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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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etwas gegen mich in der Hand hatte, hatte ich mich bisher noch nie bei ihm revanchieren können.
    Aber ich wollte meine kurze kostbare Zeit hier nicht mit dem Gedanken an Brad und seine Kommentare verschwenden, daher beeilte ich mich, in Dr. Slaskis Zimmer einzutreten.
    Im Fernsehen lief wie üblich eine Game Show. Der Pfleger hatte Dr. Slaski mit seinem Rollstuhl direkt vor dem großen Plasma-Flachbildschirm geparkt. Aber Dr. Slaski schien dem Moderator keine Beachtung zu schenken. Stattdessen starrte er wie gebannt auf einen Punkt in der Mitte des hochglanzpolierten Parketts.
    Mich konnte er damit nicht täuschen.
    »Dr. Slaski?« Ich nahm die Fernbedienung und drehte den Ton leiser, dann ging ich zu ihm. »Dr. Slaski, ich bin’s, Suze. Pauls Freundin. Ich muss kurz mit Ihnen sprechen.«
    Pauls Großvater reagierte nicht. Ein Speichelfaden, der aus dem Mundwinkel hängt, zählt ja wohl noch nicht als Reaktion.
    »Dr. Slaski«, sagte ich noch einmal und zog mir einen Stuhl heran. Um zu verhindern, dass der Pfleger etwas von unserem Gespräch mitbekam, sprach ich nur im Flüsterton. »Dr. Slaski, der Pfleger kann uns nicht hören und Paul ist auch nicht da. Wir sind allein. Ich muss mit Ihnen über etwas sprechen, was Paul mir erzählt hat. Über … ähm … Mittler. Es ist sehr wichtig.«
    Kaum hatte er vernommen, dass weder Paul noch der Pfleger in Hörweite waren, erwachte der alte Mann zum Leben. Er setzte sich aufrecht hin und sah mich mit seinen trüben Augen direkt an. Auch das Sabbern hörte augenblicklich auf.
    »Ach«, sagte er, als er mich freudlos anblickte. »Sie schon wieder.«
    Das war alles andere als fair, schließlich hatte er mich das letzte Mal aufgesucht. Und zwar, um mir eine mysteriöse Warnung über seinen eigenen Enkel zukommen zu lassen, den er mit niemand Geringerem als dem Teufel verglich.
    Aber das war jetzt egal.
    »Ja, ich bin’s, Dr. Slaski, Suze. Hören Sie, es geht um Paul.«
    »Was hat denn der kleine Pisser jetzt schon wieder angestellt?«
    Dr. Slaski und sein Enkel waren eindeutig nicht gerade ein Herz und eine Seele.
    »Nichts«, entgegnete ich, »noch nichts. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Es geht mir um das, was er angeblich kann.«
    »Was er kann?«, fragte Dr. Slaski. »Ich hoffe, Sie verschwenden nicht meine Zeit. In fünf Minuten beginnt Familienduell .«
    Oh Gott. Ob ich im Alter auch so endete wie er, an den Rollstuhl gefesselt und süchtig nach Game Shows? Dr. Slaski – oder »Mr Slater«, wie Paul immer wieder sagte – war schließlich ebenfalls ein Mittler. Einer, der um die ganze Welt gereist war, um alles über seine seltsame Gabe herauszufinden. Die Antworten hatte er offensichtlich in einem alten Grabmal in Ägypten gefunden.
    Aber niemand glaubte ihm. Niemand kaufte ihm den Bericht über eine uralte Menschengruppe ab, deren einzige Aufgabe darin bestanden hatte, die Geister der Toten zu ihrer letzten Ruhestätte zu begleiten. Und schon gar nicht, dass er, Dr. Slaski, ein Nachkomme dieser Gruppe war. Seine Abhandlungen über das Thema, alle in Eigenregie von ihm veröffentlicht, wurden von der Wissenschaft und den Universitäten ignoriert und dienten nur als Staubfänger in den Plastikkoffern unter Pauls Bett.
    Noch schlimmer war die Tatsache, dass seine eigene Familie ihn wohl am liebsten mit unter dem Bett versteckt hätte. Pauls Vater hatte sogar seinen Nachnamen ändern lassen, nur um nicht mit dem alten Mann in Verbindung gebracht zu werden.
    Und was war der Lohn für all die Anstrengung, die Dr. Slaski auf sich genommen hatte? Eine tödliche Krankheit und Paul als einzige Gesellschaft. Dr. Slaski hatte behauptet, seine Krankheit wäre ein Resultat seines Aufenthalts in der »Schattenwelt«, dem Zwischenreich zwischen dieser Welt und der nächsten.
    Paul hingegen – den hatte er sich selbst zuzuschreiben.
    Er hatte sicher guten Grund, auf die Menschheit sauer zu sein. Aber warum er so einen Groll gegen Paul hegte, bekam ich erst jetzt langsam heraus.
    Ich sprach deutlich, damit er mich auch wirklich verstand.
    »Paul sagt, dass Mittler …«
    »Wechsler!« Dr. Slaski bestand darauf, dass »Wechsler« der richtige Ausdruck für Leute wie ihn und Paul und mich sei, weil wir (seit Neuestem auch ich) zwischen den Dimensionen der Lebenden und der Toten hin und her wechseln können. »Wechsler, das habe ich Ihnen schon mal gesagt. Ich sag’s nicht noch mal.«
    »Wechsler«, korrigierte ich mich also. »Paul sagt, Wechsler können durch die Zeit

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