Susan Mallery - Buchanan
diesen dreien werde ich so lange mit Nachdruck dranbleiben, bis sie klein beigeben. Ich bin überzeugt, dass wir den Gewinn des letzten Jahres um mindestens 25 Prozent steigern werden.“
„Sowohl das Krankenhaus als auch ich wissen dein Engagement zu schätzen“, sagte Katherine und streifte sich ihre Schuhe ab. Erst hatte sie das Projekt für die Charity-Modenschau präsentiert und dann das anschließende gesellige Beisammensein zum Fünfuhrtee hinter sich gebracht. Sie war seit Stunden auf den Beinen, und ihre Füße erinnerten sie nun schmerzhaft daran – ein weiteres Zeichen, dass sie alt wurde. In Fionas Alter hätte sie nach einem Tag wie diesem noch die ganze Nacht durchtanzen können.
„Wir sollten einfach einen Scheck schicken“, sagte Katherine, schenkte sich ein Glas Wasser ein und bot auch Fiona eines an. „Das wäre viel weniger Arbeit.“
Fiona lächelte. „Das sagst du jedes Mal, aber du meinst es nicht wirklich.“
„Du hast recht.“ Obwohl die Charity-Arbeit beinahe Katherines ganze Zeit beanspruchte, war es immer wieder schön für sie zu sehen, dass durch die Spenden etwas Positives bewirkt werden konnte.
Als sie hinter sich eilige Schritte hörte, drehte sie sich um. Dann ging sie in die Hocke und breitete die Arme weit zur Begrüßung aus. Sekunden später kam Sasha hereingestürmt.
Sie flog geradezu übers Parkett und auf Katherine zu. „Mommy, Mommy, endlich bist du wieder da! Ich hab dich so vermisst. Yvette hat mir etwas vorgelesen, und Bailey und ich haben uns ein Prinzessinnen-Video angesehen, und ich hatte einen Cheeseburger zu Mittag, und dann hat Ian uns eine Geschichte vorgelesen und die Stimmen nachgemacht.“
Katherine drückte die Kleine fest an sich und richtete sich wieder auf. „Du hattest also einen schönen Tag.“
„Und wie.“ Sasha lächelte.
Sie war erst fünf, hatte eine Haut wie Milchkaffee, dunkle Augen und dichtgelocktes Haar. Katherine nahm an, dass das Mädchen einmal eine echte Schönheit werden würde. Mark und ihr würden Sashas Verehrer früh genug zu schaffen machen, doch die nächsten paar Jahre mussten sie erst mal nur dafür sorgen, dass ihr kleines Mädchen eine unbeschwerte Kindheit erlebte.
„Sagst du auch Hallo zu Fiona?“, fragte Katherine.
Sasha kräuselte erst ihr Naschen, sagte dann aber folgsam: „Hallo, Fiona, wie geht es dir?“
„Danke, gut.“ Fiona lächelte die Kleine an. „Du bist ja schon wieder gewachsen.“
Sasha gab keine Antwort. Aus irgendeinem Grund war sie mit Alex’ geschiedener Frau nie sonderlich gut zurechtgekommen. Was merkwürdig war, denn das Kind war außergewöhnlich herzlich und liebevoll.
Yvette kam in die Küche. „Ich wusste, dass deine Mama nach Hause gekommen sein musste, weil du so schnell verschwunden warst. Glaubst du, ich habe dich nicht die Treppe runtersausen gehört?“
Sasha grinste. „Das hast du nicht.“
„Wie war die Präsentation?“, wandte sich Yvette nun an Katherine.
„Anstrengend, aber erfolgreich. Und wie war es hier?“
„Wild, turbulent, laut.“
„Also wie immer?“
„Sie wissen ja, wie die Kinder sind“, sagte Yvette schmunzelnd. „Die Kleinen sind schuld daran, dass ich viel zu früh alt und grau sein werde.“
„Sie sind jünger als ich“, lachte Katherine. „Ich werde vor Ihnen alt.“
„Warten wir es ab.“
Yvette breitete die Arme aus und Sasha schmiegte sich an sie. Die zierliche, dunkelhaarige Frau trug die Kleine aus der Küche.
„Sie kann wunderbar mit Kindern umgehen“, sagte Fiona. „Ihr habt großes Glück mit ihr.“
„Ich weiß. Wäre Yvette nicht, hätten Mark und ich nicht so viele Kinder adoptieren können.“
Ohne jemanden, der ihnen zur Seite stand, hätten sie wahrscheinlich nach drei oder vier Adoptionen aufhören müssen. Katherine wollte gar nicht daran denken. Sie liebte alle acht Kinder und konnte sich ihr Leben auch nur ohne ein einziges von ihnen nicht mehr vorstellen.
„Dein Leben ist vollkommen, so wie es ist“, murmelte Fiona.
Katherine dachte an ihre schmerzenden Füße und die Hitzewallungen, die sie letzte Nacht zwei Stunden am Schlafen gehindert hatten. „Nicht vollkommen, aber es macht mich glücklich.“
„Deine Kinder sind ein wahrer Segen.“
Katherine sah Fiona an und bemerkte den Schmerz in ihrem Blick. Ihr Herz zog sich voller Mitgefühl zusammen. Fiona sollte längst ein eigenes Kind haben. Oder zwei. Doch leider war nicht alles nach Plan verlaufen. Als Alex verkündet hatte, dass er die
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