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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Punkte«, tönte Dr. Slaski und wandte seine Aufmerksamkeit wieder voll dem Fernseher zu.
    Ich ignorierte seinen Sarkasmus. Mit Geistern konnte ich umgehen. Geistern wie … meinem Vater, zum Beispiel.
    Ich besaß mehr als genug Gegenstände, die meinem Vater gehört hatten. Das T-Shirt, das er am Tag seines Todes trug. Ich hatte es aus dem Stapel herausgefischt, den uns das Krankenhaus überlassen hatte, und es monatelang unter meinem Kopfkissen aufbewahrt … Bis zu dem Tag, an dem er mir erschien und mich aufklärte, warum ich ihn sehen konnte und Mom nicht.
    Lange Zeit hatte ich gedacht, dass Mom nichts von dem T-Shirt unter meinem Kopfkissen wusste. Inzwischen war mir klar, dass sie es sicherlich gesehen hatte, wenn sie mein Bett machte oder Zahnfee spielte.
    Sie hatte es mir gegenüber allerdings nie erwähnt. Das wäre aber auch ein starkes Stück gewesen – schließlich hatte sie Dads Asche jahrelang in seinem Lieblingsbierhumpen aufbewahrt, bis wir uns endlich, kurz vor ihrer Hochzeit mit Andy, ein Herz fassten und sie in dem Park verstreuten, den er zu Lebzeiten so geliebt hatte.
    Genau diesen Park musste ich aufsuchen, wenn ich durch die Zeit reisen und ihn retten wollte. Denn die Wohnung, in der wir damals gelebt hatten, war verkauft. Ich konnte ja schlecht die neuen Besitzer bitten, für einen Moment im Wohnzimmer zu bleiben, während ich kurz in die Vergangenheit reiste, um meinem Dad das Leben zu retten.
    Der Park lag, ebenso wie unsere alte Wohnung, Hunderte von Kilometern entfernt. Aber ich hatte genug Geld durch Babysitten verdient und zurückgelegt. Das würde wohl für ein Flugticket reichen …
    Es könnte funktionieren. Vielleicht könnte ich wirklich in die Vergangenheit reisen und meinen Dad retten, dachte ich.
    »Muss ich sonst noch was wissen?«, fragte ich Dr. Slaski. Ein Blick auf den Fernseher zeigte mir, dass zum Glück noch Werbung lief. »Wenn ich den Gegenstand habe, der dem Geist gehört hat, und an der richtigen Stelle stehe … was dann?«
    Dr. Slaski wirkte verärgert. »Sie halten das Ding – den Anker – in der Hand, nur das und sonst nichts. Das ist sehr, sehr wichtig. Sie dürfen zu dem Zeitpunkt nichts anderes in der Hand haben, sonst nehmen Sie es mit. Denken Sie an die betreffende Person. Und schon sind Sie weg. Schwupps.« Er deutete mit dem Kopf zum Fernseher. »Machen Sie lauter, es geht gleich weiter.«
    Unglaublich, dass es so leicht sein sollte. Ich könnte also in die Vergangenheit reisen und jemandem das Leben retten, der mir sehr am Herzen lag.
    »Übrigens«, fuhr Dr. Slaski beiläufig fort, »muss man natürlich, wenn man da ist, wo man hinwill, sehr, sehr vorsichtig sein. Passen Sie auf, dass Sie die Vergangenheit nicht verändern – nicht zu sehr jedenfalls. Sie müssen die Konsequenzen Ihres Handelns gut abwägen.«
    Ich schwieg. Welche Konsequenzen konnte das schon haben, wenn ich meinem Dad das Leben rettete? Außer dass meine Mom, die noch Jahre nach seinem Tod jeden Abend in ihr Kissen geweint hatte, bis sie dann Andy kennenlernte, überglücklich wäre? Außer dass ich überglücklich wäre?
    Andy. Das war der Knackpunkt. Wenn mein Dad überlebt hätte, hätte Mom ihn nie getroffen. Oder ihn vielleicht getroffen, aber ganz sicher nicht geheiratet.
    Und dann wären wir nie nach Kalifornien gezogen.
    Und dann hätte ich niemals Jesse kennengelernt.
    Die Erkenntnis traf mich wie ein Vorschlaghammer. Das also hatte Dr. Slaski gemeint.
    Ich seufzte wohl laut auf, denn Dr. Slaski wandte sich mir zu und blickte mich aus seinen trüben blauen Augen, die trotz des grünen Stars wie eine Kopie von Pauls Augen aussahen, durchdringend an.
    »Auf den Seufzer habe ich gewartet«, sagte er. »Nicht so einfach, durch die Zeit zu reisen, was? Und was Sie noch bedenken sollten: Je länger Sie in der anderen Zeit bleiben, desto länger wird die Erholungsphase nach der Rückkehr in die Gegenwart.« Er blickte mich nicht sehr freundlich an.
    »Erholungsphase? Was meinen Sie damit, so was wie Kopfschmerzen?« Die hatte ich bisher immer beim Wechseln bekommen, jedes Mal.
    Dr. Slaski wirkte amüsiert. Da er gerade nicht auf den Fernseher blickte, musste es also etwas gewesen sein, was ich gesagt hatte.
    »Ein bisschen schlimmer als Kopfschmerzen ist es schon«, sagte er lakonisch und klopfte auf seinen Rollstuhl. »Es sei denn, Sie meinten mit Kopfschmerzen das Gefühl, wenn einem nach und nach ganze Armeen von Hirnzellen absterben. Und das ist noch das geringste Übel.

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