Susan Mallery - Buchanan - 02
Leben war normal, fast langweilig sogar und ziemlich eintönig.
„Ich habe hier viele Freunde“, fuhr Gloria fort. „Gute Freunde. Mr. Frank Church zum Beispiel. Ein sehr wohltätiger Mann. Wir sind gemeinsam im Komitee diverser karitativer Institutionen. Ich glaube, ihm gehört das Restaurant, in dem Sie arbeiten.“
Elissa hatte plötzlich so große Angst wie noch nie zuvor. Frank unterstützte einige gemeinnützige Einrichtungen hier in der Gegend. In zweien davon war er im Vorstand. Es war gut möglich, dass er Gloria kannte.
„Wenn Sie nicht aus Walkers Leben verschwinden, sorge ich dafür, dass Frank Sie feuert“, sagte Gloria ruhig. „Und ich würde es mit dem größten Vergnügen tun, wenn es notwendig sein sollte.“ Sie schwieg kurz und sah zum Arbeitstisch. „Sagen Sie, Elissa, weiß Ihr Vermieter, dass Sie von Ihrer Wohnung aus eine kleine Firma betreiben? Ich bin sicher, Ihnen ist bewusst, dass das laut Mietvertrag nicht erlaubt ist.“
Das konnte alles unmöglich wahr sein, sagte sich Elissa. Diese Frau konnte ihr doch nicht einfach drohen!
„Ich glaube Ihnen nicht“, sagte sie. „Kein Wort.“
Glorias Blick wurde eisig. „Stellen Sie sich nicht gegen mich. Ich werde Sie zerquetschen wie einen Käfer. Und genau das sind Sie, ein Käfer. Walker zieht hier bald aus. Bis dahin halten Sie sich von ihm fern. Wenn Sie es nicht tun, werde ich Ihr Leben und das Ihres Kindes zerstören. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
6. KAPITEL
Walker kam kurz nach fünf am Nachmittag nach Hause. Er sah, dass Elissas Auto nicht in der Einfahrt stand, und verfluchte sich sofort dafür, dass er überhaupt darauf geachtet hatte.
Er würde auf keinen Fall etwas mit ihr anfangen. Ihm war völlig klar, dass es falsch wäre. Er war hergezogen, weil er hier niemanden kannte, doch sein Plan war nicht aufgegangen. Er hatte sich tatsächlich auf etwas eingelassen – und war selbst total überrascht darüber.
Als er die Treppe hinaufging, merkte er, dass er insgeheim hoffte, sie wäre zu Hause. Er wünschte, sie würde ihren Kopf durch die Tür stecken und irgendeinen Grund erfinden, warum sie ihn wieder zum Essen einladen wollte. Er wünschte es sich so sehr, dass er ihr Angebot sicher nicht ablehnen könnte – und das, obwohl ihm bewusst war, was für ein gefährliches Spiel er spielte.
Etwas klebte an seiner Wohnungstür. Ein Kuvert … Er kannte die Handschrift nicht, hatte jedoch einen Verdacht, wer ihm diese Nachricht hinterlassen haben könnte.
Er spürte, wie er von freudiger Erwartung und Sehnsucht ergriffen wurde. Einer Sehnsucht, zu berühren und berührt zu werden, leidenschaftlich, aufopfernd, empfangend. Ihr Geruch und die Art, wie sie sich bewegte – all das war ihm bereits vertraut. Doch er wollte noch viel mehr von ihr kennenlernen – wie sie schmeckte, wie sie sich anfühlte, ihre Einzigartigkeit.
Er betrat seine Wohnung und öffnete das Kuvert. Drei Zehndollarnoten flatterten auf den Boden. Er faltete das beigelegte Blatt Papier auseinander.
Danke für deine Hilfe, Walker. Hier ist der Rest des Geldes, das ich dir schulde. Du warst großartig, und ich weiß sehr zu schätzen, was du getan hast, aber uns beiden ist klar, dass dies zu nichts führt. Du hattest recht mit deiner Sorge um Zoe – sie ist sehr sensibel. Lass uns als Freunde auseinandergehen. Jeder von uns muss sein eigenes Leben leben. Alles Gute, Elissa.
Walker las den Brief zweimal, weil er zuerst dachte, er hätte etwas falsch verstanden. Doch es war eindeutig. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Ihre Entscheidung war sicher richtig – er hatte von Anfang an gewusst, dass aus ihnen nichts werden würde. Offenbar war sie zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Es war besser so – für alle.
Und dennoch … irgendwas an dieser Sache beunruhigte ihn. Er hatte den Eindruck, dass mit Elissa etwas nicht in Ordnung war, etwas, das in ihm das Bedürfnis weckte, sie zu suchen und mit ihr darüber zu reden.
Vorgestern Nacht war sie für ihn die Versuchung in Person gewesen. Beinahe hätte er nicht widerstehen können. Was hatte sich seither geändert?
Er starrte aus dem Fenster auf die leere Einfahrt hinunter. Elissa und Zoe waren normalerweise am späten Nachmittag zu Hause. Warum nicht heute? Und wie sollte er die Angelegenheit klären, wenn er sie nicht finden konnte?
„Ich fasse es nicht, dass das alte Biest dir gedroht hat“, sagte Mindy und schenkte ihnen beiden Wein nach.
„Ich auch nicht.“ Elissa saß
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