Susan Mallery - Bakery Sister - 03
Stockwerke über ihnen. Eine Wand war völlig verglast und bot einen wunderbaren Ausblick auf den Lake Washington. Der Kamin selbst könnte auch als Gästezimmer dienen, wenn er nicht gebraucht wurde. Und vier Sofas standen über den Raum verteilt.
Wer konnte so leben? Okay, Matt tat es offenbar, und das war so seltsam. Was war aus dem Kerl geworden, der sich darüber beklagt hatte, dass eine Stadtwohnung mit drei Schlafzimmern viel zu groß wäre?
Er steuerte eins der Sofas an, aber Gabe ließ sich auf einen weichen Teppich vor dem Kamin fallen. Jesse lächelte Matt zu. „Wir spielen immer auf dem Fußboden.“
Er sah sie zweifelnd an, setzte sich dann aber zu ihnen.
Sie legte die Spiele hin, die sie mitgebracht hatte. „Rutschen und Leitern und dann noch Candyland.“ Grinsend sah sie Gabe an. „Lass uns mal lieber mit dem leichteren anfangen. Für ihn ist das ja noch neu.“
Gabe lachte und streckte die Hand nach den Rutschen und Leitern aus.
Jesse baute das Spiel auf. „Muss ich dir die Regeln erklären?“, fragte sie Matt und dachte sich, dass es sie von der sexuellen Spannung ablenken könnte, die sich zunehmend zwischen ihnen aufbaute, wenn sie ihn ein wenig foppte. Sicherer war es, zu lachen und sich auf Gabe oder das Spiel zu konzentrierten. Zumindest für sie.
„Ich kann es ja herausfinden, während wir spielen“, antwortete er ihr, wobei seine dunklen Augen amüsiert blitzten.
Gabe nahm die Würfel in die Hand. „Hier“, sagte er. „Du kannst anfangen.“
„Sehr nett von dir“, flüsterte Jesse ihm zu.
„Er ist Anfänger“, flüsterte Gabe zurück.
„Ich kann euch beide verstehen“, brummte Matt und würfelte.
Fünf Minuten später lachte Gabe, weil Jesse und Matt ständig auf den Rutschen nach unten mussten, während er einfach immer weiter die Leitern nach oben stieg.
„Er wird gewinnen“, informierte sie Matt.
„Das sehe ich. Aber auch nur, weil er mehr Übung hat.“
„Vielleicht. Oder weil er einfach gut ist in diesem Spiel.“
Matt würfelte und stöhnte, als er wieder einmal auf einer Rutsche landete.
Er ist ein guter Verlierer, dachte sie und freute sich darüber, wie der Abend verlief. Jetzt, wo Matt weniger direkt mit Gabe sprach, war er auch viel weniger angespannt, und sie schienen sich miteinander wohler zu fühlen.
Als Gabe einmal loslief, um aus dem großen Fenster zu schauen, wandte sie sich an Matt.
„Wie geht es dir?“, fragte sie ihn.
„Gut.“
Er wirkte wirklich entspannt, wie er da so auf seiner Seite des Teppichs lag, den Kopf in die Hand gestützt.
„Macht er dir weniger Angst, oder kannst du es jetzt nur besser verbergen?“, wollte sie wissen.
„Ich habe online einiges gelesen. Über seine Altersgruppe. Was ihnen Spaß macht und wo sie in ihrer Entwicklung stehen.“
Sollte das etwa bedeuten, dass er anfing, Gabe als Person und als seinen Sohn zu sehen? Oder war es dafür noch zu früh? Aber ehe sie noch eine Möglichkeit fand, ihn danach zu fragen, war Gabe wieder an ihrer Seite und warf sich auf sie.
„Ich hab dich lieb, Mommy“, rief er und landete auf ihrem Bauch.
Sie rollte mit ihm herum, wobei er auf dem Rücken zu liegen kam. Umso leichter konnte sie ihn nun kitzeln. „Ich hab dich auch lieb“, sagte sie und krabbelte mit den Fingern an seinen Seiten.
Er schrie vor Lachen und rollte näher an sie heran. Auch sie lachte und zog ihn an sich. Sie umarmten sich gegenseitig, und sie atmete den Duft des kleinen Jungen ein.
Mein Herz wird immer größer, dachte sie, und das musste es auch, denn sonst könnte es unmöglich die ganze Liebe aufnehmen, die sie für ihren Sohn empfand.
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Matt sich aufgesetzt hatte. Er saß etwas abseits von ihnen und wirkte ein wenig angespannt und fehl am Platz. Da war etwas in seinen Augen, ein Gefühl, das Jesse nicht ausmachen konnte. Schuld? Anteilnahme? Dann blinzelte er, und es war verschwunden.
Ohne Warnung stürzte Gabe sich auf Matts Fuß. Er griff danach und kitzelte ihn. Matt zog den Fuß so schnell zurück, dass er fast umgekippt wäre. Gabe klappte den Mund auf.
„Mommy, er ist kitzlig!“
Offensichtlich war diese Neuigkeit fast so aufregend wie der Regen im Haus. Ein erwachsener Mann, der kitzlig war? Konnte das sein?
Nun stürzte Gabe sich auf ihn. Abwehrend streckte Matt den Arm aus, auch dann noch, als er sich schon immer weiter zurückrobbte. „Wart mal einen Moment. Das ist keine gute Idee, Gabe. Jemanden zu kitzeln, kann sehr
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