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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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eins«, konterte Andy.
    »Okay, halb eins«, willigte ich ein. Ich hatte nur widersprochen, weil … Na ja, das macht man doch so, oder? Es war mir völlig egal, zu welcher Zeit Jesse mich nach Hause brachte. Wir würden schließlich noch den gesamten Rest unseres Lebens miteinander verbringen.
    »Suze«, flüsterte Mom mir zu, während sie an meiner Stola herumzupfte. »Wir mögen ihn sehr gern, deinen Jesse, wirklich, aber ist er nicht, na ja … ein bisschen zu alt für dich? Ich meine, er ist in Jakes Alter und schon auf dem College.«
    Wenn die wüsste …
    »Dann sind wir ungefähr auf demselben Reifelevel. Mädchen entwickeln sich schließlich schneller als Jungs.«
    In diesem Moment kam Brad aus dem Fernsehzimmer geprescht, wo er bis eben Videospiele gespielt hatte. Als er uns immer noch in der Tür stehen sah, verzog er das Gesicht. »Ihr seid ja immer noch da!«, stöhnte er und lief an uns vorbei in die Küche.
    Ich warf meiner Mutter einen vielsagenden Blick zu.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte sie und strich mir über den Rücken. »Viel Spaß, ihr beiden.«
    Draußen in der kalten Abendluft angekommen, warf Jesse einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass meine Eltern außer Sichtweite waren, und nahm dann meine Hand.
    »Wenn ich die Wahl hätte zwischen Familienfeier und Fegefeuer«, sagte er, »würde ich jederzeit das Fegefeuer wählen.«
    »Das Kennenlern-Ritual hast du zumindest schon mal hinter dir«, beruhigte ich ihn. »Und sie scheinen dich zu mögen.«
    »Deine Mutter machte aber nicht den Eindruck …«
    »Das täuscht. Sie hat nur Sorge, du wärst ein bisschen zu alt für mich.«
    »Wenn die wüsste«, sagte Jesse und sprach damit meinen Gedanken von eben aus.
    »Dein Stiefvater hingegen hat mich für morgen zum Abendessen eingeladen.«
    »Zum Sonntagsessen?« Ich war beeindruckt. »Das ist ein Zeichen, dass er dich wirklich  mag.«
    Mittlerweile waren wir bei Jesses Auto angelangt. Eigentlich war es ja Pater Doms Auto. Aber Jesse durfte sich den Wagen für diese besondere Gelegenheit ausborgen. Nicht dass Jesse etwa einen Führerschein gehabt hätte. Pater Dominic hatte es bisher noch nicht einmal geschafft, ihm erfolgreich eine Geburtsurkunde zu besorgen. Oder eine Sozialversicherungskarte. Oder die Unterlagen für die Aufnahmeprüfung beim College und die Finanzierung seiner Ausbildung.
    Aber das würde nicht mehr allzu lange dauern, hatte er uns versichert. »Die Kirche hat da so ihre Verbindungen.«
    »Madam«, sagte Jesse und hielt mir die Beifahrertür auf.
    »Ganz reizend, vielen Dank«, gab ich zurück und stieg ein.
    Jesse ging um den Wagen herum zur Fahrerseite, setzte sich hinein und griff nach dem Zündschlüssel.
    »Bist du sicher, dass du so ein Geschoss fahren kannst?« Man wird ja wohl noch fragen dürfen.
    »Susannah …« Er ließ den Motor an. »Ich habe die hundertfünfzig Jahre meines Geisterdaseins nicht mit Nasebohren verbracht. Ich habe hie und da ein paar Beobachtungen gemacht und ich kann definitiv …«, er lenkte den Wagen rückwärts aus der Ausfahrt heraus, »… definitiv Auto fahren.«
    »Okay, ich frag ja nur. Ich kann auch jederzeit übernehmen, wenn du …«
    »Du bleibst, wo du bist«, sagte er, während er auf den Pine Crest Drive abbog. Er lief nicht mal ansatzweise Gefahr, einen der vielen Briefkästen hier umzufahren. Das passierte selbst mir als stolzer Führerscheininhaberin nur äußerst selten. »Bleib einfach sitzen und sei hübsch, wie sich das für eine Lady gehört.«
    »Jesse, ich glaube, deine Uhr geht nach. Um etwa hundertfünfzig Jahre.«
    »Hab dich nicht so«, gab er zurück. »Ich habe mich extra für dich in diesen affigen Anzug gezwängt.«
    »Affig? Ich dachte, du würdest als Pinguin gehen.«
    »Susannah …«
    »Na, so nennt man das doch. Du musst so langsam mal den angesagten Slang unseres Jahrhunderts draufkriegen, wenn du hier nicht auffallen willst.«
    »Ja nee, is klar«, gab er belustigt zur Antwort. Das klang doch schon mal … nach mir, um ehrlich zu sein. Ich verpasste ihm einen spielerischen Hieb auf den Oberarm.
    Die restlichen zwei Meilen der Fahrt zur Mission blieb ich also wie befohlen sitzen und war hübsch. Als er den Wagen geparkt hatte, blieb ich sogar extra noch sitzen und wartete, dass er mir die Tür aufhielt. Jesse dankte mir dafür. Sein männliches Ego hätte im Laufe der vergangenen Woche schon genug einstecken müssen, wie er sagte.
    Ich wusste, was er meinte, und konnte es ihm

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