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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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spielte.
    »Blöde Blagen«, murmelte er. »Viele würden ihren rechten Arm geben für eine solche Gelegenheit.«
    »Aber es sind Kinder!«
    Craig zupfte an Ashling herum und verlangte nach 7-up. Als sie es nicht auf der Stelle hervorzauberte, fing er wieder an zu weinen.
    »Verwöhntes Balg«, sagte Ted mit schneidender Stimme.
    »Er ist nicht verwöhnt.«
    »Und ob. Wenn er in Bangladesch lebte, müsste er achtzehn Stunden in einem Sweatshop arbeiten. Dann hätte er wirklich was, worüber er weinen könnte«, sagte Ted finster.
    Der Abend zog sich in die Länge. Ashling und Ted mussten ununterbrochen für Unterhaltung, Geschichten, Süßigkeiten, Kitzeln und Getränke sorgen und Auto-Werfen, Barbie-Fußball und das alte Lieblingsspiel, »Wo ist meine Hand?«, spielen.
    »Wo ist Mollys Hand?«, fragte Ted erschöpft, als Molly mit einem Strahlen ihre Hand zum millionsten Mal in ihren Ärmel steckte.
    »Oh je«, sagte er tonlos, »Molly hat ihre Hand verloren. Jemand hat sie gestohlen.«
    Und als Molly sie triumphierend aus dem Ärmel zog, sagte er mürrisch: »Was für eine Überraschung! Da ist sie ja wieder. - Wo ist Mollys Hand ...?«
    Als es Schlafenszeit war, erwies sich die Aufgabe, die Kinder ins Bett zu bekommen und zu erreichen, dass sie da auch blieben , als mindestens so schwierig, als wollte man Wackelpudding an die Wand nageln.
    »Wenn du jetzt nicht schläfst, kommt der schwarze Mann und holt dich«, drohte Ted.
    »Es gibt keinen schwarzen Mann«, sagte Craig selbstbewusst. »Das hat Mummy gesagt.«
    Ted überlegte. Es musste doch etwas geben, was ihm Angst machte. »Gut, wenn du jetzt nicht schläfst, kommt Mick Hucknall und holt dich.«
    »Wer ist das?«
    »Ich zeige ihn dir.«
    Ted rannte nach unten, nahm die CD aus dem Schrank und rannte wieder nach oben.
    »Das ist Mick Hucknall.«
    Ashling war unten und schöpfte einen Moment lang Atem, als sie erschrocken bei dem Ausbruch gellender Schreie in dem Zimmer über ihr die Augen hob. Sekunden später kam Ted mit einem schuldbewussten Blick ins Zimmer.
    »Was ist passiert?«, wollte Ashling wissen.
    »Nichts.«
    »Ich guck mal nach.«
    Ashling versuchte mehrere Minuten vergeblich, Craig zu beruhigen.
    »Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte sie Ted vorwurfsvoll, als sie wieder unten war. »Er ist völlig untröstlich.«
    Als Dylan und Clodagh zurückkamen, waren sie umhüllt von dem warmen Schein der Liebenden, bei dem sich alle anderen ausgeschlossen und unzulänglich fühlen. Sie wankten ins Haus, Clodaghs Arm war um Dylan geschlungen, Dylan hatte Clodaghs Po fest im Griff (auf der Seite, die nicht mit Brombeermarmelade beschmiert war).
    Sobald Ashling und Ted in die Nacht verschwunden waren, zwinkerte Clodagh Dylan zu, nickte in Richtung Schlafzimmer und sagte: »Komm schon.«
    Es war genau vier Wochen her, seit sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten, aber in ihrem beschwipsten Zustand hatte sie eine Anwandlung von Großzügigkeit und wäre bereit gewesen, ihm eine Extrazuwendung an Sex zu gewähren, auch wenn es nicht ohnehin fällig gewesen wäre.
    »Ich mache nur das Licht aus und schließe die Türen ab«, sagte er.
    »Mach schnell«, sagte sie kokett, sicher in dem Wissen, dass er sich Zeit lassen würde.
    Das Stadium, in dem sie sich lustvoll gegenseitig entkleidet hatten, gehörte längst der Vergangenheit an. Clodagh lag nackt unter der Bettdecke, als Dylan ins Zimmer kam und sich innerhalb von dreißig Sekunden seiner Kleidung aus Lycra und Baumwolle entledigte. Clodagh legte sich auf den Rücken, schloss die Augen und ließ es geschehen, dass Dylan sie eine Weile lang küsste, bevor er, wie immer, zu ihren Brustwarzen überging. Als er damit fertig war, gab es ein schweigendes, uneingestandenes Gerangel, denn dies war der Zeitpunkt, da Dylan normalerweise genussvoll an ihrem Körper entlangglitt und Cunnilingus an ihr vollzog, was Clodagh überhaupt nicht mochte. Es war langweilig und verlängerte den ganzen Akt unnötig um mehrere Minuten. Diesmal setzte sie sich durch und schaffte es, seinen Kopf wegzuschieben. Sie ging unmittelbar zu Fellatio über, was sie ihm vier oder fünf Minuten lang zukommen ließ, und als sie damit aufhörte, war das das Zeichen für ihn, ein Kondom überzustreifen. Zu besonderen Anlässen - an Geburtstagen und Jahrestagen - setzte sie sich rittlings auf ihn, aber diesmal war nicht die Luxusvariante dran, sondern die schlichte Missionarsstellung. Sie umklammerte Dylan in bequemer und vertrauter Haltung.

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