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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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erwachsener Mann Bier trinken konnte, ohne sofort furchteinflößend zu werden, oder zu sehen, dass sich ein Mann auch ohne einen Tropfen Alkohol amüsieren konnte.
    Bevor sie einen Entschluss fassen konnte, legte Jason die Karte auf den Tisch und bestellte bei der Bedienung ein Mineralwasser.
    „Und ein Teller wäre auch schön“, fuhr er fort. Dann zeigte er auf das letzte Viertel Pizza. „Sollen wir noch eine bestellen?“
    „Aber klar“, rief Henry.
    „Okay, und noch so eine“, wandte er sich an die Bedienung. „Ich habe schon öfter gesehen, wie du reinhauen kannst“, lächelte er Henry an, „also überrascht es mich nicht, welche Mengen du vertilgst.“ Er sah Danny und Cory an. „Die Frage ist, wie viel ihr zwei noch essen könnt. Sollen wir eine Große oder eine Extragroße bestellen?“
    „Ich bin ziemlich satt“, erwiderte Cory.
    „Ich nicht“, sagte Danny. „Ich könnte noch ein oder zwei Stücke vertragen.“
    „Dann nehmen wir die Extragroße. Und bringen Sie noch einen Krug Limonade“, bat Jason die Bedienung. Als sie ging, zog er die Pfanne mit der Pizza zu sich, nahm sich das Stück heraus und wickelte mit einem Finger die Käsefäden um den Teig. Er sah die Jungs mit diesem typischen Polizistenblick an, den er so gut drauf hatte. „Aber ihr werdet warten müssen, bis die nächste Pizza kommt. Denn dieses Stück gehört mir. Ich verhungere fast.“
    Beinahe hätte Poppy gefragt, ob er seit dem Frühstück überhaupt etwas gegessen hatte. Aber sie konnte sich gerade noch zügeln. In dem Fall hätte sie genauso gut ein großes Schild malen können, auf dem stand: Ms. C. treibt es mit Detective de S. Du meine Güte!
    Während sie beobachtete, wie er mit seinen starken Zähen ein Stück Pizza abbiss, erkannte sie, dass sie eher früher als später mit ihm über ihre Gefühle reden musste. Zumal sie sowieso den Eindruck hatte, dass sie besagte Gefühle vor ihm genauso wenig verbergen konnte wie vor ihren Freundinnen.
    Jase genoss es, einfach seine Pizza zu essen und dabei Poppy zu beobachten, wie sie mit ihren Schülern sprach.
    Ein Bier würde jetzt gut schmecken, aber er hatte einen Anflug von Angst in Henrys Gesicht gesehen. Das war kein noch so großes kühles Bier wert. Zum Teufel mit all den Vätern, die ihre Abhängigkeit über das Wohl ihrer eigenen Kinder stellten. Es sollte einen ganz speziellen Ort geben, um solche Typen wegzusperren.
    Doch es tat seiner Stimmung nicht gut, sich über Dinge aufzuregen, die er sowieso nicht ändern konnte. Darum schluckte er die Verbitterung hinunter, die ihn immer wieder packte, wenn er an Henrys Vater dachte. Jase war klar, dass es dabei auch um seine eigene Vergangenheit ging. Um Väter, die sich aus der Verantwortung stahlen. Sein Vater hatte zwar kein Alkoholproblem gehabt, aber sehr wohl eines damit, lange genug auf freiem Fuß zu bleiben, um seine Vaterrolle verantwortlich auszuüben.
    Wie auch immer, heute wollte er nicht darüber nachdenken. Schließlich hatten sie etwas zu feiern.
    Doch je näher sie dem Ende kamen, desto mehr verdüsterte sich seine ungewöhnlich lockere Stimmung. Denn sobald sie aufbrachen, musste er mit Cory sprechen. Und er bezweifelte, dass dieses Gespräch ohne ein ausgewachsenes Teenie-Drama mit Tränen und allem Drum und Dran verlaufen würde.
    Es wunderte ihn allerdings, dass er sich überhaupt Gedanken darüber machte. Wenn er sonst mit hysterischen Anfällen zu tun hatte, machte er einfach die Schotten dicht. Niemals ließ er sich in diesen ganzen Mist mit hineinziehen. Aber diese drei Jugendlichen waren ihm aus irgendeinem Grund ans Herz gewachsen.
    Verdammt noch mal, er hatte doch gewusst, dass dieser ganze persönliche Scheiß ihm irgendwann Schwierigkeiten machen würde. Und was zum Geier hatte er sich überhaupt dabei gedacht, Poppy zu sagen, sie könne Corys Interessen vertreten, bis die Mutter des Mädchens anwesend war?
    So etwas passierte eben, wenn man sich zu sehr auf etwas einließ. Man brauchte nur einmal seinen professionellen Schutzschild ein kleines Stück herunterlassen und schon ging jegliche Neutralität zum Teufel.
    Als sie schließlich alle aufstanden und die Pizzeria verließen, biss Jase die Zähne zusammen. Er hoffte nur, dass die Verabschiedung schnell über die Bühne gehen würde und er Cory auf die Seite ziehen konnte. Im nächsten Moment hörte er Poppy mit ihrer typischen Lockerheit sagen: „Oh, Mann, ich kann nicht fassen, dass ich vergessen habe, Ihnen ein Geschäft

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