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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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besiegen.
    »Wie ist es?«, fragte er mit sorgenerfüllter Stimme.
    »Scheiße!« Halb lachte sie, halb war es ein Weinen. »Dylan ist ausgezogen, alle hassen mich, es ist so furchtbar.«
    »Es wird sich alles regeln«, beschwichtigte er sie.
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    »He, ich habe vorhin angerufen, aber du bist nicht rangegangen.«
    »Ich halte mich bedeckt.«
    »Ashling weiß Bescheid. Dylan hat mit ihr gesprochen.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht.«
    »Wirst du mit ihr sprechen?«
    »Ich glaube, das hat keinen Zweck«, sagte er und versuchte, seine Beschämung zu überspielen. »Ich möchte bei dir sein. Was kann ich ihr schon sagen? Sie weiß doch alles!«
    Sechs Wochen lang hatte Marcus seine Liebschaft mit Clodagh gerechtfertigt, indem er sich sagte, Ashling habe ihn vernachlässigt. In Wahrheit jedoch waren seine Gefühle viel komplexer. Er hatte seinem Glück bei Clodagh kaum getraut. Sie war so schön, und er fand sie viel begehrenswerter als Ashling. Aber er mochte Ashling sehr und verabscheute sich, weil er sie so gemein behandelt hatte. Doch wollte er auf gar keinen Fall in einer Konfrontation mit Ashling über sein rücksichtsloses Verhalten Rechenschaft ablegen müssen.
    Viel besser war es, sich auf das Positive zu konzentrieren. Mit einer Stimme, in der sein ganzes Verlangen schwang, fragte er Clodagh. »Können wir uns sehen?«
    »Dylan kommt nach der Arbeit. Er will mit den Kindern sprechen. Himmel, ich fasse es nicht...«
    »Und wenn er weg ist? Ich könnte die Nacht über bleiben, jetzt brauchen wir uns ja nicht mehr zu fürchten, oder?«
    Ihr Herz machte einen Sprung. »Ich rufe dich an, wenn er weg ist.«
    »Gut, ruf mich zu Hause an! Lass es dreimal klingeln, leg dann auf und wähle noch einmal. Dann weiß ich, dass du es bist.«
    Dylan kam nach der Arbeit. Er war anders. Nicht mehr so offensichtlich verletzt, sondern vielmehr wütend.
    »Du wolltest, dass ich es herausfinde, stimmt‘s?«
    »Nein!« Oder doch?
    »O ja. In letzter Zeit warst du sehr merkwürdig.«
    Das mochte sein, gab sie zu.
    »Haben meine Kinder dich mit dem Arsch im Bett gesehen?«
    »Nein, natürlich nicht!«
    »Das ist auch besser so, wenn du das Recht haben möchtest, sie zu sehen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich bekomme natürlich das Sorgerecht - du hast da keine Chance. Unter den gegebenen Umständen «, sagte er unfreundlich.
    Seine Worte und sein verschlossener Gesichtsausdruck machten ihr plötzlich klar, wie ernst die Situation war. Sie sah eine Seite von Dylan, die sie nicht kannte.
    »Herr im Himmel«, explodierte sie, »warum bist du so -!«
    Beinahe hätte sie ihn ein Arschloch genannt. Aber warum sollte er kein Arschloch sein, in Anbetracht der Dinge?
    Er schien von ihrer Hilflosigkeit amüsiert - falls es möglich war, dass jemand sie gleichzeitig auslachte und verhöhnte.
    Sie musste daran denken, dass Dylan Geschäftsmann war. Ein sehr erfolgreicher Ein Mann, der Härte beweisen konnte. Vielleicht würde er sich nicht einfach auf die Seite rollen und totstellen, bloß weil sie das wollte.
    »Ich bekomme das Sorgerecht«, wiederholte er.
    »Ja, gut«, sagte sie demütig.
    Doch obwohl ihr Gesicht Demut ausdrückte, ging ihr wie wild im Kopf herum: Meine Kinder kriegt er nicht, auf keinen Fall.
    »Gut, und jetzt will ich mit ihnen sprechen.« Dylan ging ins Wohnzimmer, wo Craig und Molly vor dem Fernseher saßen. Offensichtlich spürten sie, dass etwas nicht in Ordnung war, denn sie waren den ganzen Nachmittag ungewöhnlich still gewesen.
    Als Dylan wieder herauskam, sagte er kalt: »Ich habe ihnen gesagt, dass ich eine Weile verreisen muss. Ich brauche Zeit, mir zu überlegen, wie ich das regeln will.« Er rieb sich mit der Hand über den Mund und sah plötzlich so erschöpft aus.
    Aber ihr Mitleid mit ihm schwand, als er hinzufugte: »Ich hätte ihnen sagen können, dass ihre Mutter eine abscheuliche Ehebrecherin ist, aber anscheinend richtet das eher Schaden an. Also, ich gehe zu meinen Eltern. Ruf mich an -«
    »Mache ich -«
    »- wenn mit den Kindern was ist.«
    Sie sah ihm zu, wie er die Kinder fest in die Arme nahm und die Augen dabei geschlossen hatte. Es war zu schrecklich. Gestern um diese Zeit hätte das Leben nicht normaler sein können. Sie hatte ein chinesisches Pfannengericht gekocht, Craig hatte alles wieder auf seinen Teller gespuckt, dann hatte sie sich Coronation Street angesehen und Dylan so lange bearbeitet, bis er eine Glühbirne auswechselte, und Molly hatte eine Wand in

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