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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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geduldigen Kameraden, der ihr dabei half.
    Ira besaß die Unerschütterlichkeit eines Granitblocks und dazu Sinn für Humor. Eigentlich war er auch nicht zu alt für Marianna - dreiunddreißig oder vierunddreißig. Ebenso wie sie liebte er ein möglichst ungebundenes Leben. Niemals würde er mehr erreichen, als er bisher erreicht hatte, nicht weil er unfähig war, sondern weil es ihn nicht reizte. Das aber entsprach genau Mariannas Lebensauffassung, die sich weder aus Geld noch aus anderem Besitz etwas machte und aus einer gesellschaftlichen Stellung schon gar nichts. Vielleicht würde diese Ehe, die Susy anfangs so unsinnig erschienen war, sogar glücklicher werden als ihre eigene, dachte sie ein wenig bitter.
    Sie saß nun oft mit Marianna draußen im Schatten der Bäume mit der Aussicht auf die blauen Berge, über die hin und wieder dunkle Wolkenschatten huschten. Durch lange vertraute Gespräche kamen sich die beiden so nahe wie niemals zuvor, und eines Tages enthüllte Susy bei einer solchen Gelegenheit sogar ihren geheimen Kummer.
    Marianna saß wie gewöhnlich in ihrem Rollstuhl und spielte nervös mit den Griffen, so daß der Stuhl vor und zurück ruckte. Susy lag in einer Hängematte, Maxi in ihrem Schoß.
    »Was gedenkst du eigentlich hinsichtlich deiner Stellung im Krankenhaus zu tun?« fragte Marianna plötzlich.
    Susy, die zu den Bergen hinübergeschaut hatte, fuhr herum. »Wie meinst du das?« fragte sie erstaunt.
    »Du bist doch gar nicht gern Leiterin der Schwesternschule.«
    »Wie kommst du denn darauf? Es ist nur - ich fühle mich der Stellung nicht recht gewachsen. Mir fehlen die dazu notwendige Erfahrung und Ausbildung.«
    »Die Erfahrung gewinnst du ja durch die Arbeit. Und die fehlende Ausbildung könntest du doch nachholen. Warum tust du es nicht?«
    »Ja - weil ...« Susy stockte überlegend. »Du hast ganz recht, Marianna«, sagte sie dann, selbst erstaunt über ihre Worte. »Ich liebe meine Arbeit wirklich nicht. Ich tue sie so ordentlich, wie ich kann, aber im Grunde liegt mir das Organisieren gar nicht. Das ist mehr etwas für Kit.«
    »Bisher ist doch alles ganz gut gegangen.«
    »Na ja - so einigermaßen. Weißt du, es ist wie beim Kochen. Man kann es aus Büchern lernen und auch ganz gut machen. Aber eine geborene Köchin braucht kein Buch. Sie hat es im Gefühl, wieviel sie von diesem oder jenem nehmen muß, damit eine schmackhafte Speise daraus wird. Ich werde niemals ohne Buch auskommen.«
    »Du gibst dich, glaub’ ich, lieber mit einzelnen Menschen und ihren Problemen ab anstatt mit einem großen Institut.«
    »Genau so ist es. Als ich beim Schwesterndienst von Henry Street in New York arbeitete, hätte ich um nichts in der Welt mit einer Inspektorin tauschen mögen. Ich liebte es über alles, meinen Schützlingen bei ihren persönlichen Sorgen zu helfen und ihnen zu raten. Aber es ist sinnlos, darüber nachzugrübeln. Jetzt läßt sich doch nichts mehr ändern.«
    »Wer weiß? Was möchtest du denn gern tun?«
    »Meinen Posten aufgeben.«
    »Und zu Hause sitzen? Nein, Susy, du würdest verrückt werden dabei.«
    »Ganz bestimmt. So hab’ ich es auch nicht gemeint. Meinen Beruf möchte ich auf keinen Fall aufgeben. Ich könnte ja der Gemeindeschwester helfen, die Schülerinnen in der Fürsorgearbeit auszubilden, und sie vertreten, wenn sie Urlaub hat oder krank ist. Auch ein paar ihrer Dauerpatienten könnte ich übernehmen. Daneben bliebe mir dann immer noch genug Zeit, mich um den Haushalt zu kümmern.«
    »Warum machst du das denn nicht?«
    Susy antwortete nicht gleich. »Erstens sind da die Todds«, sagte sie dann. »Als sie das Krankenhaus gründeten, haben sie mir die Schwesternschule anvertraut. Es würde mir wie Fahnenflucht vorkommen, wenn ich meinen Posten plötzlich aufgäbe.«
    »Ist das der einzige Grund?«
    »Nein.« Susy sah Marianna nicht an. »Sieh mal, jetzt bin ich immerfort im Dreh. Ich habe keine Zeit nachzudenken. Und das ist vielleicht ganz gut.«
    Der Rollstuhl blieb plötzlich stehen. »Was ist zwischen dir und Bill?« Da Susy schwieg, setzte Marianna hinzu: »Ich frage nicht aus Neugier, sondern weil ich dir helfen will. Und selbst wenn ich dir nicht helfen kann, wird es dir guttun, dich einmal auszusprechen.
    Wie ich dich kenne, hast du bisher keiner Seele was von deinem Kummer verraten und dich nur immer tiefer in ihn vergraben.«
    »Ja, du hast recht.« Susys Stimme war nicht ganz fest.
    »Dann erzähl’ mir jetzt alles, du Dummkopf.«
    Stockend

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