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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Augen waren so scharf. Wie konnte sie sich bloß mit Bill aussprechen? Sollte das den ganzen Tag so weitergehen?
    Aber Bill, der die quälende Spannung nicht länger ertragen konnte, erzwang rücksichtslos eine Möglichkeit, mit Susy zu sprechen. Sie wirtschaftete unruhig mit Adelaide in der Küche umher. Als die beiden Männer durch die Hintertür ins Haus traten, kniete sie gerade vor dem Eisschrank und steckte den Kopf hinein, um zu sehen, was für Vorräte noch vorhanden waren. Ohne darauf zu achten, daß Adelaide nur ein paar Schritte entfernt stand, beugte sich Bill zu ihr hinunter und steckte seinen Kopf, wie von unerträglicher Neugier geplagt, ebenfalls in den Schrank. »Liebst du mich denn gar nicht mehr?« flüsterte er erregt.
    »Was ist los?« fragte Adelaide näherkommend, ehe Susy etwas antworten konnte.
    Bill zog seinen Kopf aus dem Schrank und ging schweigend aus der Küche, während Susy mit wirbelnden Gedanken auf der Erde knien blieb. Er hatte sie gefragt, ob sie ihn noch liebte! Dasselbe hatte sie ihn ja fragen wollen. Wenn er diese Frage an sie richtete, hatte er nicht aufgehört, sie zu lieben; das war gewiß.
    Schwindlig vor Glück sprang Susy auf und umarmte Adelaide. »Ach, Adelaide! Hast du schon jemals solch einen himmlischen Tag erlebt?«
    »Aber mein liebes Kind«, stammelte Adelaide ganz verdutzt. »Was ist denn plötzlich in dich gefahren? Hast du dir den Kopf im Eisschrank gestoßen?«
    »Bestimmt hab’ ich mir den Kopf gestoßen! Vor meinen Augen tanzen lauter Sterne.« Ausgelassen wirbelte Susy durch die Küche.
    Adelaide zog sich vorsichtig zur Tür zurück. »Ich werde dir den
    Doktor schicken«, murmelte sie und floh davon.
    Als Bill im Laufschritt ankam, drehte sich Susy immer noch, in jeder Hand ein Küchenhandtuch, um sich selber.
    »Wollen Sie meine Antwort haben, Dr. Barry?« rief sie übermütig. »Ich liebe dich, ich liebe dich wahnsinnig! Ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben!«
    Sein Gesicht leuchtete auf. »Susy! Ist das wahr?«
    »Natürlich!«
    Seine Antwort sagte Susy mehr, als sie in einer langen Aussprache erfahren hätte. Beide hatten während der ganzen schlimmen Zeit das gleiche gedacht und gelitten, und beide waren zu dem gleichen Schluß gekommen.
    »Dann liebst du, was du nicht magst«, rief Bill.
    »So ist es. Und du?«
    »Ich auch!«
    Sie fielen sich in die Arme und küßten sich. Während die Küchenhandtücher, die Susy immer noch festhielt, über Bills Rücken baumelten, walzten sie selig und ineinander versunken durch die kleine Küche. Sie hörten nicht, daß die Tür geöffnet wurde. Adelaide starrte mit großen Augen auf das glückliche Paar. »Sie sind verrückt geworden«, flüsterte sie und flüchtete zu ihrem verdrießlichen Georg.

 
Ein neuer Anfang
    Der Tag war wie geschaffen für die erste feierliche Diplomverleihung des Springdaler Krankenhauses. Glasklar blaute der Himmel über den Bergen, und der Wald auf den Hängen flammte in allen Herbstfarben. Das Städtchen lag wie ausgestorben neben dem träge dahinfließenden Fluß. Aber auf der Straße flitzten blitzende Wagen den Berg hinauf, und der Wind wehte abgerissene Stimmen und Gelächter über das Tal.
    Auf dem großen Rasenplatz hinter dem Krankenhaus waren Stühle aufgestellt, auf denen die Eltern der Schülerinnen und geladene
    Gäste Platz genommen hatten. Erwartungsvoll sahen sie zu dem Podium hinauf, wo Susy und Bill, Martha und Elias Todd und Vertreter verschiedener Organisationen saßen. Immer wieder aber blieben ihre Blicke auf Susy haften, deren rotes Haar in der Herbstsonne aufleuchtete.
    Martha stieß ihren Mann an. »Susy sieht aus, als hätte sie eine Million auf der Straße gefunden.«
    Bills Augen strahlten, als er das hörte. Aber Susy bemerkte es nicht. Sie hatte nur ein paar einleitende Worte vor der Rede von Elias Todd zu sprechen und konnte ihren Gedanken daher freien Lauf lassen. Sinnend blickte sie zu den Versammelten hinunter, von denen viele eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hatten. Da saß ihre Freundin Connie, die zu dem feierlichen Tag von Boston herübergekommen war, hinter ihr Anne Cooney und daneben Lot Phinney, der erste Stadtvorsteher und ein alter Verehrer von Susy. Auch die Prices waren da mit Großvater, der nun schon dreiundneunzig war. Susy lächelte, als sie daran dachte, welche Überraschung die Prices erwartete. Obwohl Ella noch ein paar Monate die Schule besuchen mußte, würde sie heute schon ihr Diplom bekommen, und

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