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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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würden warten, bis die Zeitschrift erschienen war. Doch als sie den Hauptpreis einfordern wollte, war Jack verschwunden.
    Gegen Mittag kam sie in die Redaktion, ihre Stimmung auf dem Nullpunkt. Sie ging schnurstracks zu Jacks Büro, zum einen, um mit ihm über die Party zu sprechen, zum anderen, um die Bande zwischen ihnen zu testen. Sie öffnete die Tür...
    Vor ihr lag eine unglaubliche Szene. Mit untrüglicher Intuition erkannte sie die Situation und blieb wie angenagelt stehen.
    Es lag nicht daran, dass Ashling und Jack allein im Büro waren, es lag auch nicht daran, dass Jack Ashling im Arm hielt, als sei sie die kostbarste aller Porzellanpuppen. Es lag an dem Blick auf Jacks Gesicht. Noch nie hatte Lisa einen solchen Ausdruck von Zärtlichkeit gesehen.
    Sie wich zurück, fassungslos drehte sie sich um zu der unwirklich gewordenen Redaktion.
    Trix kam mit einem Zettel auf sie zu. »Jemand hat für dich angerufen -«
    »Jetzt nicht.«
    Einige Minuten später kam Ashling aschfahl und mit gesenktem Blick aus dem Büro. Sie nahm ihre Sachen und ging.
    Dann kam Jack heraus, sein Ausdruck spiegelte Erschöpfung. »Lisa!«, rief er. »Ashling hat einen schlimmen Schock erlebt, ich habe sie nach Hause geschickt.«
    Ihn anzusprechen erforderte eine enorme Anstrengung. »Was hat sie denn?«
    »Sie hat erfahren, dass ihr Freund eine Affäre mit ihrer besten Freundin hat.«
    »Was? Marcus Valentine mit dieser Clodagh?«
    »Ja.«
    Lisa verspürte das hysterische Bedürfnis zu lachen.
    »Könnten Sie kurz in mein Büro kommen?«, fragte Jack. »Ich muss etwas mit Ihnen besprechen.«
    Würde er sich entschuldigen? Und ihr erklären, dass er Ashling nur getröstet hatte, sein Interesse aber eigentlich ihr, Lisa, galt?
    Aber er wollte nur von der Arbeit sprechen.
    »Erst einmal möchte ich Ihnen zu der Party und zu der ersten Ausgabe gratulieren. Was Sie erreicht haben, geht weit über das hinaus, was wir uns erhofft hatten, und die gesamte Geschäftsleitung gratuliert Ihnen sehr herzlich.«
    Lisa nickte, sie registrierte eine Unterströmung des Verlusts. Ihr entspannter Umgang mit ihm schwand dahin, wurde ihr unter den Füßen weggezogen.Jack fühlte sich sichtlich befangen.
    »Es tut mir Leid, Sie jetzt damit behelligen zu müssen, wo Sie Ihren Erfolg genießen sollten«, sagte er, »aber ich habe schlechte Nachrichten.«
    Sie haben sich in Ashling verliebt?
    »Mercedes hat heute morgen gekündigt.«
    »Oh. Oh, warum?«
    »Sie verlässt Irland.«
    Zicke, dachte Lisa böse. Sie hatte nicht die Aufrichtigkeit zu sagen, dass es mit Lisas machthungriger, tyrannischer Art zu tun hatte und sie nicht mehr für sie arbeiten wollte.
    »Sie hat eine Stelle in New York«, erklärte Jack. »Anscheinend ist ihr Mann dorthin versetzt worden.«
    »New York?« Lisa erinnerte sich an die Reise, die Mercedes vor ein paar Monaten gemacht hatte. »Ihre neue Stelle - sie geht nicht... nicht... zu Manhattan?«
    »Ich weiß nicht, zu welcher Zeitschrift, sie hat es nicht gesagt.«
    »Und wo ist sie?«, sagte Lisa zähnebleckend.
    »Schon weg. Sie hatte noch eine Woche Urlaub und hat den statt ihrer Kündigungsfrist genommen.«
    Lisa verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ich möchte nach Hause gehen.«
    Sie rief ein Taxi und war eine Viertelstunde später, immer noch mit dem Gefühl, in einem Traum zu sein, zu Hause. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Die Post war schon da gewesen - ein großer brauner Umschlag lag im Flur. Ohne viel Notiz davon zu nehmen, hob sie ihn auf, und während sie sich die Schuhe von den Füßen streifte, riss sie ihn auf. Sie entfaltete das steife Papier, während sie gleichzeitig die Handtasche auf die Küchentheke schleuderte. Dann erst warf sie einen Blick auf die Blätter, die sie in der Hand hielt.
    Im nächsten Augenblick wusste sie, was es war. Der Schmerz zwang sie in die Knie, sie sank zu Boden.
    Clodagh machte die Tür auf und wich zurück, als Ashling sie anfuhr: »Du Schlange!«
    »Ashling!«
    »Hast du mich nicht erwartet?«
    Nein. Sie hatte nur an Dylan denken können und daran, dass er es herausgefunden und sie verlassen hatte. Irgendwo im Hinterkopf wusste sie, dass sie auch mit Ashling sprechen musste, aber sie hatte noch keinen klaren Gedanken fassen können.
    »Nun, meine beste Freundin«, sagte Ashling und bahnte sich einen Weg in die Küche. »Hast du auch mal an mich gedacht, als du mit meinem Freund gevögelt hast?«
    Clodagh war hilflos vor Kummer. Wie konnte sie die

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