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Susan Price

Susan Price

Titel: Susan Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Elfling Saga
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Namen vor dem Rat bekannt zu geben, und das werde ich tun.« Er trat ans Fußende des Betts, machte eine Pause und blickte den Priester an. »Mein Bruder wird geziemend bestattet. In einem Schiff, mit den kostbaren Beigaben für einen König.« Mit diesen Worten verließ Athelric den Raum.
    Wieder breitete sich Schweigen aus. Wulfweard lehnte den Kopf an Unwins Schulter, welcher die Arme um den Bruder geschlungen hatte. Hunting, der geringfügig größer war als Unwin, stellte sich Schulter an Schulter mit ihm. »Das Halb-Ding ist womöglich gar nicht mehr am Leben«, sagte Hunting.
    »Ich fürchte doch, edle Herren«, erklärte Vater Fillan. Hunting und Unwin blickten ihn an. Wie viele Christus-Priester konnte auch Vater Fillan lesen und schreiben und wusste oft verblüffende Dinge. »Als es geboren wurde und die Teufelin starb, übergab euer Vater das Ding einer Amme – einer Frau von niederer Geburt. Aber er übereignete ihr ein Stück Land, um dem Ding den Lebensunterhalt zu sichern. Ich habe die Urkunde gesehen. Das Land war in Hornsdale.«
    »Das bedeutet aber nicht, dass es noch lebt«, meinte Hunting.
    »Nein, Herr, aber vor einiger Zeit – vielleicht vor einem Jahr oder länger – hörte ich Gerüchte über einen Heiler in Hornsdale. Und dieser Heiler sei angeblich – nun ja – unheimlich. Nicht ganz menschlich. Das hat mir zu denken gegeben.«
    »Der Teufel ist Heiler geworden?«, fragte Unwin.
    »Der Teufel scheint oft Gutes zu tun, um uns hinters Licht zu führen und zur Sünde zu verleiten. Seine Berührung vermag vielleicht die Schmerzen des Körpers zu lindern, doch verdammt und vernichtet sie die Seele.«
    »Hornsdale«, wiederholte Unwin, und der Priester nickte.
    Die Tür öffnete sich. Dienerinnen kamen herein. Die Frauen brachten Leintücher und Schüsseln mit Wasser, um den Leichnam des Königs zu waschen und ihn für die Aufbahrung vorzubereiten. Vater Fillan sah, wie Unwin Hunting anblickte und ihm mit den Augen das Zeichen gab, ihm zu folgen. Unwin führte Wulfweard mit sich und verließ das Gemach. Hunting folgte ihnen.
    Fillan nahm seinen Platz hinter dem Sessel seiner toten heiligen Königin ein und stimmte Gebete für den toten König an. Er hatte den Mann getauft und fühlte sich daher für seine Seele verantwortlich. Und falls es ihm gelänge, würde der König auch ein christliches Begräbnis bekommen.
    Unwin hatte seine eigenen Gemächer innerhalb der Gebäude, aus denen die Königsburg bestand, doch führte er die Brüder nicht dorthin, auch nicht zu deren Gemächern. Er führte sie in den Teil der Burg, wo die königlichen Schweinekoben, Hühnerställe und Schafpferche waren. Selbst hier hielt er großen Abstand zu den Stallungen, wo Schweinehirten oder Hühnerfrauen wach sein konnten. Einen ungestörten Ort zu finden, wo man nicht belauscht wurde, war in einer Königsburg sehr schwierig. Selbst in den Privatgemächern, wo man sich allein wähnte, war man nie sicher, wer draußen unter dem niedrigen Ried der Dachvorsprünge stand und lauschte.
    Unwin legte die Arme um seine Brüder und zog sie an sich, sodass er sich flüsternd mit ihnen verständigen konnte. »Hunting, ich will, dass du eine Schar Männer zusammenstellst. Zehn dürften mehr als genug sein. Bei Tagesanbruch macht ihr euch auf nach –«
    »Hornsdale«, unterbrach ihn Hunting.
    In der Dunkelheit konnte man Unwins Gesicht kaum sehen, als er nickte.
    Wulfweard fragte: »Warum?« Da die Bestattung ihres Vaters so kurz bevorstand, hielt er es nicht für richtig, dass Hunting mit einem Auftrag davonritt.
    Beide Brüder lachten. Hunting beugte sich hinüber und küsste ihm die Wange. »Deshalb hat er nicht dich gebeten loszureiten, sondern mich.«
    Unwin schüttelte den Umhang aus und warf ihn halb um Wulfweard. Eng beisammen standen sie in der Wärme, unter einem Umhang als Schutz gegen die feuchte Kühle der Nacht.
    »Denk mal nach!«, befahl Unwin.
    »Dieser Elfling ist für euch keine Gefahr«, sagte Wulfweard. »Er ist doch nur ein Bastard – er zählt nicht einmal zu den Zwölfhundert. Er kann nicht zum König gewählt werden.«
    »Aber unser Vater hat ihn als Nachfolger benannt«, erklärte Unwin. »Und Athelric wird für ihn vor dem Rat sprechen.«
    »Aber das spielt doch keine Rolle. Der Rat entscheidet, und der Rat –« Wulfweard brach ab, als er spürte, wie Unwins Arm ihn enger umschloss.
    »Warum?«, fragte Unwin. »Warum spricht Athelric für diesen Bastard, diesen hergelaufenen Elfenbalg? Athelric will

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