Susan Mallery - Buchanan - 01
„Hallo?“
Sie sah ihn an und erkannte an seinen dunklen Augen, wie besorgt er war. Dann zogen sich seine Mundwinkel nach oben, und sie wusste Bescheid, noch bevor er aufgelegt hatte.
„Ich bin ein passender Spender!“, sagte er mit einem breiten Lächeln. „Ein fast perfekter. Ich muss mich ein paar medizinischen Tests unterziehen, aber ich bin gesund. Deshalb können wir davon ausgehen, dass alles klappt. Ich kann sie retten.“
Da Penny wusste, wie viel es ihm bedeutete, schob sie ihre eigene Verwirrung beiseite.
„Ich bin froh“, sagte sie, und es war ehrlich gemeint. Dann beugte sie sich vor und umarmte ihn. „Lass uns feiern. Wir können nicht auf einen Drink gehen, aber wir können uns ein gutes Essen genehmigen. Oder du trinkst, und ich schaue zu.“
„Kein Alkohol für mich“, sagte er. „Ich möchte gesund bleiben. Komm, gehen wir einen Salat essen.“
Sie lachte. „Ich fasse es nicht, dass du das tatsächlich gesagt hast.“
„Ich auch nicht.“
Sie lächelte und drückte seinen Arm. „Lass uns die ganze Familie anrufen. Sie sollen alle mitkommen. Jeder wird es erfahren wollen.“
„Großartige Idee.“
Er griff nach seinem Handy.
Während er Reid, Walker und Dani anrief, zog Penny sich ihre Socken und Schuhe an. Cal war ein wirklich guter Mensch. Liebevoll, willensstark und ein guter Vater für Lindsey. Aber sein Herz schien damit an seine Grenzen zu stoßen. Niemand sonst durfte hinein. Nur ein Narr würde erwarten, dass sich das änderte.
Doch während er am Telefon mit Reid lachte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich wünschte, dass die Dinge anders gelaufen wären. Dass er sie in sein Herz gelassen hätte, sie beide zusammen geblieben wären und es geschafft hätten, eine eigene Familie zu gründen.
15. KAPITEL
Die Anzahl der Highschools im Raum Seattle war überschaubar, und Walker hatte auch noch das Glück gehabt, Ben gleich beim ersten Versuch zu finden. Sein Freund war im zweiten Schuljahr an der West Seattle Highschool gewesen. In seiner Klasse hatte es sieben Ashleys gegeben – und fast dreißig, die im gleichen Jahr die Schule besucht hatten.
Nachdem er sich eine Liste angelegt hatte, suchte Walker im Internet nach Eheschließungen, Namensänderungen und Wohnorten. Einige Frauen waren weggezogen. Ben war unmittelbar, bevor er mit dem Schiff nach Afghanistan geschickt worden war, das letzte Mal mit seiner Freundin zusammen gewesen. Das bedeutete, dass man alle Ashleys ausschließen konnte, die vor mehr als 18 Monaten fortgezogen waren. Jede, die länger verheiratet war, konnte ebenfalls von der Liste gestrichen werden. Blieben immer noch elf Frauen übrig.
Die erste, Ashley Beauman, lebte östlich von Lake Washington in Bellvue. Am Dienstagmorgen kurz nach zehn Uhr bog er in die Straße zu ihrem Wohnviertel ein. Er bezweifelte zwar, dass er Ashley zu Hause antreffen würde, aber er konnte wenigstens ihr Haus suchen und später wiederkommen.
Doch als er anhielt, sah er ein Auto in der Einfahrt stehen und Spielzeug im Vorgarten liegen. Spielzeug für kleine Kinder. Entweder hatte Ashley Geheimnisse vor Ben gehabt oder sie war nicht die Richtige.
Walker parkte seinen BMW X5 und stieg aus. Auf dem Weg zur Eingangstür kletterte er über ein Dreirad.
Eine große, blonde Frau öffnete. Sie sah erschöpft aus und trug ein kleines Kind auf dem Arm.
„Ja?“
Walker hatte sich absichtlich leger gekleidet. Er lächelte, stellte sich vor und erklärte, dass er auf der Suche nach jemandem war, den einer seiner Freunde bei den Marines gekannt hatte.
„Ich erinnere mich an niemanden in der Highschool, der Ben hieß“, sagte die Frau und setzte das Kind auf den anderen Arm. „War er in derselben Klasse?“
„Ein Jahr vor Ihnen.“
Er griff in die Tasche seines Jacketts und zog zwei Fotos heraus. Auf dem ersten sah man Ben auf der Highschool, das zweite war vor vier Monaten im Basislager aufgenommen worden.
Sie betrachtete die Aufnahmen genau und schüttelte dann den Kopf. „Tut mir leid. Ich kenne ihn nicht.“ Dann runzelte sie die Stirn. „Warum ich?“
„Der Name seiner Freundin war Ashley.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Sie machen Witze. Wollen Sie mit jeder Ashley reden, die mit diesem Mann auf der Highschool war?“
„Bis ich sie finde.“
„Viel Glück.“ Sie zögerte. „Ihr Freund ist gestorben, nicht wahr?“
Walker nickte.
„Es tut mir leid. Hoffentlich finden Sie sie.“
„Das werde ich.“
„Ich komme schon klar“, sagte Cal.
Weitere Kostenlose Bücher