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Susan Price

Susan Price

Titel: Susan Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Elfling Saga
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zorniges Gesicht und versuchte, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen, welche der Hüne ihm zufügte, indem er ihm den Arm verbog.
    Unwin nahm den Arm von Wulfweards Schulter, trat vor und beugte sich über das Bett, um die Hand seines Vatersbruders vom Handgelenk des Priesters zu lösen.
    »Es ist unser Wunsch«, erklärte er und schloss mit einer Kopfbewegung seine Brüder ein, »dass unser Vater durch die Taufe in unseren Glauben aufgenommen wird.«
    »Ich spucke auf eure Wünsche«, sagte Athelric. » Sein Wunsch war das nicht!«
    Unwin blickte von seinem Vatersbruder zum Priester und sagte: »Mach weiter mit der Taufe.«
    Vater Fillan, sorgsam darauf bedacht, sich außerhalb von Athelrics Reichweite zu halten, trat mit seinem Fläschchen erneut ans Bett heran.
    »Das ist nicht recht!«, erklärte Athelric. Unwin sagte nichts, nickte nur dem Priester zu. Wieder trat Wulfweard zu seinem ältesten Bruder, wobei er aus dem Augenwinkel den stocksteifen Leichnam seiner Mutter im Sessel beobachtete.
    Der Priester beugte sich über das Bett, murmelte fremdartige Worte und hielt das Fläschchen hoch, um das heilige Wasser auszugießen.
    Athelric streckte die geballte Faust über das Bett. Der Schein einer Lampe warf den Schatten der Faust, das Zeichen von Thunors Hammer, riesengroß über die Decke und den ganzen Raum.
    Das Wasser rann über die Stirn des Sterbenden.
    Einen Augenblick lang stockte der Atem des Königs. Dann öffnete er die Augen, die im schwachen Licht durchdringend blau leuchteten, und starrte blind ins Leere. Wieder holte er tief und rasselnd Luft und gab einen Laut von sich.
    Vater Fillan richtete sich auf und wich erstaunt zurück. Hatte das geweihte Wasser dem König Heilung gebracht? Schnell umringten die anderen im Raum das Bett und beugten sich darüber.
    Athelric fragte: »Eadmund?«
    Der starrende Blick des Königs richtete sich auf ihn. Vielleicht sah er ihn. Womöglich erkannte er auch nur die Stimme. Jedenfalls sagte er: »Athelric –«
    Unwin beugte sich von der anderen Seite vor und versuchte, seinen Vatersbruder beiseitezudrängen. »Vater!«, sagte er.
    Athelric stieß ihn weg und sagte: »Still!« Der König wollte etwas sagen.
    Alle schwiegen und verhielten sich so still, dass nicht einmal die Gewänder raschelten. Sie hielten den Atem an, damit die halb erstickte, schwache Stimme sich Gehör verschaffen konnte.
    »König … nach mir«, brachte Athelric mühsam hervor. »Elfling. Nach mir. König. Elfling.« Seine Hand suchte unter der Bettdecke, fand Athelrics Hand und umschloss sie schwach. Er starrte in das vom Kerzenrauch erfüllte Dunkel über ihm. Vielleicht sah er das Gesicht des Bruders, vielleicht aber auch nicht, aber er wiederholte noch einmal: »Elfling!« Dann senkten sich die Lider, und die Kraft wich aus der Hand, die Athelrics hielt. Nur das qualvolle rasselnde Atmen zeigte an, dass noch ein wenig Leben in ihm verblieben war.
    Unwin richtete sich auf und starrte über das Bett hinweg seinen Vatersbruder an, der ebenso entgeistert dastand. Dann lachte Unwin und sagte: »Elfling, Vatersbruder! Er hat den Bastard zu seinem Nachfolger erkoren.«
    »Darüber muss der Rat entscheiden«, erklärte Athelric.
    »Aber das Wort des Königs hat Gewicht. Vielleicht wirst du doch nicht unser nächster König.«
    »Ein Gutes hätte es«, meinte Athelric. »Der König wäre wenigstens kein Christus-Anhänger!«
    »Das wäre grauenvoll«, warf Vater Fillan ein. »Was für eine große Sünde, sollte dieses – Geschöpf – König werden.«
    Athelric fuhr ihn aufgebracht an. »Was weißt du schon! Der erste König unseres Geschlechts war ein Sohn der Anderswelt – der Sohn Wodens!«
    »Aber es geht hier um den nächsten König«, meinte Unwin und lachte, als Athelric ihn verblüfft anschaute.
    König Eadmund hatte viele Beischläferinnen gehabt und viele Bastarde gezeugt – die genaue Zahl war nicht bekannt. Waren die Mütter verheiratet oder unter den Zwölfhundert, den Adligen, gewesen, trugen die Kinder den Namen des Gatten ihrer Mutter, selbst wenn wohl bekannt war, wer ihr wahrer Vater war. War die Mutter von hoher Geburt, aber unverheiratet, war es nie schwierig gewesen, einen Ehemann für sie zu finden, bevor das Kind geboren wurde. Bauersfrauen und Bauernbastarde konnte man vergessen oder allenfalls mit einem kleinen Stück Land bedenken oder sogar mit der Freilassung aus der Leibeigenschaft. Unter dem Landvolk waren viele uneheliche Kinder, und niemand hatte etwas

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