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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Leben war im Moment einfach unter den wünschenswerten Glanz-und-Gloria-Pegel gefallen. Es gab kein negatives Gefühl, das sich nicht mit ein wenig Glanz in Ordnung bringen ließ, und es war wichtig, dass sie diesen Grundsatz in den gegenwärtigen turbulenten Zeiten nicht aus den Augen verlor. Sie musste allerdings zugeben, dass er ihr letzten Sonntag, als sie den Tag einsam und verzweifelt verbracht hatte, nicht eingefallen war.
    Endlich war es so weit, dass die Jalousien-Läden die Türen öffneten, doch nur kurze Zeit später hatte Lisas das Gefühl, dass sie ihre Unternehmung ebenso gut auch hätte bleiben lassen können. Keins der jämmerlichen Innenausstattungsgeschäfte konnte ihr in der gewünschten Größe etwas zeigen. Man empfahl ihr, ein Kaufhaus aufzusuchen. Und obwohl es normalerweise nicht Lisas Stil war, in Kaufhäusern einzukaufen, kam sie zu dem Schluss, dass ihr kaum eine andere Wahl blieb.
    In der vierten Etage - Deko-Stoffe und Vorhänge - bekam sie einen geschäftigen kleinen Mann zu fassen, der ein Maßband um den Hals gelegt hatte.
    »Ich brauche nach Maß gefertigte Jalousien.«
    »Da sind Sie bei mir richtig«, stellte er selbstbewusst fest.
    Aber als sie ihm die Maße sagte und auf die Holzlamellen zeigte, die sie haben wollte, wich ihm die Farbe aus dem Gesicht.
    »Zwei Meter siebzig hoch?«, sagte er mit piepsiger Stimme. »Und vier Meter zwanzig breit?«
    »Genau«, erwiderte Lisa.
    »Aber gnädige Frau«, protestierte er, »das kostet Sie ein Vermögen!«
    »Das macht nichts«, sagte Lisa.
    »Aber haben Sie eine Vorstellung, was das kosten würde?«
    »Nein - sagen Sie es mir!«
    Auf braunem Einwickelpapier stellte er eine Rechnung auf und schüttelte dann besorgt den Kopf.
    »Wie viel?«
    Aber er wollte es ihr nicht sagen. Was immer der Preis, er war zu hoch, hatte er beschlossen.
    »Warten Sie, ich überlege gerade. Vielleicht sollten Sie ein billigeres Material nehmen«, sagte er und ließ seinen geübten Blick über die Ware gleiten. »Lassen Sie das mit Holz. Wir könnten Plastik nehmen, wie wär das? Oder Segeltuch?«
    »Nein, danke, ich will auf jeden Fall Holz.«
    »Es gibt auch fertige Jalousien.« Er nahm einen neuen Anlauf. »Ich weiß, dann hätten sie nicht genau die richtige Größe, und das Material wäre auch nicht so schön, aber es wäre um vieles billiger. Kommen Sie, ich kann Ihnen was Schönes zeigen.«
    Er packte sie bei der Hand, zog sie hinter sich her und zeigte ihr eine Auswahl von scheußlichen vertikalen Büro-Jalousien.
    Sie entzog ihm die Hand. »Diese will ich nicht! Ich möchte welche aus Holz, und ich versichere Ihnen, dass ich sie bezahlen kann.«
    »Verzeihen Sie bitte«, sagte der Mann unterwürfig. »Ich wollte nur vermeiden, dass Sie sich in diese Unkosten stürzen, aber wenn Sie sicher sind ...«
    Lisa seufzte. Was war das für ein Land! »Ich habe gespart«, beruhigte sie ihn. »Es ist in Ordnung.«
    »Sie haben gespart?« Er wurde sichtlich munterer. »Ja, dann ist das was anderes.«
    Als sie ihm die genauen Angaben machte, verflog ihre Gereiztheit. Und als er sich dann ganz weit vorbeugte und ihr anvertraute, dass er die Preise in dem Kaufhaus viel zu hoch fand und er und seine Frau auf den Schlussverkauf warteten, war sie fast gerührt von seiner Anteilnahme.
    Ich drehe durch, dachte sie plötzlich. Das ist jetzt amtlich, ich schnappe über. Mitleid zu haben mit einem Verkäufer, der mir nicht das verkauft, was ich haben will!
    Es war noch nicht sechs, als sie nach Hause kam. Da ihr absolut nicht einfiel, was sie tun könnte, rief sie ihre Mum an und gab ihr ihre neue Telefonnummer. Obwohl sie das genausogut bleiben lassen konnte, denn ihre Mutter rief sowieso nie an. Der Gedanke an die Telefonrechnung hielt sie davon ab. Selbst bei einem Unglücksfall - zum Beispiel wenn ihr Vater stürbe würde ihre Mum wahrscheinlich warten, bis Lisa sie anrief.
    Nachdem sie sich gegenseitig nach ihrer Gesundheit erkundigt hatten, wartete Pauline mit guten Nachrichten für Lisa auf. »Dein Vater sagt, eure komische Hochzeit damals ist wahrscheinlieh nicht gültig, so dass es gar nicht zu einer Scheidung kommen muss.«
    Das Wort »Scheidung« traf Lisa mit aller Wucht. Es war ein so schweres, endgültiges Wort. Aber sie fasste sich schnell wieder und sagte schnippisch zu ihrer Mum: »Da irrst du dich.«
    Pauline schluckte bei dem erwarteten Tadel. Natürlich irrte sie sich. Wenn es um Lisa ging, irrte sie sich dauernd.
    »Oliver hat es eintragen lassen, als

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