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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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nicht«, unterbrach ich ihn unsanft. »Weil wir sonst enden wie Pauls Großvater, der nur noch sechs Monate zu leben hat. Es ist nicht nur ein Wechsel auf geistiger Ebene, sondern der gesamte Körper wird in die Zeit versetzt, und die Konsequenzen spürt man dann sozusagen auch am ganzen Leib. Paul will nur einen einzigen Ausflug unternehmen.«
    »Aha«, murmelte der Pater, nicht nur körperlich, sondern offenbar auch geistig meilenweit entfernt. »Verstehe.«
    »Pater Dominic!« Mir stiegen Tränen in die Augen. Er entglitt mir und das lag sicher nicht nur an der schlechten Funkverbindung. »Sie müssen ihn aufhalten!«
    »Aber was kann ich tun, Susannah? Was Paul da vorhat, ist doch eigentlich sehr nobel.«
    » Nobel? Was ist denn daran nobel?«
    »Er verhilft Jesse zu einer neuen Chance zu leben«, gab der Pater zurück. »Und wenn ich Sie recht verstanden habe, setzt er bei dem Versuch sein eigenes Leben aufs Spiel. Das empfinde ich als sehr uneigennützig.«
    »Uneigennützig!« Ich traute meinen Ohren nicht. »Pater, ich kann Ihnen versichern, Eigennutz ist das Einzige, was Paul interessiert. Er tut das doch nur, weil …«
    »Ja?« Jetzt hatte ich Pater Doms volle Aufmerksamkeit.
    Aber wie erklärt man einem Priester, dass ein Kerl deinen Freund kaltmachen will, um dich ins Bett zu kriegen? Wenn es dem Kerl vordergründig noch nicht mal ums Kaltmachen, sondern im Gegenteil ums Lebenretten geht? »Ich … ich …« Mein Gestammel erklärte mein Dilemma natürlich nicht gerade zufriedenstellend. Aber das war mir egal. »Können Sie ihn nicht einfach von der Schule schmeißen oder so?«
    »Nein, Susannah.« Täuschte ich mich oder hörte ich ein leises Glucksen in seiner Stimme? »Ich kann ihn nicht … ›rausschmeißen‹. Jedenfalls nicht deswegen.«
    »Aber wir müssen ihn irgendwie aufhalten.« Ich sah langsam meine Felle davonschwimmen. »Es ist … das ist doch nicht normal, was er da vorhat!«
    »Das kann schon sein«, entgegnete Pater Dominic. »Aber moralisch ist es nicht verwerflich. Es ist noch nicht mal illegal. Soweit ich das beurteilen kann.«
    Unglaublich. Paul wollte etwas tun, was moralisch einwandfrei war. Es gibt wohl für alles ein erstes Mal.
    »Aber dennoch …« Pater Dominic kam ins Grübeln. »Ich frage mich, wie er dieses kleine Wunder bewerkstelligen will.«
    »Das habe ich Ihnen doch schon erklärt. Er braucht einen Gegenstand, der dem entsprechenden Menschen gehört hat, und muss sich dorthin stellen, wo derjenige einmal stand, und dann …«
    »Ja, schon«, unterbrach Pater Dom. »Aber besitzt Paul denn überhaupt einen Gegenstand, der Jesse gehört hat?«
    Das brachte mich zum Schweigen. Tatsächlich. Paul hatte nichts, was einmal Jesse gehört hatte. Er konnte den Mord an Jesse nicht verhindern, weil er nichts aus Jesses Vergangenheit besaß.
    »Tja«, sagte ich nur. Ich hatte das Gefühl, als würde sich die Schlinge, die sich um meinen Hals gelegt hatte, langsam wieder lockern. »Tja. Da haben Sie recht.«
    »Natürlich habe ich recht.« Er klang irgendwie abgelenkt. »Aber vielleicht sollten Sie das mal selbst in Betracht ziehen, Susannah. Wenn er Ihnen verrät, wie es geht.«
    »Wie bitte?« Ich wickelte gedankenverloren das Telefonkabel um meinen Finger. »Ich soll in die Vergangenheit reisen und Jesses Tod verhindern?«
    »Genau«, antwortete Pater Dominic. »Vielleicht ist das der Grund, warum er noch in unserer Sphäre verweilt. Vielleicht sollte er damals gar nicht sterben.«
    Ich war so schockiert, dass ich nichts herausbrachte. Unwillkürlich sah ich im Geiste plötzlich ein Poster vor mir, das meine Klassenlehrerin in der Neunten im Klassenzimmer aufgehängt hatte: zwei Möwen, die über einen Strand dahinfliegen. Es trat mir immer zu den unpassendsten Momenten vor Augen. WAS DU LIEBST, DAS MUSST DU ZIEHEN LASSEN , stand unter den beiden Möwen. WENN ES FÜR DICH BESTIMMT WAR, KOMMT ES ZU DIR ZURÜCK .
    Die unsichtbare Schlinge schnürte mir wieder die Luft ab.
    »Das ist doch Blödsinn, Pater Dom!«, schrie ich in den Hörer. »So eine verquirlte Kacke!«
    »Susannah …« Mein Ausbruch schien ihn erschreckt zu haben.
    »Das ist ganz bestimmt nicht der Grund, warum Jesse noch hier ist, auf gar keinen Fall! Jesse und ich sind füreinander geschaffen, und wenn Sie das nicht sehen können, dann ist das verdammt noch mal Ihr Problem!«
    Pater Dom klang jetzt nicht mehr erschrocken, sondern verärgert. »Susannah, es gibt keinen Grund, solche Ausdrücke …«
    »Ja, das

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