Susan Mallery - Buchanan - 01
auch Cal alles gegeben. Sie waren anständige Menschen gewesen, die verliebt waren. Was also war in ihrer Ehe schiefgegangen?“
„Warum haben wir es nicht geschafft?“, fragte sie leise.
„Wenn ich das wüsste.“
„Es schien alles gut zu laufen, und plötzlich waren überall Risse. Irgendwann müssen die begonnen haben. Sie können nicht aus dem Nichts aufgetaucht sein.“
„Vielleicht waren wir beide zu jung“, sagt er.
„Wir waren beide Mitte zwanzig … Aber vielleicht hast du recht. Vielleicht waren wir nicht reif für die Belastungen, denen eine Ehe ausgesetzt ist.“ Sie schaute ihm tief in seine dunklen Augen. „Ich habe dich nie gehasst.“
„Das freut mich. Ich habe dich auch nicht gehasst.“
War sie es, oder war es im Raum plötzlich so heiß geworden?
„Zumindest können wir jetzt Freunde sein“, sagte sie. Ihr war bewusst, dass sie ihre Hand aus seiner wegziehen sollte. Es hatte etwas Intimes, nebeneinander zu sitzen, einander in die Augen zu sehen und Händchen zu halten. Etwas viel zu Intimes. Und Erotisches. Denn sie war sich plötzlich seines Körpers sehr bewusst – seiner Muskeln, seiner breiten Schultern. Sie wusste genau, wie er nackt aussah. Und wie sie ihn berühren konnte, um ihn zu erregen.
„Oh, schau auf die Uhr“, sagte sie, zog ihre Hand weg und lehnte sich zurück. „Wie schnell die Zeit vergangen ist.“
Er blickte auf seine Armbanduhr. „Es ist halb neun.“
„Ich weiß, aber ich bin jetzt müde. Und du weißt, morgen ist ein Arbeitstag. Sogar ein Freitag, also ein stressiger Arbeitstag. Und ich sollte Naomi anrufen und mich überzeugen, ob alles in Ordnung ist. Nur sicherheitshalber.“
„Was ist los?“, fragte er. „Wovor hast du Angst?“
„Ich habe keine Angst.“ Sie erhob sich und begutachtete das Durcheinander auf dem Tisch. „Ich sollte dir beim Abwaschen helfen.“
„Vergiss es. Warum läufst du davon?“
„Sehe ich wirklich so als, als würde ich laufen? Ich stehe hier.“ Um es ihm zu beweisen, hob sie ein Bein hoch. „Siehst du?“
Er stand auf und trat zu ihr. „Habe ich etwas gesagt, das dir die Stimmung verdorben hat?“
Nein. Kein Wort. Sie hatte sich selbst die Stimmung verdorben, ohne zusätzliche Hilfe. Und es war nicht einmal das richtige Wort. Sie fühlte sich … unbehaglich. Und erregt. Und sehr schwanger. Kaum Umstände, die Cal in Stimmung bringen würden.
„Es war jedenfalls sehr schön“, sagte sie, als sie zur Tür ging. „Das Essen. Die Unterhaltung. Alles. Wirklich, wirklich schön. Danke. Ich weiß es zu schätzen.“
Sie nahm ihren Mantel und ihre Tasche, öffnete die Tür und eilte hinaus. Dreißig Sekunden später hatte sie ihren Wagen gestartet und fuhr seine Auffahrt hinunter.
Endlich frei, dachte sie. Ihr Herz pochte rasch, und sie konnte nichts dagegen tun.
Das Schlimmste war, dass sie sich nicht erklären konnte, was gerade passiert war. Ihr war bewusst geworden, wie erotisch Cal auf sie wirkte, und sie hatte befürchtet, seiner Anziehungskraft nicht widerstehen zu können. Es war eindeutig besser, sich zu beherrschen, als zurückgewiesen zu werden. Das Weglaufen kam ihr dennoch falsch vor. Vielleicht hätte sie es erklären sollen.
„Oh, ja. Ich brenne darauf, ausgerechnet ein Gespräch wie dieses mit meinem Exmann und Chef zu führen.“
Sie fuhr durch Seattle, bis sie ihr eigenes, kleines Haus erreichte, das sie gemietet hatte. Sie zwängte ihren Wagen in die schmale Garage, dann schaltete sie den Motor ab. Erst in diesem Moment bemerkte sie, dass ein Auto hinter ihr in der Auffahrt parkte. Ein vertrauter, kleiner, zweisitziger Sportwagen.
Als sie aus der Garage kam, kletterte Cal gerade aus seinem Z4.
„Was machst du hier?“, fragte sie.
„Ich überzeuge mich, dass du gut nach Hause gekommen bist“, erklärte er. „Und ich möchte herausfinden, was dich so verängstigt hat.“
„Ich bin nicht verängstigt. Ich bin gar nichts. Es ist spät, und ich bin müde. Wir hatten einen schönen Abend, und dann bin ich gegangen.“
Er packte sie am Arm und zog sie fest an sich. Sein Mund näherte sich ihren Lippen.
„Ich glaube nicht, dass es daran liegt“, sagte er, kurz bevor er sie küsste.
10. KAPITEL
Bis zu dem Moment, als seine Lippen ihre berührten, hatte Penny fest vorgehabt, zu protestieren, aber als sie seine Wärme und seinen sanften Druck spürte, wurde sie von seiner Leidenschaft mitgerissen und gab sich seinem Kuss hin. Mit den Konsequenzen würde sie sich später
Weitere Kostenlose Bücher