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Surf

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Titel: Surf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Duane
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äußern vermögen? War er denn überhaupt nicht neugierig zu erfahren, was sie tatsächlich im Wasser machten? Hatte er keine Bedenken, nicht einmal einen von ihnen beim Wellenreiten zu beschreiben? C. R. Stecyk schreibt in The Surfer's Journal , dass Wolfe bei seinen Nachforschungen über die Westküste als typischer Mann von der Ostküste erst einmal nach Malibu ging. Ein klug ausgesuchter Ort für einen Exklusivbericht über das Surfen; besagte Gidget und die Beach-Party-Filme hatten Malibu bereits weltberühmt gemacht. Doch als der New Yorker in seinem weißen Anzug hinunter zum «Abgrund» spazierte, wurde er «begrüßt wie alle Außenseiter», schreibt Stecyk. «Er wurde kurzerhand mit Kieseln, Flaschen und menschlichen Exkrementen bombardiert.» Sicherlich ein erbärmliches Verhalten, aber es erklärt Wolfes Groll gegenüber den Jüngeren, die Wut des ultimativen Insiders über seine eigene Irrelevanz; man mag sich fragen, warum Wolfe uns nicht selbst etwas darüber erzählt.
    Auf jeden Fall sollte man noch erwähnen, dass Wolfe Material übersehen hat, das für seine Zwecke äußerst tauglich gewesen wäre. Wäre er ein bisschen länger in Malibu geblieben, hätte er den unumstrittenen King, die graue Eminenz des Surfens der 60er Jahre kennen gelernt: Mickey «Da Cat» Dora. Obwohl Dora nicht mehr in den USA lebt, sprayt man bis heute «Da Cat» auf Malibus Hafendamm, und es kommt immer wieder zum Vorschein, wenn es übermalt wird. Mike Doyle erinnert sich, «welch Charisma und welchen Stil» Dora hatte, und der legendäre Riesenwellen-Surfer Greg Noll erinnert sich seiner als «einen Wahnsinnsathleten, der in schönem, geschmeidigem, natürlichem Stil surfte». Doras katzenhafte Geschmeidigkeit und Anmut sticht aus der Malibu-Gruppe heraus und ist in den alten Filmen nicht zu übersehen. Er ist einer der Burschen, die auf Teufel komm raus immer cool aussehen. Er war der Sohn eines Weinimporteurs und hatte seine Ausbildung in Militärakademien erhalten, und er setzte gerne geheimnisumwobene Geschichten in Umlauf. So äußerte er die Vermutung, dass sein Stiefvater, der bei einem Bootsunfall ums Leben kam, ermordet wurde, und beharrte darauf, dass das Attentat auf John F. Kennedy Kaliforniens besten Surfspots den Fluch kleinerer Wellen eingebracht hat. Viel von seiner Bekanntheit erwarb Dora, indem er sich als Purist in Bezug auf die Kommerzialisierung des Surfens gab. In The Surfer's Journal (publiziert als Fiktion, aber in einem redaktionellen Vorwort von Noll als wahr beschworen) erinnert sich Bruce Savage, wie er Dora zu einer Vorführung von Nolls Search for Surf mitnahm. Zu Beginn des Film bemerkte Dora, dass eine hochschwangere Frau vor ihm saß, und er nahm einen großen Feuerwerkskörper aus der Tasche, zündete ihn an und legte ihn unter den Sitz der Frau. Savage schreibt, dass Dora sofort darauf entwischte, die Frau in den Gang geschleudert wurde, wo sie sich in Schmerzen wand, während ihr Mann schrie und schluchzte. Egal, ob die Geschichte wahr ist oder nicht, sie trägt zur Legende Doras bei.
    Doch trotz alledem und trotz Doras tatsächlichen Auftritten in Hollywood-Beschiss-Filmen wie Gidget Goes to Rome und Ride the Wild Surf ( in dem er als Stuntman erstmals beeindruckend mühelos an der North Shore surft), sieht Greg Noll in ihm immer noch «einen der wenigen Burschen, die ehrlich an ihre Seele glauben und daran, dass sie einen Teil von sich aufgeben, wenn sie eine Verpflichtung eingehen». Noll war natürlich derjenige, der Doras puritanischen Anspruch mit dem Greg-Noll-Surfboard – Modell Mickey Dora, genannt «Da Cat» und kürzlich in großem Stil gefälscht – vermarktete. Eine Werbung – ohne jede Ironie – zeigte Dora an einer Mülltonne, in die er gerade seine Duke-Kahanamoku-Trophäe aus dem Wettkampf von 1966 warf. «Metallener Erinnerungsnippes als schäbige Abfindung», stand auf dem Werbeplakat zu lesen, «um mich in Reih' und Glied und meinen Mund geschlossen zu halten. Solcher Druck von außen wird aus mir nie einen Schoßhund für die tief verwurzelten Kontrollinteressen machen, die den einstmals großartigen Individualsport zu einer kitschigen Karikatur werden ließen.» Ein anderes Werbeplakat riecht nach Nietzsches Geringschätzung des Durchschnittsmenschen. «Ich will keinen verpickelten Teenager in Pratt Falls, Iowa», stand da zu lesen, «der aus Da Cat eine Autoverzierung macht, oder einen Showbiz-Scheißkerl in Malibu, der Da Cat als Couchtisch benutzt. Da Cat

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