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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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ihm, was ihr offensichtlich großen Genuss bereitete.
    »Clodagh?«, sagte Dylan mit unsicherer Stimme.
    Sofort war sie bei der Sache und zerbiss den Malteser mit einem heftigen Knacken.
    »Was?«
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Bestens.«
    »Du scheinst irgendwie abgelenkt.«
    »Wirklich?«
    »Woran denkst du?«, fragte er, ohne es zu wollen.
    Blitzschnell antwortete sie: »Ich habe daran gedacht, wie sehr ich dich liebe.«
    »Ist das wahr?«, fragte Dylan misstrauisch. Er war verunsichert. Er hatte das Gefühl, dass er ihr nicht glauben sollte, aber er wollte es so sehr...
    »Ja, ich liebe dich sehr, wirklich sehr.« Sie zwang sich, die Arme um ihn zu legen.
    »Ehrlich?« Dylan sah ihr in die Augen.
    Sie erwiderte seinen Blick in aller Ruhe. »Ehrlich.«

50
    Die Augusttage vergingen und der Druck baute sich auf. In der ersten Ausgabe waren immer noch Lücken, und jedes Bemühen, sie zu schließen, schlug fehl. Ein Interview mit Ben Affleck musste abgesagt werden, als er sich eine Lebensmittelvergiftung zuzog, ein Artikel über ein Schuhgeschäft musste gekippt werden, als der Laden plötzlich dichtmachte, und ein Artikel über sexuell aktive Nonnen wurde als aus juristischen Gründen zu riskant zurückgezogen.
    Ein Tag insbesondere war so gespickt mit Hindernissen, dass sowohl Ashling als auch Mercedes in Tränen ausbrachen. Sogar Trix‘ Augen schienen irgendwie feucht, doch dann stürmte sie aus dem Büro und klaute in einem Geschäft in der Nachbarschaft ein paar Ohrringe, und als sie danach in die Redaktion kam, ging es ihr viel besser.
    Was die Belastung für alle noch größer machte, war die Tatsache, dass sie der ersten Ausgabe nicht ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken konnten, denn gleichzeitig mussten sie auch an dem Oktober- und dem Novemberheft arbeiten. Und mitten in dem allgemeinen Chaos berief Lisa eine Redaktionskonferenz für das Dezemberheft ein.
    Doch trotz des heftigen Widerstands war es falsch, sie als »gemeine Sklaventreiberin« zu bezeichnen. Die Pressevorführungen der Filme, die im Dezember herauskamen, fand im August statt, und wenn der Star eines Films in der Stadt war, musste man auf der Stelle ein Interview mit ihm arrangieren, und nicht zwei Wochen später, wenn die Arbeitsbelastung für Colleen sich verringert hatte, der Star aber längst auf dem Weg in ein anderes Land war.
    Und dann war da die Startparty, Lisas besondere Obsession. »Wir müssen damit Zeichen setzen! Es muss Aufsehen machen, ich will, dass die Leute in Tränen ausbrechen, wenn sie keine Einladung bekommen haben. Ich will eine spektakuläre Gästeliste, fantastische Geschenke, geniale Getränke und großartiges Essen. Lass uns mal sehen«, sagte sie und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Was soll es zu essen geben?«
    »Wie wär‘s mit Sushi?«, schlug Trix sarkastisch vor.
    »Hervorragend!« Lisa atmete auf, ihre Augen glitzerten. »Natürlich, was sonst?«
    Ashling wurde beauftragt, eine Liste mit den Namen der tausend Macher und Mächtigen in Irland zusammenzustellen.
    »Ich bin mir nicht sicher, dass es in Irland tausend Macher und Mächtige gibt«, sagte sie zweifelnd. »Und du willst ihnen allen etwas schenken? Woher bekommen wir den Etat dafür?«
    »Wir suchen uns einen Sponsor, wahrscheinlich eine der Kosmetikfirmen«, sagte Lisa unwirsch.
    Lisa war noch misslauniger als sonst. Drei Tage nach dem Mini-Knutscher mit Jack war er nach New Orleans zu einer Welt-Tagung von Randolph Communications geflogen. Für zehn Tage! Er entschuldigte sich, dass er sie in diesen turbulenten Zeiten allein ließ, aber Lisa war viel mehr verärgert darüber, dass seine Abwesenheit die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte bremsen würde.
    »Seht euch mal die Einladung zu der Party an.« Lisa warf Ashling und Mercedes eine glatte silberfarbene Karte zu.
    »Ehm, sehr schön«, sagte Ashling.
    »Wo ist der Text«, höhnte Mercedes.
    Lisa seufzte gereizt. »Er steht drauf.«
    »Schön wär s, wenn man ihn mit dem bloßen Auge sehen könnte.«
    Ashling und Mercedes drehten und wendeten die Karte so lange, bis in einem bestimmten Licht die Wörter erkennbar waren - auch sie silberfarben, winzig, und in eine Ecke gezwängt.
    »Das macht die Leute neugierig«, sagte Lisa grimmig.
    Ashling war besorgt. Es schien ihr ein bisschen zu überdreht. Wenn sie eine solche Karte mit der Post bekäme, würde sie sie in den Papierkorb werfen.
    Lisa flog für einen Tag nach London, um mit einem »Mixologen« über die Getränke für

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