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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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kaum.
    Wie gut, dass wir eine Treppe hatten. Das erleichterte den großen Galaauftritt ungemein. Ich erreichte den letzten Treppenabsatz, dort wo die Mädchen noch einmal ausführlich posieren und den Leuten im Wohnzimmer ihre Kleider präsentieren, bevor sie zum Winterball abgeholt werden. Also warf ich mich in Pose.
    Ohne Erfolg. Niemand würdigte mich eines Blickes. Mein Stiefvater rannte mit einem großen Löffel mit irgendetwas Grünem darauf herum und nötigte alle Anwesenden, doch mal zu probieren, bitte doch einfach nur mal eben zu probieren. Mom kämpfte mit ihrer neuen Digitalkamera (es stand 1:0 für die Kamera). Mein Stiefbruder David stand ganz am anderen Ende des Raumes und unterhielt sich mit meinem Winterball-Begleiter über eine Discovery-Channel-Dokumentation über die neuesten Errungenschaften in der Aeronautik.
    Max, unser Familienhund, hatte seine Schnauze im Schoß der Smokinghose meines Begleiters vergraben.
    Mit anderen Worten: eine typische Familienszene, wie sie in Millionen anderer Haushalte Tag für Tag vorkommt.
    Warum traten mir dann bei dem Anblick die Tränen in die Augen?
    Nicht wegen Andy und seinem grünen Löffel. Nicht wegen meiner Mom und ihrer Kamera. Nicht wegen David und seiner Überzeugung, dass ein Gespräch erst dann interessant wird, wenn man Dokumentationen Wort für Wort nacherzählt.
    Nein, es war die Art, wie Max immer wieder darauf bestand, am Hosenboden meines Begleiters zu schnüffeln, und wie besagter Begleiter immer wieder erfolglos versuchte, ihn davon abzuhalten. Das trieb mir die Tränen in die Augen.
    Weil Max endlich etwas zu schnüffeln hatte. Er konnte Jesse riechen.
    David war der Erste, der mich auf dem Treppenabsatz erspähte. Er hielt mitten im Satz inne und starrte mich einfach nur an. Eine Minute später waren alle Blicke auf mich gerichtet.
    Ich blinzelte schnell die Tränen weg. Max kam zu mir hochgelaufen und versuchte, seinen Kopf unter mein Kleid zu stecken.
    »Oh, Susie!«, gurrte meine Mutter. Alle waren überrascht, als sie es spontan schaffte, ein Foto zu schießen. »Du siehst wunderhübsch aus.«
    Andy glaubte, in mir ein neues Löffelopfer gefunden zu haben, aber meine Mutter verstellte ihm den Weg.
    »Andy, du gehst mir nicht mit diesem Zeugs zu ihr hin, solange sie dieses Kleid anhat!«
    Ich musste lächeln. Auch Jesse hatte ein Lächeln im Gesicht. Oder besser gesagt den Hauch eines Lächelns, eines geheimen Lächelns nur für mich. Das sich mit jeder Sekunde so verbreiterte, dass es mittlerweile vermutlich bis auf die andere Seite der Bucht zu sehen war.
    Wie immer stockte mir allein bei Jesses Anblick der Atem.
    Und wieder hatte ich einen Kloß im Hals. Diesmal allerdings einen Freudenkloß. Ich räusperte mich. »Wie ich sehe, habt ihr Jesse schon kennengelernt.«
    Andy schaffte es, vor seinem Rückzug in die Küche seinen Eindruck von Jesse in zwei einfache Worte zu kleiden: »Passt schon.«
    Meine Mutter strahlte. »Ja, wir haben uns bereits vorgestellt. Ich freue mich so!« Und an mich gewandt: »Jetzt komm runter, ich will ein Foto von euch beiden machen.«
    Ich tat, wie mir geheißen, und stellte mich neben Jesse vor den Kamin. Er sah hinreißend in seinem schwarzen Smoking aus; ich hielt es kaum aus, ihn nur anzusehen. Unter normalen Umständen wäre ich vor Scham über das Gebaren meiner Mutter im Boden versunken, aber heute war mir das egal. Solche Dinge gewinnen eine völlig neue Perspektive, wenn man plötzlich seinen Lebenssinn verliert und ihn unvermittelt wieder zurückerhält.
    »Hier, für dich.« Jesse reichte mir etwas, was er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte. Es war eine weiße Orchidee, von der Art, wie man sie sonst bei Beerdigungen sieht. Oder auf Gräbern.
    Ich lächelte wissend, als ich sie entgegennahm. Nur er und ich wussten, welche Bedeutung diese Blume für uns hatte. Für meine Mutter, die sie mir sofort ans Kleid heftete, war sie nichts als eine stinknormale Ansteckblume.
    »Sagt mal ›Cheese‹.« Gnädigerweise drückte sie auf den Auslöser, bevor wir das wirklich sagen mussten.
    In diesem Augenblick kam Andy aus der Küche zurück, dieses Mal ohne Löffel, aber mit Elternblick im Gesicht.
    »Also, junger Mann, Sie bringen sie vor Mitternacht wieder zurück, verstanden?« Er genoss es sichtlich, sich endlich einmal als Vater eines jungen Mädchens (statt wie bisher von seinen Jungs) aufspielen zu dürfen.
    »Mache ich, Sir«, antwortete Jesse brav.
    »Ein Uhr«, widersprach ich.
    »Halb

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