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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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mal den Tag erleben würde, an dem ausgerechnet du jemanden um Hilfe bittest. Schon gar nicht mich.«
    Ich wischte mir mit der Faust die Tränen fort, die mir über die Wangen liefen. »Aber natürlich brauche ich dich, Dad. Ich habe dich immer gebraucht und das wird auch so bleiben.«
    »Na, ich weiß ja nicht.« Mittlerweile fuhr mir mein Vater ziellos durch die Haare und zerzauste sie dadurch nur. »Aber eines weiß ich – diese Zeitreisesache … Die ist doch gefährlich, nicht?«
    Ich zog die Nase hoch und nickte.
    »Glaubst du denn wirklich, dass ich mein kleines Mädchen ihr Leben riskieren lasse, nur um meines zu retten?«
    »Aber Dad …«
    »Nein, Suze.« Er kniff die Augen zusammen. So ernst hatte er schon lange nicht mehr mit mir gesprochen. »Nicht um meinetwillen. Ich würde alles tun, um wieder leben zu können …« Erst jetzt sah ich, dass in seinen Augen ebenfalls Tränen glitzerten. »Aber nicht auf die Gefahr hin, dass dir etwas zustößt.«
    Wir schauten einander mit feuchten Augen an. »Oh, Dad!«, schluchzte ich. Ich konnte nicht anders.
    Er nahm mein nasses Gesicht in beide Hände. »Ich würde mir nicht anmaßen, für Jesse zu sprechen«, sagte er, als er sachte meinen Kopf anhob, damit ich ihm direkt in die Augen blickte. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch nicht wollen würde, dass du dein Leben für seines aufs Spiel setzt. So wie ich ihn kenne, wird ihm das sogar noch weniger behagen als mir.«
    Ich legte meine Hände auf seine. »Ich verstehe das, Dad, wirklich. Und ich werde nicht für dich zurückreisen, wenn du das nicht willst. Aber Pauls Plan … Das kann ich nicht zulassen!«
    »Du kannst nicht zulassen, dass er das Leben des Mannes rettet, den du liebst«, sagte er mit ernster Miene. »Hört sich absurd an, nicht?«
    »Ich weiß, aber ich liebe ihn. Das weißt du doch. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich da einfach tatenlos zusehe und Paul gewähren lasse. Wenn sein Plan gelingt, werde ich mich nicht mal mehr an Jesse erinnern! «
    »Aber dann wird es auch nicht wehtun«, sagte mein Dad mit ernster Stimme.
    »Doch, das wird es! In meinem Herzen werde ich doch spüren, dass da etwas fehlt. Dass da jemand war, jemand, der für mich bestimmt war. Jemand, dem ich nie begegnen werde. Ich würde mein ganzes Leben mit der Suche nach ihm verbringen und er würde niemals auftauchen. Was ist denn das für ein Leben, Dad? Was ist denn das für ein Leben?«
    »Und was für ein Leben ist das für Jesse, für alle Zeiten als Geist dahinzuvegetieren?«, fragte mein Dad. »Vor allem wenn etwas schiefläuft und du als Geist an seiner Seite endest?«
    »Dann«, sagte ich mit einem Anflug von Galgenhumor, »könnten wir wenigstens zusammen herumspuken und für alle Ewigkeit Leute erschrecken.«
    »Glaubst du, Jesse könnte die Tatsache, dass er schuld an deinem Tod ist, so leicht wegstecken? Ich glaube das nämlich nicht, Suze.«
    Damit hatte er mich eiskalt erwischt. Ich schaute ihn wortlos an.
    »Suze«, sagte er mitfühlend, »du hast dein ganzes Leben lang immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Nicht unbedingt immer die leichtesten, aber immer die richtigen. Das Muster solltest du nicht gerade jetzt, bei der wahrscheinlich größten Entscheidung deines Lebens, durchbrechen.«
    Ich öffnete den Mund – ich wollte ihm sagen, wie falsch er lag und dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dass ich das tat, was auch Jesse wollte …
    Aber ich wusste, es hatte keinen Sinn.
    »Also schön, Dad. Es gibt da nur eine Sache, die ich nicht verstehe.«
    »Was denn? Warum Britney Spears immer noch so viele Platten verkauft?«
    »Ähm …« Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Nein, was ich nicht verstehe … Wenn du wirklich das Gefühl hattest, ein gutes Leben geführt zu haben und nach deinem Tod so viel gelernt zu haben … Warum bist du dann immer noch hier?«
    »Du solltest das am besten wissen«, sagte er.
    »Sollte ich? Wieso?«
    »Du hast es selbst gesagt.«
    »Wann soll ich denn …?«
    »Suze?«, erklang da plötzlich eine Stimme hinter mir.
    Ich wirbelte herum und blickte … nicht in die sanften braunen Augen meines Vaters, sondern in Davids weit aufgerissene blaue.
    »Alles okay mit dir?« Davids blasses Gesicht war sorgenvoll. »Hast du … hast du gerade geweint?«
    »Quatsch!«, sagte ich und griff mir schnell das Geschirrtuch, um mir die Wangen trocken zu rubbeln. Mein Dad, bemerkte ich bei der Gelegenheit, war verschwunden. »Alles okay.

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