Sushi Für Anfaenger
Wenn sie erst einmal mitten drin war, fand sie es so schlecht nicht, musste sie sich eingestehen. Es war der Gedanke daran, der sie so sehr bedrückte.
Wie jedesmal wartete Dylan, dass sie einen Orgasmus vortäuschte, bevor er das Tempo beschleunigte und auf ihr vor und zurück wippte, als würde eine Stoppuhr über ihn gehalten. Dieses Zimmer müsste auch mal neu gemacht werden , dachte Clodagh, während er sich wie eine Maschine unter Keuchen und Stöhnen hin und her bewegte. Den Teppich können wir lassen, aber die Wände würde ich gern streichen lassen.
»Oh, Gott«, rief Dylan aus, schob seine Hände unter ihre Pobacken und vögelte sie noch schneller. »O Gott, o Gott.«
Automatisch half Clodagh mit einem Stöhnen nach. Das würde die Sache beschleunigen. Vielleicht Lila und Beige für die Wände . Dann erreichte Dylan den Höhepunkt und ließ sich mit einem ekstatischen Aufschrei auf sie fallen. Das Einzige, das anders war als sonst, war die Tatsache, dass sie nicht von den Kindern unterbrochen worden waren, die unbedingt mitmachen wollten.
Eine Viertelstunde, von Anfang bis Ende, und das wär‘s für die nächsten vier Wochen. Clodagh seufzte zufrieden. Zum Glück gehörte er nicht zu den Männern, die darauf bestanden, die ganze Nacht hindurch zu vögeln. Wäre das der Fall, hätte sie sich schon vor langer Zeit umgebracht.
Ted und Ashling sausten durch die dunklen Straßen und hielten auf den Cigar Room zu, um einen Schlaftrunk einzunehmen. Als sie vom Fahrrad stiegen, schlug Ted sich mit einer ziemlich einstudiert wirkenden Geste an die Stirn.
»So ein Mist«, rief er aus, und auch sein Ärger konnte nicht richtig überzeugen. »Ich hab mein Jackett bei Clodagh vergessen. Jetzt muss ich nächste Woche bei ihr vorbeigehen und es holen.«
In einem Haus in einer trostlosen Ecke von Ringsend mit Blick aufs Meer beendeten Jack und Mai soeben ihren Versöhnungsfick. Am Abend war Mai verblüfft gewesen, als Jack bei ihr eintraf und sich entschuldigte, dass er sie im Büro nicht mit der Herzlichkeit begrüßt hatte, die sie sich wünschte. Dann hatte er sie zu sich nach Hause gefahren, sie mit Speisen und gutem Wem verwöhnt und war mit ihr ins Bett gegangen.
Er war so unerwartet lieb zu ihr, dass sie während des Aktes nicht - wie sie es sonst oft tat - vorgab, auf die Uhr zu sehen. In letzter Zeit hatte sie sogar manchmal mit der Fernbedienung den Fernseher eingeschaltet, während sie noch dabei waren. Darauf war er wütend geworden. »Es ist allemal interessanter als das, was du mit mir machst«, war ihre Erklärung gewesen, obwohl das nicht stimmte. Aber es verunsicherte ihn und gab ihr die Kontrolle.
Aber es bedeutete für sie Schwerarbeit.
Sie lagen in postkoitaler Zufriedenheit beisammen. »Du bist eine wunderbare Frau«, sagte er unvermittelt.
»Wirklich?« Sie stützte sich auf einen Ellbogen und sah ihn mit einem provozierenden, nichts Gutes verheißenden Lächeln an. »Nur dass ich einen schlechten Geschmack bei Männern habe, stimmt‘s?«
Sie machte sich auf eine bissige Antwort von Jack gefasst, aber er war einfach damit beschäftigt, sich ihr langes Haar um seine Finger zu drehen.
»Hast du was?«, fragte sie sehr überrascht.
»Nein, mir geht’s blendend. Warum?«
»Nichts.«
Mai war völlig verwirrt. Warum schoss Jack nicht zurück? Normalerweise war seine Munition noch schärfer als ihre.
»Morgen Nachmittag fahre ich zu meinen Eltern«, sagte er.
Mai verdrehte die Augen. »Na toll! Und was ist mit mir? Das ist dir wohl egal, was?«
Dies war ein besonders beliebtes Streitthema bei ihnen - dass Jack nie Zeit für Mai hatte. Aber Jack schnitt Mais beginnende Tirade ab und sagte: »Hättest du Lust mitzukommen?«
»Wohin?« Sie war überrascht. »Zu deinen Eltern?«
Als Jack nickte, jammerte sie: »Was soll ich denn anziehen? Dann muss ich erst nach Hause und mir was anderes anziehen.«
»Das macht doch nichts.«
Mai sah ihn wieder verwirrt an. Das war sehr seltsam. Vielleicht ... sollte das... hieß das, dass ihre Spielchen und Manipulationen tatsächlich funktioniert hatten? Dass sie ihn endlich da hatte, wo sie ihn haben wollte ...?
31
Lisa erwachte am Sonntagmorgen und wünschte sich umgehend, sie wäre nicht aufgewacht. Etwas in der Stille vor ihrem Schlafzimmerfenster sagte ihr, dass es noch sehr, sehr früh war. Und sie wollte nicht, dass es noch sehr, sehr früh war. Es sollte möglichst spät sein. Möglichst früher Nachmittag. Idealerweise der Nachmittag des
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