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Surf

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Titel: Surf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Duane
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die ultimative Sanftheit; aber in Wirklichkeit ist es das Zentrum des Sturms.
    Kleiner Highway, Farmen, das verrückte Schloss von irgendeinem Kauz mit einer nachgebauten Lokomotive im Vorgarten. Skinny sagte, The Dunes lagen genau im Westen in Richtung dieses riesigen Untersee-Canyons, sodass eine nordwestliche Dünung durch das Kontinentalschelf weniger gestört wurde als außerhalb der Bucht. Dann kam er auf unseren gemeinsamen Bekannten Orin zu sprechen, über den jetzt das Gerücht ging, er habe aus den drei Jahren in New York hunderttausend Dollar auf der Bank gehortet.
    «Ich weiß nicht, ob ich mit ihm tauschen wollte», sagte Skinny. «Weiß nicht, vielleicht doch. Aber … zehn Jahre Surfen? Nee. Kommt nicht in Frage. Ja … Würde nicht tauschen wollen.» Skinnys Freundin hatte sich um ihn Sorgen gemacht; sie fand, er müsse sich endlich etwas aufbauen, das Leben in den Griff bekommen. Ein Kumpel riet ihm, sie einfach wissen zu lassen, er sei zu körperlicher Gewalt fähig – das löse jedes Problem. Nutzte nichts. Und die Eltern? Sein Oregon-Summer-Trail-Job überzeugte sie nicht.
    «Ich erzählte ihnen, ich fände es toll , Karriere zu machen», sagte er, «und das stimmt auch, aber das Problem ist, dass ich durch das Surfen keine Zeit dafür habe. Es beansprucht mich viel zu sehr. Und außerdem habe ich sowieso schon eine Menge erreicht: Immerhin kann ich surfen, verdammte Scheiße, ich meine, das ist alles andere als leicht! Davon haben die Leute keine Ahnung.» Damit die Einnahmen des Sommers so lange wie möglich reichten, ging er nie auswärts essen. Nicht einmal einen Bagel oder einen Burrito. Ein wahrer Asket, wenn auch ein offenkundig unspiritueller. Sogar sein Fernseher war aus dem Sperrmüll eines Freundes gerettet. «Und meine Freundin zieht nach Hawaii, um zu unterrichten. Ich muss unbedingt da rüber. Sie hat bestimmt eine Wohnung, in der ich unterkommen kann; wahrscheinlich ohne Miete zu zahlen. Ich glaube, sie will mich heiraten, aber, verfluchte Scheiße, sie sagt, ich muss mir einen Job suchen. Ich muss erst mal Geld auftreiben, um hinzufahren, und es klingt schon wie der blanke Wahn, da auf der Insel mit ihr, aber dann denke ich auch, verdammt, für das Geld kriegst du schon ein neues Brett und einen Neoprenanzug.»
    Als wir an den schönen Farmen auf dem Schwemmland der inneren Bucht vorbeifuhren, redete Skinny über die Rezession und wie die Jungs, die auf der Highschool ein paar Klassen über uns gewesen waren, einen Platz in der Wirtschaft fanden, ehe sie den Bach runterging. «Nach unserem Jahrgang ging alles in die Binsen, das schwör ich dir, keine Jobs.» Ein Gesetz gegen Diskrimierung hatte zur Folge, dass der Förster Weißen nur einen Teilzeitjob geben konnte. Jeden Herbst wurde Skinny entlassen und im nächsten Sommer wieder eingestellt. «Und das ist die Karriere, die ich mir ausgesucht habe», sagte er und schüttelte den Kopf, «also bin ich am Arsch. So ist das. Achtundzwanzig und es ist vorbei. Ich kann gar nichts anderes machen, als neun Monate im Jahr zu surfen und Arbeitslosengeld zu kassieren.»
    Als wir bei The Dunes ankamen, planschte eine Robbe in der Lagune, und der breite Elkhorn Slough – ein sumpfiger Fluss in sattem Grund – schlängelte sich zurück landeinwärts und färbte das rostfarbene Gras wieder ziemlich grün. Ein paar Pick-ups standen neben einem Pfad, der in die Dünen führte. Skinny parkte ungefähr fünfzig Meter weiter.
    «Warum so weit weg?»
    «Da drüben dürfen nur die Einheimischen parken. Vertrau mir. Und sieh zu, dass du mit keinem von denen zusammenstößt.»
    Der Sandpfad war mit Steinen aufgeschüttet; ungefähr zwanzig Meter weiter hatten wir eine Aussicht: Von einer Hafenmole aus erstreckte sich der Strand nordwärts nach Santa Cruz, und überall waren Wellengipfel auszumachen, schulter- bis kopfhoch, die sehr schnell hintereinander herangerollt kamen. Vor der Küste dümpelte eine Reihe weißer Bojen und markierte die Grenze des Monterey Bay Canyon, eine kolossale Unterwasserspalte von der Größe des Grand Canyon und ungeklärten Ursprungs. (Drei Flüsse mündeten in die Bucht und bildeten offenbar drei Schluchten. Aber die neueste Theorie besagte, dass der Canyon auf kataklystische Ursprünge zurückging und mit der Plattentektonik in ursächlichem Zusammenhang stand.) Wie dem auch sei, tiefes Wasser hat etwas Beunruhigendes, und die Nähe von außerordentlich tiefem Wasser hat etwas außerordentlich Beunruhigendes – man

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