Susan Andersen
vorzuschlagen.“
Er stieß genervt den Atem aus. Was um Himmels willen sollte das nun? Ihm gegenüber hatte sie dieses Geschäft nicht erwähnt.
„Okay, es ist nichts wirklich Aufregendes“, fuhr sie fort, als alle sie mit einem unterschiedlichen Grad an Neugier ansahen. „Ich habe jede Menge Arbeit, überwiegend Malerarbeiten, nichts wirklich Künstlerisches. Aber vielleicht will sich ja jemand von Ihnen am Samstag etwas Geld dazuverdienen. Sie waren wirklich fantastisch, nicht nur beim Bemalen der Wand, sondern auch vorher bei den Reinigungsarbeiten. Es wäre mir wirklich eine Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich zahle zwölf fünfzig die Stunde, und es handelt sich um die Wolcott-Villa. Ich könnte mir vorstellen, dass es Ihnen Spaß machen würde, sie einmal zu sehen.“
„Was ist die Wolcott-Villa?“, fragte Danny.
Poppy musterte ihn einen Moment und seufzte dann: „Okay, jetzt geben Sie mir wirklich das Gefühl, alt zu sein. Ich dachte, jeder würde diese Villa und ihren ungelösten Mordfall kennen.“
„Ich kann nicht“, erklärte Henry mit offensichtlichem Bedauern. „Scheiße!“ Er schnitt eine Grimasse. „Entschuldigung, Ms. C. Ich meinte Mist. Nein, auch nicht gut. Ich wollte sagen, verdammt. Dass ich nicht kann, meine ich. Ich habe Mr. Harvey versprochen, ihm am Samstag im Lagerraum auszuhelfen.“
Die Erwähnung von Jerry Harvey unterbrach Jasons Grübeleien. Der Mann hatte Henry auf gewisse Weise adoptiert. Bereits mehrere Male hatte er dem Jungen Aufgaben gegeben. Außerdem hatte Henry erwähnt, dass Harvey ihn neulich zu einem Stück Kuchen und einem Glas Milch im Slice of Heaven eingeladen hatte.
Jases erste Reaktion darauf war gewesen, diesen Harvey gleich einmal durch den Polizeicomputer zu jagen, um sicherzustellen, dass er nicht vorbestraft war. Henry hatte mit seinem Vater schon genug Probleme. Und nur um auf der sicheren Seite zu sein, hatte er ihn auch ganz diskret durch einen Kollegen überprüfen lassen, der im Dezernat für Kindesmissbrauch arbeitete. Er hatte nichts gefunden, und um genau zu sein, tat Harvey nichts anderes als Poppy. Und bei Gott, sie hatte er schließlich auch nie verdächtigt.
Das war der Nachteil seines Berufs. Man sah zu viele hässliche Dinge, um die Menschheit noch in einem freundlichen Licht zu betrachten.
„Vielleicht ein anderes Mal“, sagte Poppy gerade zu Henry, als er sich wieder auf das Gespräch konzentrierte. „Ich renoviere die gesamte Villa und habe noch nicht mal einen Bruchteil geschafft. Vielleicht haben Sie in den Sommerferien ja etwas Zeit für mich. Hier. Ich gebe Ihnen meine ...“ Sie durchwühlte ihre große Umhängetasche und förderte ein kleines Lederetui zutage. Sie gab jedem der drei ihre Visitenkarte. „Darauf stehen meine beiden Telefonnummern. Sie können mich anrufen, wenn Sie Zeit haben, dann machen wir einen Termin“, sagte sie zu Henry, dann drehte sie sich zu Cory und Danny. „Und Sie beide müssen das auch nicht in dieser Sekunde entscheiden. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie Zeit haben, dann gebe ich Ihnen eine Wegbeschreibung.“
„Ich würde gern“, sagte Danny. „Aber ich weiß nicht ganz genau, ob ich dieses Wochenende kann. Ich glaube, Gloria will diesen Samstag ihre alljährliche Mutter-Show abziehen. Aber ein anderes Mal bin ich gern dabei.“ Er drehte sich zu Cory. „Soll ich dich mitnehmen?“
Gerade wollte Jase sich einschalten, da schüttelte das Mädchen den Kopf.
„Danke“, sagte sie. „Aber ich muss noch mit Detective de S. sprechen.“
Danny musterte sie einen Moment, dann nickte er. „Gute Idee.“ Er reichte Poppy die Hand. „Danke für alles, Ms. C. Sie haben aus der ganzen Sache etwas ganz anderes gemacht, als ich erwartet hatte. Sie sind wirklich ... toll.“ Eine leichte Röte kroch seine schmalen Wangen hinauf, und wie um das zu überspielen, sagte er zu Jase. „Und Sie sind auch nicht übel.“
Auch Jase schüttelte seine Hand.
„Wir sehen uns“, meinte Danny zum Abschied zu Cory und Henry. „War ein gutes Projekt.“ Beim Gehen drehte er sich noch einmal zu Henry um. „Soll ich dich irgendwo hinbringen?“
„Meinst du echt?“ Als Danny nickte, grinste Henry. „Sehr cooles Ding, Kumpel. Vielleicht könntest du mich bei Harvey absetzen.“
„Klar.“
Eine Sekunde später waren sie verschwunden.
Sofort wandte Jase sich an Cory, doch bevor er etwas sagen konnte, räusperte sie sich und sagte: „Ich muss Ihnen etwas sagen.“
Er blinzelte,
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