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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hättest, hätte das keine Auswirkung auf den Lauf der Dinge gehabt? Nicht im Geringsten?«
    »Trotzdem ist das doch etwas völlig anderes, als durch eine andere Dimension zu reisen, um etwas zu ändern, was schon passiert ist. Das … das ist einfach nicht richtig.«
    »Tatsächlich, Suze?« Paul verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. »Das sehe ich anders. Und weißt du was? Ich glaube, in diesem Fall wäre auch dein geliebter Jesse meiner Meinung.«
    Bei diesem Satz wurde es schlagartig so kalt in mir, als stünde ich in einer Tiefkühltruhe.

Kapitel 6
    B itte sei zu Hause, bitte sei zu Hause, bitte sei zu Hause, betete ich innerlich, während ich darauf wartete, dass jemand die Tür öffnete. Bitte bitte bitte bitte …
    Entweder wurden meine Gebete erhört oder invalide Archäologen haben einfach kein Sozialleben. Jedenfalls öffnete Dr. Slaskis Pfleger die Haustür und erkannte ziemlich schnell, wer da Sturm geklingelt hatte.
    »Oh, hi, Susan«, sagte er. Richtige Person, falscher Name. »Willst du zu Paul? Soweit ich weiß, ist er noch in der Schule …«
    »Ich weiß«, unterbrach ich ihn und schummelte mich rasch an ihm vorbei in die Eingangshalle der Slaters, bevor er mir die Tür vor der Nase zuschlagen konnte. »Ich bin nicht seinetwegen hier. Ich wollte zu seinem Großvater, wenn das geht.«
    »Seinem Großvater? « Der Pfleger wirkte überrascht. Und warum auch nicht? Soweit er wusste, hatte sein Patient seit Jahren kein klares Gespräch mehr mit irgendjemandem geführt.
    Er konnte nicht ahnen, dass das so nicht stimmte. Gerade vor ein paar Monaten hatte ich eine angeregte Unterhaltung mit dem alten Herrn geführt.
    »Also, Susan, Pauls Großvater ist … Es geht ihm heute nicht besonders gut«, sagte der Pfleger bedächtig. »Wir sprechen nicht so gerne darüber, wenn er dabei ist, aber seine letzten Untersuchungsergebnisse … Es sieht alles nicht sehr gut aus. Um ehrlich zu sein, die Ärzte geben ihm nicht mehr allzu lange …«
    »Ich will ihm nur eine kurze Frage stellen«, sagte ich. »Eine ganz kurze. Ich brauche nur eine Minute.«
    »Aber …« Der Pfleger, ein junger, sonnengebräunter Typ mit wilden Rastazöpfen, der wahrscheinlich jede freie Minute auf dem Surfbrett verbrachte, kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Ich meine, er kann nicht … Er spricht kaum noch … Du weißt schon, Alzheimer …«
    »Kann ich’s nicht wenigstens versuchen?« Es war mir egal, dass ich wie eine Irre rüberkam. Ich musste ihn unbedingt sprechen. Er war der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der mir eine Antwort geben konnte. »Bitte, bitte! Es spricht doch nichts dagegen, oder?«
    »Nein«, lenkte der Pfleger schließlich ein. »Ich glaube nicht, dass es was schadet.«
    »Toll!« Ich schlängelte mich an ihm vorbei und lief die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. »Nur ein paar Minuten. Ich wäre gern allein mit ihm – wenn was ist, rufe ich, okay?«
    Der Pfleger schloss verwirrt die Tür. »Ja, klar … Aber sag mal, müsstest du nicht eigentlich in der Schule sein?«
    »Wir haben gerade Mittagspause«, flötete ich und lief weiter die Treppe hinauf. Oben angekommen ging ich den Flur bis zu Dr. Slaskis Zimmer entlang.
    Ich hatte noch nicht einmal gelogen. Es war wirklich Mittagszeit. Eigentlich durften wir während der Mittagspause das Schulgelände nicht verlassen, aber das war doch eine eher nebensächliche Information. Die Sorge, dass ich für meine Abwesenheit einen Eintrag von Schwester Ernestine bekommen würde, lag mir auch nicht sehr schwer im Magen. Am schwierigsten war es gewesen, meinem Stiefbruder Brad zu erklären, warum ich so dringend die Schlüssel für seinen Landrover brauchte.
    Nur weil Brad ein paar Sekunden vor mir seinen Führerschein bekommen hatte (na gut, genau genommen ein paar Wochen), schien er sich einzubilden, dass der alte Landrover – das Auto für die »Kiddies« – ihm allein gehörte und dass nur er uns (mich und seinen kleinen Bruder David) damit zur Schule und zurück chauffieren durfte.
    Ich hatte auf meine Geheimwaffe zurückgreifen müssen, um ihm die Schlüssel abzuluchsen: Ich benutzte die Worte »weibliche Hygieneprodukte« und »Handschuhfach« in einem Satz. Keine Ahnung, was er anstellte, wenn ich nicht vor Ende der Mittagspause zurück wäre und er entdeckte, dass das Auto fort war. Wahrscheinlich würde er mich verpetzen. Denn Petzen schien ihm ein unerschöpflicher Quell der Freude zu sein.
    Und da es immer Brad war, der

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