Susan Mallery - Buchanan
Fehler.“
„Epochal klingt gut.“
Ihre Augen waren ganz dunkel, ihre Lippen waren leicht gerötet. Alex hätte sie am liebsten schon wieder geküsst. Er wollte sie nackt in seinen Armen halten und sie überall mit Küssen bedecken. Er wollte sie schreien hören und spüren, wie sie kam, während er in ihr war.
Verdammt.
„Du bist so eindeutig der Falsche für mich“, flüsterte sie. „Und für dich könnte es keine unpassendere Frau geben als mich. Das klingt ein bisschen komisch, aber du weißt, wie ich es meine.“
Er nickte. „Wir tun am Besten so, als wäre es nie passiert.“
Sie lachte gepresst. „Genau, also glauben wir ganz fest daran, dass das auch funktioniert.“
5. KAPITEL
A lex schloss leise die Tür seines Elternhauses auf und ging zum Arbeitszimmer seiner Mutter. Im Flur blieb er kurz stehen und versuchte, seine Schuldgefühle abzuschütteln. Er fühlte sich wie ein Siebzehnjähriger, der sich auf Zehenspitzen in sein Zimmer schleichen muss, weil er zu spät nach Hause gekommen war. Mit dem Unterschied, dass er kein Kind mehr war und hier nicht mehr wohnte. Aber er hatte Dani geküsst. Was hatte er sich bloß dabei gedacht?
Er hatte sich gar nichts gedacht. Genau das war das Problem. Er hatte nicht agiert, nur reagiert – auf Dani. Der Kuss hatte nichts bedeutet – durfte nichts bedeuten, denn diese Frau stellte ein Problem für die gesamte Familie dar.
Und doch war seine Erregung nicht verschwunden. Er begehrte sie immer noch mit einer Leidenschaft, über die er selbst erschrak.
Alex schob seine Gefühle und die Erinnerung an den Kuss beiseite und klopfte leise an die Tür des Arbeitszimmers.
„Komm rein.“
Er betrat den kleinen, freundlich eingerichteten Raum und lächelte seine Mutter an. „Du bist ja immer noch nicht im Bett.“
Sie stand auf, ging zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Das hab ich dir doch gesagt.“ Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn zu dem kleinen Sofa am Fenster.
„Plötzlich sind alle Berichte für meine Charity-Projekte fällig. Es ist jedes Jahr um diese Zeit so weit, aber ich bin trotzdem immer wieder von Neuem überrascht. Ich wünschte, ich wäre eine von diesen organisierten Frauen, die ihr ganzes Leben gut durchgeplant haben.
„Du hast acht Kinder, also wird jeder Mensch Verstandnis haben, wenn du etwas später mit deinen Berichten fertig wirst.“
Sie lächelte und setzte sich zu ihm. „Julie und du, ihr steht schon auf eigenen Beinen, und Ian wird auch immer selbstständiger.“
Alex schmunzelte. „Also musst du dich ja nur noch um fünf Kinder kümmern. Du hast recht, du solltest wirklich viel besser organisiert sein.“
Katherine lachte. „Ich verstehe, was du damit sagen willst. Du meinst, ich kann um Nachsicht bitten, wenn ich den Kram nicht termingerecht fertig habe, und jeder wird es verstehen? Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber, ich wäre wirklich etwas organisierter, aber es muss auch so gehen.“
Und es würde gehen. Katherine würde, wie jedes Jahr, ihre Berichte termingerecht abgeben, denn sie war ein pflichtbewusster Mensch. So hatte sie auch Alex erzogen: Pflichterfüllung war oberstes Prinzip.
Alex erinnerte sich daran, wie er Katherine Canfield das erste Mal gesehen hatte. Er erinnerte sich an ihre Augen – wie blau sie gewesen waren, und wie gütig ihr Blick gewirkt hatte. Während sie miteinander geredet hatten, hatte sie eine Hand auf seine gelegt, die andere sanft auf seine Schulter. Er war von keinem Erwachsenen jemals auf diese Weise berührt worden, das Einzige, was er kannte, waren Schläge. Auch die gleichaltrigen Jungs hatten ständig versucht, ihn zu verprügeln. Er hatte sich tapfer gewehrt.
Sie war schön und freundlich gewesen, und als sie ihn damals angelächelt hatte, hatte er gewusst, dass er alles für sie tun würde, wenn sie ihn nur adoptierte und als ihren Sohn bei sich aufnahm.
Das hatte sie getan. Katherines Liebe war von einer solchen Innigkeit gewesen, dass er sich zum ersten Mal in seinem Leben geborgen fühlen konnte. Sie hatte ein großes Herz und war ein liebevoller, gebender Mensch. Manchmal, wenn er sie mit seinem Vater zusammensah, fragte er sich, ob sie nicht zu viel gab ... ihnen allen zu viel gab und sich selbst dabei vergaß.
Nun nahm er ihre Hand und drückte sie zärtlich. „Mom“, begann er, doch sie schüttelte sofort abwehrend den Kopf.
„Mach dir doch keine Sorgen, wie du es mir beibringen sollst“, sagte sie leise. „Ich weiß es schon. Dani ist
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