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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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die Party zu sprechen.
    »Was ist ein Mixologe?«, fragte Ashling.
    »Ein Barkeeper«, sagte Mercedes trocken. »Davon gibt es in diesem Land wahrlich genug.«
    Mercedes hatte mitgehört, als Lisa einen Termin für eine Botulin-Injektion machte, und argwöhnte, dass das der eigentliche Grund für den Londontrip war. Und so war es auch. Als Lisa am nächsten Tag in die Redaktion kam, war ihre Stirn starr wie ein Schild. Aber sie brachte auch eine Liste von extra-coolen Getränken mit. Die Gäste würden zur Begrüßung einen Champagner-Cocktail bekommen, danach würden der Reihe nach Lemon-Martinis, Cosmopolitans, Manhattans, Go-Go-Rum und schließlich Wodka-Espresso serviert.
    »O ja, und das mit den Geschenken ist auch geklärt«, sagte Lisa vorwurfsvoll. War sie eigentlich die Einzige, die hier etwas auf die Beine stellte? »Jeder Gast bekommt zum Abschied eine Flasche Mist.«
    »Eine Flasche womit?« Ashling war verdutzt - wenn Lisa das für einen Witz hielt, dann war es ein sehr armseliger.
    »Mist, eine Flasche Mist.«
    »Du willst den tausend Machern und Mächtigen in Irland eine Flasche Mist aushändigen?« Sie hatte nicht die Energie zu lachen. »Das ist eine enorme Menge Mist. Woher willst du das nehmen? Sollen wir alle welchen anbringen?«
    Lisa betrachtete Ashling mit offenem Mund. »Von DKNY, natürlich.«
    Sie hielt eine kleine Flasche Cashmere Mist von Donna Karan hoch.
    »Ach so«, sagte Ashling und verstand. »Du meinst Cashmere Mist von Donna Karan.«
    »Ja, Mist. Was hattest du denn gedacht?«
    Ich halte das nicht mehr aus , dachte Ashling.
    Sie rief Marcus an. Zur Begrüßung sagte er: »Hallo, Stranger.«
    »Oh, ja, ehhm. Sehen wir uns zum Lunch?«
    »Kannst du die Zeit erübrigen? Ich fühle mich geehrt.«
    »Halb eins bei Nearys.« Sie könnte gut darauf verzichten.
    »Komm zu mir, ich erzähl dir eine lustige Geschichte!« Ashling wollte Marcus unbedingt die Mist-Geschichte erzählen, da sagte er: »Ich bin doch hier der mit den lustigen Geschichten, oder?«
    Erstaunt starrte Ashling ihn an. »Was hast du bloß?«
    »Nichts.« Marcus war plötzlich ganz betreten. »Gott, es tut mir Leid.«
    »Es hat damit zu tun, dass ich so viel arbeite, stimmt s?« Ashling schnitt das Problem direkt an. In letzter Zeit gab es zu viele dieser kleinen Auseinandersetzungen, die ihren Grund darin hatten, dass er sich vernachlässigt fühlte. »Marcus, wenn es dir ein Trost ist, du bist der Einzige, den ich überhaupt noch sehe. Ich habe weder Clodagh noch Ted noch Joy noch sonst jemanden gesehen und ich war seit Ewigkeiten nicht bei meinem Salsa-Kurs. Aber in zwei Wochen kommt die Zeitschrift endlich raus, und danach wird sich das Leben normalisieren.«
    »Ja natürlich«, sagte er leise.
    »Komm heute Abend zu mir«, drängte sie ihn. »Bitte. In ein paar Tagen fährst du nach Edinburgh, dann sehe ich dich eine ganze Woche nicht. Ich verspreche dir, nicht einzuschlafen.«
    Er brachte ein halbes Lächeln zustande. »Irgendwann musst du ja schlafen.«
    »Ich werde schon so lange wach bleiben, bis, ehm, ich bleibe schon wach«, versprach sie mit einiger Anzüglichkeit.
    Sie hatte ihn wirklich vernachlässigt. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal zusammen geschlafen hatten. Wahrscheinlich war es erst eine Woche her, aber das war zu lange. Aber sie konnte nichts dafür, sie war so ausgepowert, so erschöpft. Es war eine richtige Erleichterung, dass er wegfuhr.
    »Wenn du zu müde bist, möchte ich dich nicht unter Druck setzen.« Er sah sie besorgt an.
    »Ich bin nicht zu müde.« Eine Nacht würde sie doch schaffen, oder?
    Hoffentlich war bald der einunddreißigste August. Danach würden sich die Dinge wieder normalisieren.
    Mit rot geränderten Augen und fast hysterisch sah Clodagh sich in der Küche um. Es gab nichts mehr zu bügeln. Die ganze Wäsche war fertig: Dylans T-Shirts, seine Oberhemden, seine Unterhosen, sogar seine Socken.
    Die Schuldgefühle, die schrecklichen Schuldgefühle. Sie konnte sich nicht ausstehen, sie wollte sich am liebsten die Haut abreißen vor lauter Selbsthass.
    Sie würde alles wieder gutmachen. Sie würde eine treu sorgende Ehefrau und die beste Mutter der Welt sein. Craig und Molly würden ihr Essen ganz aufessen müssen. Sie stöhnte - was war sie bloß für eine Mutter? Sie hatte ihnen dauernd Kekse gegeben, sie hatte die Kinder aufbleiben lassen, solange sie wollten. Das war jetzt vorbei. Sie würde sehr streng sein. Streng und völlig unnachgiebig.
    Und der

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