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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Jahren in diesem Zimmer festzusitzen.«
    »So schlimm war's gar nicht«, sagte er mit einem Lächeln. »Seit Neuestem hat sich einiges zum Guten verändert.«
    Ich war nicht sicher, was er damit meinte. Und weil ich Angst hatte, dass meine Stimme wieder quietschig werden würde, wenn ich nachfragte, sagte ich lieber: »Also, tut mir leid, dass Dad dich angegangen hat. Wie gesagt, ich hatte ihm nichts von dir erzählt.«
    »Schon gut, Susannah«, sagte Jesse sanft. »Ich mag deinen Vater. Und er hat es nur getan, weil er sich um dich sorgt.«
    »Na, ich weiß nicht.« Ich zupfte an der Bettdecke. »Ich glaube eher, er hat es getan, weil er wusste, dass ich mich darüber ärgern würde.«
    Jesse, der mir bislang beim Fusselrollen zugesehen hatte, griff plötzlich nach meiner Hand.
    Das darf er nicht!, schoss es mir durch den Kopf. Und ich wollte es ihm sagen, aber … Irgendwie tat ich es doch nicht. Was nichts daran änderte, dass er das lieber nicht hätte tun sollen. Mich berühren, meine ich.
    Denn auch wenn Jesse ein Geist war, durch Wände gehen und nach Belieben erscheinen und verschwinden konnte, war er trotzdem … na ja, er war da. Zumindest für mich. Das unterschied mich – und Pater Dom – von allen anderen Menschen. Nicht nur dass wir Geister sehen und mit ihnen sprechen konnten – wir konnten sie auch spüren, so als wären sie ganz normale Men schen. Normale lebende Menschen, meine ich. Für mich und Pater Dom waren Geister eben ganz normal, aus Fleisch und Blut und mit Schweiß und Mundgeruch und allem Drum und Dran. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sie von einem gewissen Leuchten umgeben waren. Aura hieß das wohl.
    Ach, und hatte ich schon erwähnt, dass viele von ihnen übermenschliche Kräfte hatten? Das vergaß ich nämlich selber immer wieder. Was dazu führte, dass ich in diesem wunderbaren Nebenjob immer wieder windelweich geprügelt wurde. Deswegen jagte es mir jedes Mal eine Heidenangst ein, wenn ein Geist mich berührte – selbst wenn es wie jetzt bei Jesse auf alles andere als aggressive Weise war.
    Nur weil Geister für mich genauso real waren wie … sagen wir mal, Tad Beaumont, hieß das noch lange nicht, dass ich mit ihnen eng umschlungen tanzen wollte oder so.
    Na gut, in Jesses Fall hätte ich das wohl doch ganz gern getan, aber hallo? Wie verrückt wäre das gewesen, mit einem Geist zu tanzen? Mit einem Geist, den niemand außer mir sehen konnte. Man stelle sich vor, ich wäre mit ihm auf einen Ball gegangen: »Darf ich euch meinen Freund vorstellen?« Nur dass da kein Freund zu sehen gewesen wäre. Peinlich, oder? Da würden doch alle denken, ich hätte ihn mir bloß zusammenfantasiert. Wie bei der Frau, die ich mal in einer Fernseh-Doku gesehen hatte, die steif und fest behauptete, sie hätte ein zweites Kind, aber das konnte außer ihr keiner sehen.
    Außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass Jesse mich nicht auf diese Art mochte. Auf die Eng-umschlungen-tanzen-Art.
    Was er leider im nächsten Augenblick dadurch bekräftigte, dass er meine Hände in den Mondschein hielt.
    »Was ist denn mit deinen Fingern passiert?«, fragte er.
    Ich sah auf meine Hände. Der Ausschlag war schlimmer denn je. Im Mondschein sah ich total verunstaltet aus, als hätte ich Monsterhände.
    »Giftsumach«, sagte ich bitter. »Dein Glück, dass du schon tot bist und das Zeug dir nichts ausmacht. Es juckt und brennt wie die Hölle. Und keiner hat mich davor gewarnt. Vor dem Giftsumach, meine ich. Klar, Palmen, alle haben gesagt, hier gäbe es Palmen, aber …«
    »Du solltest es mal mit einem Umschlag mit Eukalyptussalbe probieren«, unterbrach mich Jesse.
    »Oh, okay.« Ich gab mir alle Mühe, nicht zu sarkastisch zu klingen.
    Er runzelte die Stirn. »Kleinwüchsige Eukalyptussträucher mit gelben Blüten«, erklärte er. »Die wachsen hier überall. Und man kann Heilsalbe daraus machen. Auf dem Hügel hinter dem Haus wachsen auch welche.«
    »Oh«, wiederholte ich. »Meinst du den Hügel, wo auch dieser ganze Giftsumach wuchert?«
    »Schießpulver draufstreuen soll auch helfen.«
    »Oh«, sagte ich zum dritten Mal. »Weißt du, Jesse, das kommt für dich jetzt vielleicht überraschend, aber die Medizin hat in den letzten anderthalb Jahrhunderten einige Fortschritte gemacht und solche Sachen wie Blumensalbe und Schießpulver hinter sich gelassen.«
    »Na schön«, sagte er und ließ meine Hände los. »Es war ja nur ein Vorschlag.«
    »Schon gut, danke«, erwiderte ich. »Aber ich vertraue

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