Susan Mallery - Buchanan - 01
schnappte sie sich einen dritten Salatteller, drehte sich rasch um und marschierte aus der Küche.
„Ich habe noch nicht einmal meinen Mantel abgelegt und schon eine Schlacht gegen sie verloren“, sagte er.
Penny seufzte. „Naomi ist wirklich begabt. Sie schafft es, dass jeder Mann glaubt, er könne nicht gegen sie gewinnen. Ich habe versucht, dich zu warnen. Aber nein, du musstest ja weiterreden.“
Er betrachtete sie. „Du wirkst außerordentlich vergnügt. Offensichtlich hat Gloria keinen gröberen Schaden angerichtet.
„Ich habe mich wacker geschlagen.“
„Kam Gloria vorbei, weil sie dich oder mich sehen wollte?“
„Mich“, sagte Penny.
„Worüber wollte sie reden?“
„Das Übliche. Wie wichtig sie ist, und wie unwichtig ich bin. Dann hat uns Naomi einen kurzen Besuch abgestattet, um zu berichten, dass sie mit Reid und Walker geschlafen hat. Ich würde sagen, es war ein Unentschieden.“
„Erinnere mich später, dass ich mich bei ihr bedanke.“
Er legte seinen Mantel in seinem Büro ab und machte dann eine Runde durchs Restaurant. Sie waren bis neun Uhr ausgebucht, was nicht schlecht für einen Donnerstagabend war. Die Tische waren bereits besetzt, und einige Paare warteten an der Bar.
Er ging zurück in die Küche. „Da draußen sieht es gut aus“, berichtete er Penny. „Möchtest du mir den wahren Grund sagen, warum Gloria vorbeigekommen ist?“
„Eigentlich nicht.“
„Weil?“
„Weil es keine Rolle spielt. Sie ist eine verbitterte, alte Frau, die will, dass alle in ihrem Umfeld genauso unglücklich sind wie sie. Ich weigere mich.“
„Sehr vernünftig.“ Er wich einem Koch aus, der einen großen Topf Muschelsuppe schleppte. „Ich sollte dir nicht im Weg stehen.“
„Sehr richtig“, sagte sie. Aber sie lächelte dabei.
Irgendetwas war mit ihren Augen, dachte er. Sie waren so hübsch. Und ihr Lächeln … Ehe er sich versah, war das Verlangen zurückgekehrt, das die vergangene Woche – ihr Ärger, das Baby und alles andere – gewissermaßen aus ihm herausgesogen hatte. Aber jetzt … Er konnte es sich gut vorstellen, mit ihr ins Bett zu gehen.
Wie verwirrend, dachte er und machte sich auf den Weg in sein Büro.
Naomi kam aus der Küche. „Cal, hier ist jemand, der dich sehen will. Tracy Irgendwer. Triffst du dich mit ihr? Muss ich dir die Luft aus den Reifen lassen?“
„Tracy?“ Er kannte nur eine Frau mit diesem Namen. „Lindseys Mutter?“
Penny stellte sich neben ihn. „Kommt sie oft zu dir?“
„Fast nie. Das letzte Mal, als Lindsey krank war. Sie wollte es mir persönlich sagen.“ Sein Magen krampfte sich zusammen. War der Krebs zurückgekehrt?
Nein. Er schüttelte die Angst ab. Vor weniger als zwei Wochen hatte er sie bei der Schulaufführung gesehen, und sie hatte großartig ausgesehen. Ohne nachzudenken nahm er Pennys Hand.
„Vielleicht will sie mich treffen.“ Möglicherweise hatte seine Tochter nach all den Jahren beschlossen, ihn kennenlernen zu wollen.
Er hielt immer noch Pennys Hand und zog sie hinter sich her, als er die Küche verließ.
„Ich sollte nicht dabei sein“, sagte sie.
„Doch, das solltest du. Ich war für dich da, als es um das Baby ging.“
„Das ist nicht das Gleiche.“
Er sah sie von der Seite an. „Etwas Vergleichbareres wird es von meiner Seite möglicherweise nie geben.“
Er erkannte Tracy sofort. Sie stand beim Empfang. Doch als er näher kam, bemerkte er die Sorge in ihren Augen und den Schmerz in ihrem Gesicht.
Er fluchte. Das war keine glückliche Frau. Das war eine verängstigte Mutter.
„Was ist passiert?“, fragte er.
Tracy blickte von ihm zu Penny. „Es ist wegen Lindsey. Es tut mir leid, dass ich einfach so vorbeikomme. Ich habe in Ihrem Büro angerufen, und man hat mir gesagt, ich würde Sie hier antreffen.“
Cal hielt Pennys Hand fester. Er wusste es. Allein Tracys Anblick genügte, um die Wahrheit zu wissen. „Der Krebs ist zurück.“
Tracy erbleichte. „Ja. Es gab seit ein paar Wochen Anzeichen dafür. Offensichtlich hat Lindsey ihr Bestes getan, um es vor uns zu verbergen. Sie wollte unbedingt bei ihrer Schulaufführung auftreten, aber sie ist an diesem Abend nach der Vorstellung kollabiert. Es wurden Untersuchungen gemacht, aber wir alle haben gewusst …“ Sie knetete nervös ihre Finger.
„Wenn der Krebs auf diese Weise zurückkommt“, sagte sie, „nämlich so aggressiv, dann wollen sie mehr als nur eine Chemo machen. Sie wollen eine Knochenmarktransplantation. Ich bin
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