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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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bedeutete, sich hier selbst so daliegen zu sehen.
    »Du hast es doch auch selber geregelt«, versicherte ich ihm. »Ich … ich habe dir, also deinem vergangenen Ich, von Diego erzählt, und er hat dich nicht umgebracht, Jesse! Du hast ihn getötet. Aber dann, dann ist ein Feuer ausgebrochen …« Ich schluckte. Plötzlich war mir nicht mehr nach Lachen zumute. »In der Scheune. In O’Neils Scheune.«
    Jesses Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Die O’Neils«, murmelte er vor sich hin. Er schien ähnlich verwirrt zu sein wie ich. »Ich erinnere mich an die O’Neils …«
    »Siehst du«, sagte ich. »Und dann brach das Feuer aus und dann hast du mich gerettet. Also, du hast es zumindest versucht, aber … aber …«
    Ich verstummte. Jesse hatte meine Hand losgelassen. Er ging näher ans Bett und starrte auf seinen Körper, der flach atmend in diesem Krankenbett lag.
    »Ich verstehe das nicht … Wie konnte das passieren?«
    Ich biss mir auf die Lippe. Für lange Erklärungen war jetzt keine Zeit. Nicht wenn es jederzeit passieren konnte, dass wir uns voneinander verabschieden mussten …
    »Es war meine Schuld«, sprudelte es aus mir heraus. »Ich wollte das aber nicht, ich wollte dich doch retten, Jesse. Das hier … das hier habe ich nicht gewollt … Aber wir haben uns berührt, als ich in die Zukunft zurückgewechselt bin, und deshalb bist du einfach … mitgerissen worden.«
    Jesse sah mich endlich richtig an, vermutlich das erste Mal, seit er hier aufgetaucht war.
    »Du bist wirklich zurückgereist?«, fragte er ungläubig. »In meine Zeit? In meine Vergangenheit?«
    Ich nickte. Was hätte ich auch groß dazu sagen sollen?
    Jesse schüttelte den Kopf. »Und Paul? Ich bin ihm noch in die Basilika gefolgt, aber er war schon verschwunden. Bist du ihm nachgegangen?«
    Wieder nickte ich.
    »Ich wollte ihn aufhalten«, erklärte ich. »Er wollte deinen Tod verhindern und davon wollte ich ihn abhalten. Aber das war doch … letzten Endes war das doch nicht richtig, Jesse. Das konnte ich doch nicht zulassen. Ich konnte nicht zulassen, dass Diego dir das antut. Deswegen habe ich dir alles erzählt. Und du hast ihn umgebracht. Diego, meine ich. Aber dann, wie gesagt, da war dieses Feuer und dann …« Ich schaute zu dem Körper im Krankenbett und konnte mein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. »Und jetzt müssen wir wohl voneinander Abschied nehmen … Es tut mir so leid, Jesse, so unglaublich leid!«
    Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen und verschleierten mir die Sicht. Ich konnte nicht glauben, was hier gerade vor sich ging. Ich hatte meine »Gabe« immer eher als Fluch angesehen, aber noch nie, nie zuvor hatte ich sie so gehasst wie jetzt. Am liebsten wäre mir gewesen, ich hätte nie etwas von Mittlern gehört. Hätte nie einen Geist getroffen. Wäre nie geboren worden.
    Auf einmal fühlte ich Jesses Hand an meiner Wange.
    »Querida …« , sagte er.
    Er stützte sich mit der anderen Hand auf dem Bett ab, um sich vorzubeugen und mich zu küssen. Ein letzter Kuss, bevor er mir für immer genommen würde. Ich schloss die Augen in Erwartung seiner kühlen Lippen auf meinem Mund. Auf Wiedersehen, Jesse. Leb wohl.
    Kaum hatte sein Mund den meinen berührt, hörte ich plötzlich, wie er aufkeuchte. Er drehte seinen Kopf ruckartig von mir fort und blickte nach unten.
    Seine Hand hatte das Bein seines lebenden Körpers berührt.
    Es war, als ob ein Blitz ihn durchzuckte. Für einen Augenblick wurde sein Leuchten so intensiv, dass er hell strahlte, und auch seine Augen leuchteten kräftiger, als ich es jemals bei ihm gesehen hatte.
    Und dann wurde er in seinen Körper gesogen, genau so, wie Rauch in einen Ventilator gesogen wird.
    Puff. Weg war er.
    Sein Körper lag noch immer unverändert da. Aber sein Geist – der Geister-Jesse, den ich liebte – war fort. Und wo er eben noch gestanden hatte, war jetzt nichts mehr. Nur Leere.
    Ich streckte reflexartig die Hand aus, wollte ihn mit der Kraft meiner Verzweiflung festhalten. Aber meine Hand griff ins Leere.
    Jesse war fort. Diesmal für immer. Er war jetzt wieder in dem Körper, den er vor so langer Zeit verlassen hatte. In dem Körper, der vor meinen Augen zu zucken und zu krampfen begann, als würde er die Seele, die gerade in ihn eingefahren war, wieder ausspucken wollen.
    Und dann lag er wieder still da. Totenstill.
    Mir war klar, was gerade passiert war. Jesses Körper war mit mir in die Zukunft gereist. Aber nicht seine Seele, denn dieselbe Seele konnte

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