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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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des Schuldirektors gefunden. Ich musste mir Pater Dominics unterste Schreibtischschublade unbedingt merken, denn ich hatte so eine Idee, woher die Weihnachtsgeschenke für Schlafmütz und Hatschi kommen könnten.
    »Engel?«, brummte ich, was nicht nur daran lag, dass ich dabei war, das Tetris-Spiel zu verlieren. »An denen war nur wenig Engelsgleiches dran, kann ich Ihnen sagen.«
    »Soweit ich weiß, waren sie allesamt sehr attraktive junge Menschen.« Pater Dominic schob die Papierstapel auf seinem Schreibtisch von einer Seite zur anderen. »Klassensprecher. Hochintelligente Schüler. Ich glaube, ihr Direktor hat sie als Erster RLS-Engel genannt - in
seiner Presseverlautbarung direkt nach dem tragischen Unfall.«
    »Aha.« Ich versuchte, eine sehr merkwürdig geformte Figur in die dafür vorgesehene Lücke zu bugsieren. »Tolle Engel, die einen Zwölferpack Budweiser klauen wollen.«
    »Hier.« Pater Dominic reichte mir ein Exemplar der Zeitung, die ich am Tag zuvor in der Hand gehabt hatte. Nur dass er sich im Gegensatz zu mir auch die Mühe gemacht hatte, den Artikel zu lesen. Er blätterte sie bei den Todesanzeigen auf, die auch Fotos der Verstorbenen zeigten. »Schauen Sie mal. Sind das die jungen Leute, die Sie gesehen haben?«
    Ich reichte ihm den GameBoy. »Spielen Sie das bitte für mich zu Ende«, sagte ich und nahm die Zeitung.
    Pater Dominic sah bestürzt auf das Ding in seiner Hand. »Oje, ich fürchte, ich kann das …«
    »Sie müssen die Figuren nur so drehen, dass sie in die Lücken unten passen. Je mehr Reihen Sie vollkriegen, desto besser.«
    »Oh«, sagte er. Der GameBoy dingte und dongte, als er hektisch auf alle möglichen Tasten drückte. »Meine Güte. Ich fürchte, alles, was komplizierter ist als eine Partie Solitaire, schaffe ich nicht …«
    Seine Stimme verebbte, als er vom Spiel gefangen genommen wurde. Ich hätte zwar eigentlich die Zeitung lesen sollen, aber ich konnte nicht anders, ich musste ihn einfach anschauen.
    Wirklich ein liebenswürdiger alter Herr, unser Pater
Dominic. Natürlich war er die meiste Zeit stinksauer auf mich, aber das hieß noch lange nicht, dass ich ihn nicht mochte. Im Gegenteil, er wuchs mir überraschenderweise mit jedem Tag mehr ans Herz. Ich hatte es zum Beispiel kaum erwarten können, in sein Büro zu schneien und ihm von den Teenagern zu erzählen, die ich im Jimmy’s gesehen hatte. Sechzehn Jahre lang hatte ich keiner Menschenseele was von meiner »besonderen Gabe« erzählen können, und da tat es einfach gut, jetzt alles bei Pater Dominic abladen zu können. Denn er besaß die gleiche »Gabe«, was ich schon an meinem ersten Tag an der Junipero Serra Mission Academy herausgefunden hatte.
    Wobei Pater Dominic ein viel besserer Mittler war als ich. Na ja, vielleicht war besser das falsche Wort. Er war auf jeden Fall anders. Er fand nämlich, man sollte Geistern mit sanfter Führung und guten Ratschlägen zur Seite stehen - genau wie Lebenden. Ich war mehr für einen direkten Zugang zum Problem, was auch mal den Einsatz meiner Fäuste erforderlich machte.
    Tja, manchmal wollten diese toten Typen einfach nicht auf einen hören!
    Das traf natürlich nicht auf alle zu. Manche waren sogar ausgesprochen gute Zuhörer. Zum Beispiel der Geist, der in meinem Zimmer hauste.
    Aber ich hatte mir in letzter Zeit alle Mühe gegeben, nicht mehr als unbedingt nötig an ihn zu denken.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Zeitung zu, die Pater Dominic mir gegeben hatte. Ja, da waren sie,
die RLS-Engel. Die gleichen Teenager, die ich am Tag zuvor im Jimmy’s gesehen hatte, nur dass sie auf ihren offiziellen Schulfotos keine Ausgehklamotten anhatten.
    Pater Dom hatte recht. Sie waren wirklich attraktiv. Und offenbar auch intelligent. Und Führungspersönlichkeiten. Felicia, die Jüngste im Bunde, war Anführerin der Schul-Cheerleader gewesen, Mark Pulsford Kapitän des Football-Teams, Josh Saunders Jahrgangssprecher der Abschlussklasse. Und Carrie Whitman war die Abschlussballkönigin des letzten Jahres - was vielleicht nicht direkt eine Führungsrolle bedeutete, aber immerhin, sie war auf demokratischem Wege gewählt worden. Vier gescheite, hübsche Teenager - und jetzt so tot, wie es toter nicht ging.
    Allerdings waren sie nun, wie ich zufällig mitbekommen hatte, auf die schiefe Jenseits-Bahn geraten.
    Die Todesanzeigen lasen sich traurig, klar, aber die vier waren trotzdem Fremde für mich. Sie waren auf die Robert Louis Stevenson Highschool gegangen,

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