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Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Titel: Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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her!« rief Bill. »Die Tiere müssen ihren Geruch in die Nase bekommen.«
    Leila hielt immer noch Lindes Strandanzug in der Hand und reichte ihn dem Polizisten. Susy lief ins Haus und holte Jonnys Mäntelchen.
    Fünf Minuten später waren die Polizisten fort, und der Platz vor dem Haus füllte sich mit Nachbarn und Fremden, die Neugier oder Anteilnahme hergezogen hatte. Auch zwei Pfadfinder fanden sich ein und kündigten an, daß noch mehr folgen würden.
    Susy und Leila gingen ins Haus. Da hörte Susy Karlas erregte Stimme aus der Küche. »Anne! Ich hab’ von dem schrecklichen Unglück gehört. Die arme Frau Barry! Wie kam Jonny nur darauf, einfach davonzulaufen?«
    »Er wollte einen Spielzeugbaum suchen.«
    »Einen Spielzeugbaum? Aber dann bin ich ja schuld daran. Ich habe ihm von dem Baum erzählt. Wo ist Frau Barry? Ich muß mit ihr sprechen.«
    »Das geht jetzt nicht, Karla!« erwiderte Anne bestimmt. »Susy ist nicht in der Verfassung, sich auch noch deine Kindereien anzuhören. Geh nach Hause! Wir können dich hier nicht brauchen.«
    Einen Augenblick war alles still. Dann schlug die Hintertür zu. Arme Karla! Aber Susy war Anne dankbar, daß sie sie fortgeschickt hatte. Sie fühlte sich wie betäubt. Eiskalte Furcht hielt ihr Herz umklammert. »Jonny, Jonny!« schrie es mit jedem Herzschlag in ihr. Ermattet sank sie schließlich auf die Couch im Wohnzimmer, sprang jedoch sofort wieder auf, als sie draußen Rufe hörte. Neue Pfadfinder waren eingetroffen, um sich an der Suche zu beteiligen.
    Leila war leichenblaß; ihre Augen hatten allen Glanz verloren. Susy wünschte, ihr Mann würde kommen. Aber als der große starke Mann dann endlich eintraf, zitterte er so sehr, daß es Leila war, die ihn trösten mußte.
    Die Stunden schlichen dahin. Während Susy wartete und immerfort nach draußen horchte, kam ihr jede Minute wie eine Ewigkeit vor. Um Mitternacht ging sie hinaus und sprach eine Weile mit dem Polizisten, der bei dem Funkapparat zurückgeblieben war. Sie fragte ihn nach seinem Dienst, nach den Arbeitsmethoden der Polizei, nach allem, was ihr nur einfiel. Plötzlich hörte sie schwere Schritte, Keuchen und Schnüffeln. Gleich darauf tauchte der Mann mit den Hunden aus der Dunkelheit auf.
    »Was ist passiert?« Susys Stimme klang heiser.
    Der Polizist wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. »Die Hunde haben die Fährte verloren«, antwortete er bedrückt.
    »Wie konnte das geschehen?«
    »Die Kinder sind im Zickzack den Berg runtergegangen, und da war eine sumpfige Stelle - nicht sehr tief -, aber die Forstverwaltung hatte dort DDT gestreut. Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich nicht so nah herangegangen. DDT nimmt den Hunden vorübergehend den Geruchssinn. Es tut mir leid, Frau Barry. Doch man wird die Kinder bald finden, glauben Sie mir! Neben einer Quelle haben wir die leere
    Kuchentüte gefunden. Der Doktor läßt Ihnen sagen, Sie sollen sich nicht ängstigen. Er wird den Jungen bald bringen.«
    Susy nickte nur, unfähig etwas zu sagen, und ging langsam zum Haus zurück. Wenn sie wenigstens weinen könnte, damit dieser entsetzliche Druck in der Kehle wich! O Bill, lieber Bill! Aber jetzt mußte sie zu Leila und ihrem Mann gehen und ihnen erzählen, was sie erfahren hatte.
    Gegen drei Uhr schlief Susy in einem Sessel auf der Veranda ein. Es war ein unruhiger Schlaf voll quälender Träume, aber dennoch eine kleine Entspannung. Als sie erwachte, schimmerte bereits das erste Tageslicht über den Bergen. Draußen standen noch immer die Polizeiwagen; die Scheinwerfer des Lastwagens waren jetzt abgeschaltet. Auf der Couch im Wohnzimmer lag Al Murray und schlief, den Kopf in Leilas Schoß. Leila starrte mit offenen Augen vor sich hin. In der Küche saß Anne auf ihrem Schaukelstuhl und schaukelte sacht. Gerade hob sie ihre Hand zum Lichtschalter, um das Licht auszuknipsen, als sie lauschend innehielt. Dann sprang sie auf. »Susy! Susy! Die Glocke!«
    »Was für eine Glocke?« fragte Susy.
    »Unsere große Glocke! Hörst du sie nicht? Bill hat sie mitgenommen und wollte sie läuten, sobald die Kinder gefunden sind.«
    »Leila!« schrie Susy. »Die Kinder sind gefunden!«
    Ohne auf die anderen zu warten, rannte sie dem Läuten der Glocke entgegen. Schließlich sah sie in dem fahlen Dämmerlicht einen Pfadfinder auf sich zukommen, die Glocke beim Laufen schwingend. Es war Dexter Bonney.
    »Dexter!« keuchte sie. »Sind sie gesund?«
    »Klar! Sie kommen gleich hinter mir.«
    Es war eine lange

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