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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Pauls Großvater gleiten, fühlte den Puls, überprüfte die Infusion …
    Und dann setzte er sich mit einem Mal rittlings auf den alten Mann und schlug ihm auf den Brustkorb.
    »Ruf den Notarzt!«, schrie er mich an.
    Ich stand völlig neben mir. »Er hat doch gerade noch mit mir gesprochen«, sagte ich verdattert. »Wir hatten ein ganz normales Gespräch … Ich meine, er hat viel gehustet, aber … aber er war doch okay. Und dann, ganz plötzlich …«
    »Einen Notarzt!«, rief der Pfleger noch mal. »Du sollst einen Notarzt rufen!«
    Erst jetzt bemerkte ich das Telefon im Zimmer. Ich nahm den Hörer und wählte. Als die Vermittlung abnahm, bat ich sie, sofort einen Notarzt zu schicken. Hinter mir hatte der Pfleger währenddessen eine Sauerstoffmaske auf Dr. Slaskis Gesicht gepresst und spritzte ihm etwas in die Vene.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er immer wieder. »Vor einer Stunde war er noch in Ordnung, vollkommen in Ordnung.«
    Ich konnte mir auch keinen Reim darauf machen. Vielleicht war Dr. Slaskis Lage sehr viel ernster gewesen, als er zugegeben hatte.
    Mir schien, dass ich hier keine große Hilfe sein konnte. Ich sollte besser Paul berichten, dass sein Großvater eine Art Anfall hatte. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich gerade noch, wie Kelly, die neben Paul auf der Couch saß und ihre Beine kokett über seine drapiert hatte, ihm die Zunge in den Hals steckte. Ich hätte ein Vermögen bezahlt, um das nicht mitansehen zu müssen.
    Ich blieb im Türrahmen stehen und räusperte mich geräuschvoll.
    Kelly löste sich widerstrebend von Paul und sah mich wütend an.
    »Was willst du denn schon wieder?« So feindselig, wie sie sich mir gegenüber verhielt, mochte man kaum glauben, dass wir Klassensprecherin und stellvertretende Klassensprecherin waren und täglich (na ja, wöchentlich) zusammen saßen, um alles Mögliche zu besprechen. So lebenswichtige Dinge wie Klassenausflüge oder die Blumenarrangements für den Schulball im Frühjahr.
    Ohne auf Kellys Frage einzugehen, sagte ich: »Paul, dein Großvater hatte einen Herzinfarkt oder so was!«
    Pauls Augen waren noch halb geschlossen, als er mich ansah. Kelly hatte offensichtlich eine ganz schöne Saugkraft.
    »Häh?«, fragte er dümmlich.
    »Dein Großvater.« Ich schob mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hoffte, dass er das Zittern meiner Hand nicht bemerkte. »Der Notarzt ist schon unterwegs. Vielleicht war’s auch ein Schlaganfall.«
    Paul war alles andere als überrascht. »Ach«, sagte er mit so etwas wie Enttäuschung in der Stimme. Was aber vermutlich weniger am bevorstehenden Tod seines Großvaters lag als daran, dass seine Knutschorgie mit Kelly so ein abruptes Ende gefunden hatte.
    »Ich komme sofort«, sagte Paul und entknotete sich aus Kellys Beinen.
    »Paul!«, rief Kelly. »Pa-aul«, mit zwei Silben.
    »Sorry, Kel«, sagte er nur und tätschelte ihr kurz die Wade. »Der alte Sack hat schon wieder ’ne Überdosis Medikamente intus, da muss ich mich drum kümmern.«
    Kelly zog einen Schmollmund. »Aber die Pizza ist noch nicht mal da.«
    »Tut mir leid, müssen wir vertagen, Babe«, sagte er.
    Babe. Schüttel.
    Dann erst verstand ich, was er gesagt hatte. Als er an mir vorbei zum Zimmer seines Großvaters ging, hielt ich ihn am Arm zurück. »Was meinst du mit ›Überdosis Medikamente‹?«
    »Na ja … eben genau das«, gab er mit dem Anflug eines Lächelns zurück.
    »Woher weißt du das? Du hast ihn doch noch nicht mal gesehen.«
    »Tja …« Jetzt grinste er von einem Ohr zum anderen. »Vielleicht weil ich nachgeholfen habe?«
    Ich riss meine Hand von seinem Arm, als hätte der plötzlich Feuer gefangen. » Du steckst dahinter?« Ich konnte nicht glauben, was er da sagte.
    Hätte ich mal. Hätte ich das mal lieber für bare Münze genommen. Das hier war schließlich Paul Slater.
    »Paul, warum in aller Welt hast du das getan?«
    »Ich wusste, dass du nach der Auktion hier angeschwänzelt kommen würdest«, sagte er mit einem Schulterzucken. »Und ganz ehrlich, auf die Tirade von dem Alten hatte ich wirklich keine Lust. Wenn du mich dann jetzt entschuldigen würdest …«
    Er schlenderte den Gang entlang zum Zimmer seines Großvaters. Mit offenem Mund starrte ich ihm hinterher und konnte es nicht glauben.
    Und doch …
    Es ergab schon alles einen Sinn. Paul war eben Paul. Ein Kerl mit sehr verzerrten Moralvorstellungen.
    Wie betäubt trottete ich ins Wohnzimmer hinein. Kelly zog sich gerade die Schuhe an und quäkte in ihr

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