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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Kind, und der Zeitpunkt schien nie richtig, bis jetzt«, verteidigte Clodagh sich hastig.
    »Ich ver... steeeehhhe...« Yvonne zerrte spielerisch an Clodaghs Nerven, während sie deren Werdegang studierte.
    »Seit Sie von der Schule abgegangen sind, haben Sie als Rezeptionistin in einem Hotel und in einem Aufnahmestudio gearbeitet, als Kassiererin in einem Restaurant, als Sachbearbeiterin in einer Anwaltskanzlei und in der Anlieferung bei einem Textilhersteller, als Kassiererin im Zoo, als Telefonistin in einem Architekturbüro und als Sachbearbeiterin in einem Reisebüro?«
    Clodagh hatte Ashling gebeten, alles aufzuschreiben, was sie je gemacht hatte, um zu zeigen, wie vielseitig sie war.
    »Die Stelle im Zoo hatten Sie ... drei Tage?«
    »Es lag am Geruch«, gestand Clodagh. »Ich konnte die ganze Zeit das Elefantenhaus riechen. Das werde ich nie vergessen. Sogar meine Sandwiches haben danach gerochen ...«
    »Die längste Zeit waren Sie im Reisebüro«, unterbrach Yvonne sie. »Da waren Sie zwei Jahre?«
    »Genau«, sagte Clodagh begierig. Sie war auf ihrem Stuhl nach vorn gerutscht und saß jetzt auf der Kante.
    »Sind Sie in der Zeit befördert worden?«
    »Ehm, nein.« Clodagh war verdutzt. Wie sollte sie erklären, dass man nur zum Abteilungsleiter befördert werden konnte und dass jeder die Abteilungsleiter verachtete und gleichzeitig bemitleidete?
    »Haben Sie eine Prüfung als Reisekauffrau abgelegt?«
    Clodagh hätte beinahe gelacht. Was für ein Gedanke! Deswegen ging man doch von der Schule ab, oder? Damit man nie wieder eine Prüfung machen musste.
    Yvonne wedelte mit den Fingern in der Luft, legte sie, einen nach dem anderen, auf die Blätter, die sie dann absichtsvoll, wie hypnotisch, wieder flach strich.
    »Welche Software haben Sie da benutzt?«
    »Ehm.« Clodagh konnte sich nicht mehr erinnern.
    »Haben Sie Schreibmaschine und Steno gelernt?«
    »Ja.«
    »Wie viele Anschläge pro Minute?«
    »Oh, das weiß ich nicht. Ich tippe nur mit zwei Fingern«, erklärte Clodagh, »aber ich bin sehr schnell. Fast so schnell wie die, die einen Kurs gemacht haben.«
    Yvonnes kindliche Augen wurden schmal. Sie war verärgert, aber nicht so verärgert, wie es den Anschein hatte. Sie spielte nur und hatte ihre Freude daran, Macht auszuüben.
    »Kann ich daraus schließen, dass Sie Steno auch nicht können?«
    »Naja, aber ich kann das jederzeit... Nein«, bekannte Clodagh, der die Puste ausgegangen war.
    »Haben Sie mal mit einem Textverarbeitungsprogramm gearbeitet?«
    »Ehm, nein.«
    Und obwohl Yvonne die Antwort wusste, fragte sie: »Und Sie haben keinen College-Abschluss?«
    »Nein«, sagte Clodagh wieder und sah Yvonne mit einem normalen und einem blutunterlaufenen Auge an.
    »Also gut.« Yvonne stieß den Atem aus wie jemand, dessen Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde, dann beleckte sie eine Fingerspitze und strich damit ein Eselsohr des Lebenslaufs glatt. »Was lesen Sie so?«
    »Wie meinen Sie das?«
    Es entstand eine Pause, die so klein war, dass sie kaum existierte, aber Yvonne hatte sie entstehen lassen, um zu zeigen, was für ein hoffnungsloser Fall Clodagh war.
    »Financial Times? Time ?«, half Yvonne ihr. Sie seufzte nicht, aber es war fast so, als würde sie seufzen. Dann fügte sie grausam hinzu: »Bella? Hello?«
    Das Einzige, was Clodagh las, waren Zeitschriften für Design und Inneneinrichtung. Und Bilderbücher. Und gelegentlich einen Unterhaltungsroman über Frauen, die ihr eigenes Unternehmen gründeten und nicht solche demütigenden Gespräche wie dieses hier über sich ergehen lassen mussten, wenn sie eine Stelle suchten.
    »Und Sie erwähnen Tennis als eins Ihrer Hobbys. Wo spielen Sie?«
    »Oh, ich spiele nicht«, sagte Clodagh und hätte beinahe wie ein Backfisch gekichert. »Ich meine, ich sehe es mir gern an.«
    Demnächst fing Wimbledon an, und im Fernsehen hatte es jede Menge Vorankündigungen gegeben.
    »Und Sie gehen ins Fitness-Studio?«, las Yvonne vor. »Oder gucken Sie da auch lieber zu?«
    »Nein, das mache ich wirklich«, sagte Clodagh und fühlte sich ihrer Sache viel sicherer.
    »Obwohl das ja kaum als Hobby zählt, oder?«, sagte Yvonne.
    »Das ist ja so, als wollte man Schlafen als Hobby zählen. Oder Essen.«
    Das traf Clodagh an einer empfindlichen Stelle.
    »Und Sie gehen regelmäßig ins Theater?«
    Clodagh zögerte einen Moment, dann gab sie zu: »Eigentlich nicht. Aber irgendwas muss man ja aufschreiben, oder?«
    (Als Clodagh und Ashling aufgehört hatten,

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