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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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nein, ganz viele Geister sind echt unhöfliche, unfreundliche Gestalten. Ehrlich wahr. Manche gehen einem so was von auf die Nerven! Normalerweise sind das die, die weiter hier in dieser Welt rumhängen wollen, statt in eine andere rüberzuschwuppen. Wahrscheinlich wissen sie, dass sie wenig Chancen haben, im Jenseits den roten Teppich ausgerollt zu kriegen, so mies, wie sie sich zu Lebzeiten aufgeführt haben. Also bleiben sie einfach hier und gehen den Leuten auf den Keks, schlagen Türen zu, schmeißen Sachen zu Boden, erzeugen kalte Luft, stöhnen … Das ganze klassische Poltergeist-Programm halt.
    Aber manchmal gehen sie dabei einen Schritt zu weit. Wenn sie nämlich versuchen, Menschen zu verletzen. Mit Absicht. Da werde ich echt wütend. In solchen Fällen wünsche ich mir nichts sehnlicher, als so einem Geisteridioten einen kräftigen Arschtritt zu verpassen.
    Und darauf spielte Mom an, als sie nun sagte: »Oh nein, Suze. Bitte nicht schon wieder.« Wenn ich Geistern in den Arsch trete, werde ich nämlich schon mal ein bisschen … zerstörerisch.
    Ich hatte allerdings nicht die geringste Absicht, mein neues Zimmer zu zerstören. Deswegen drehte ich dem Geist auf meiner Fensterbank den Rücken zu und sagte: »Keine Panik, Mom. Alles okay. Das Zimmer ist toll. Vielen, vielen Dank!«
    Es war ihr anzusehen, dass sie mir nicht glaubte. Schwer, meiner Mom was vorzumachen. Ich glaube, sie ahnt, dass mit mir etwas nicht stimmt, sie weiß nur nicht, was. Was wahrscheinlich ein Glück ist, sonst würde das bestimmt ihr ganzes Weltbild auf den Kopf stellen. Ich meine, hey, die Frau ist Nachrichtenkorrespondentin! Sie glaubt nur an das, was sie sehen kann. Und Geister kann sie nun mal nicht sehen.
    Kann euch gar nicht sagen, wie ich mir wünschen würde, so zu sein wie sie.
    »Na dann«, sagte sie. »Ich bin froh, dass es dir gefällt. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ich meine, ich weiß ja, wie du zu … na ja, alten Häusern stehst.«
    Alte Häuser sind für mich wirklich der Horror. Denn je älter ein Gebäude ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand darin gestorben ist und immer noch darin rumspukt und darauf wartet, jemandem eine letzte Nachricht zukommen lassen zu können. Als Mom und ich mal auf Wohnungssuche waren, hat es deswegen immer wieder merkwürdige Erlebnisse gegeben – wenn wir nämlich die scheinbar perfekte Wohnung betraten, ich aber gleich sagte: »Nein, auf keinen Fall«, ohne einen Grund nennen zu können. Echt ein Wunder, dass Mom mich nicht irgendwann ins Internat gesteckt hat.
    »Doch, ehrlich, Mom«, sagte ich. »Wunderschönes Zimmer. Ich finde es toll.«
    Woraufhin Andy aufgeregt hin und her zu huschen anfing, mir zeigte, wie ich durch Klatschen das Licht ein- und ausschalten konnte (oh Mann), und mir diverse andere Spielchen präsentierte, die er für mich eingebaut hatte. Ich folgte ihm überallhin, tat begeistert und zwang mich, kein einziges Mal zu dem Geist hinzusehen. Echt süß, wie viel Mühe Andy sich gab, mich glücklich zu machen. Und weil er es sich so sehr wünschte, beschloss ich, auch wirklich glücklich zu sein. Jedenfalls so glücklich wie möglich, für meine Verhältnisse.
    Nach einer Weile gingen Andy die Vorführmöglichkeiten aus, und er rauschte davon, um den Grill anzuschmeißen, denn heute sollte ein großes Barbecue zu Ehren meiner Ankunft steigen. Schlafmütz und Hatschi zogen auch ab, sie wollten vor dem Essen »noch ein paar Wellen reiten«, und Schweinchen Schlau murmelte geheimnisvoll was von einem »Experiment«, an dem er seit Langem arbeite, und verschwand ebenfalls. Nun war ich also allein mit Mom – oder na ja, fast.
    »Ist wirklich alles in Ordnung, Suze?«, fragte sie sofort. »Ich weiß, dass das eine Riesenumstellung ist. Ich verlange dir da eine ganze Menge ab …«
    Ich zog meine Lederjacke aus. Hatte ich schon erwähnt, dass es draußen verdammt warm war für Januar? Bestimmt einundzwanzig, zweiundzwanzig Grad oder so. Ich wäre vorhin im Auto fast zerflossen. »Alles bestens, Mom, ehrlich.«
    »Ich meine, meinetwegen musstest du Grandma verlassen und Gina und New York … Ziemlich egoistisch von mir. Ich weiß, dass du es bisher nicht leicht hattest. Vor allem seit dein Vater gestorben ist.«
    Meine Mutter glaubt, ich sei nur deswegen nicht so ein typischer Teenager wie sie seinerzeit (sie war Cheerleader und Abschlussballkönigin und hatte an jedem Finger zehn Freunde und so weiter), weil ich schon so früh meinen Vater

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