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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Kaufangebot für ein Cottage mit Kletterrosen um die Tür unterbreiten würden. Allerdings verstand sie es auch als kleines Manöver, denn natürlich hoffte sie, dass Phelim herbeigesaust kommen würde, während sie die Zusagen für die Kredite bekam, und sich bereit erklären würde, mit ihr zusammen die übliche Vier-Zimmer-Doppelhaushälfte in einem fernen Vorort zu erwerben. Doch schweren Herzens musste sie erkennen, dass er das nicht tat, und ihr Kaufvertrag wurde abgeschlossen. Damals war es ihr wie ein Eingeständnis ihres eigenen Versagens vorgekommen.
    Doch inzwischen war das anders. Diese Wohnung war ihr Hafen, ihr Nest, ihr erstes richtiges Zuhause. Seit sie siebzehn war, hatte sie in gemieteten Löchern gehaust, in anderer Leute Betten geschlafen, auf durchgesessenen Sofas gesessen, die der Vermieter wegen des günstigen Preises gekauft hatte, und nicht, weil man auf ihnen bequem sitzen konnte.
    Als sie einzog, besaß sie kein einziges Möbelstück. Abgesehen von wenigen lebenswichtigen Dingen wie einem Bügeleisen, einem Stapel fadenscheiniger Handtücher, einigen nicht zusammenpassenden Laken und Kissenbezügen hatte sie nichts und musste alles neu kaufen. Und hier lag auch der Grund für einen von Ashlings seltenen Wutausbrüchen. Denn es machte sie unglaublich sauer, dass sie Monat für Monat ihr Kleidergeld für alle möglichen dummen Dinge ausgeben musste. Für Stühle, zum Beispiel.
    »Aber wir können doch nicht auf dem Boden sitzen«, hatte Phelim sie angeschrien.
    »Ich weiß«, stimmte Ashling ihm zu. »Ich hatte einfach nicht daran gedacht, dass das auf mich zukommen würde ...«
    »Aber du bist doch das absolute Organisationstalent.« Er verstand das nicht. »Ich dachte, du wärst in deinem Element, wenn es um - wie heißt das noch? - Inneneinrichtung geht.«
    Sie sah so verloren und traurig aus, dass Phelim ganz sanft sagte: »O Baby, ich helfe dir. Ich kaufe dir ein paar Möbel.«
    »Wahrscheinlich ein Bett«, sagte Ashling voller Hohn.
    »Naja, da du es erwähnst...« Phelim schlief sehr gern mit Ashling. Ein Bett für sie zu kaufen war sicherlich kein Fehler. »Kann ich es mir leisten?«
    Ashling überlegte. Nachdem sie Phelims Geldangelegenheiten neu geordnet hatte, ging es ihm viel besser.
    »Wahrscheinlich schon«, sagte sie schmollend. »Wenn du es mit Kreditkarte kaufst.«
    Verbittert und missmutig beantragte sie ein Darlehen und kaufte ein Sofa, einen Tisch, einen Schrank und ein Paar Stühle. Das musste reichen, beschloss sie. Über ein Jahr lang weigerte sie sich, Jalousien zu kaufen. »Ich putze einfach die Fenster nicht«, sagte sie. »Dann kann keiner reinsehen.« Und einen Duschvorhang kaufte sie erst, als die täglichen Pfützen zu Joy hindurchsickerten.
    Aber irgendwann im Lauf der Zeit hatten sich ihre Prioritäten verschoben. Obwohl sie keineswegs eine so besessene Innenarchitektin war wie Clodagh, kümmerte sie sich inzwischen gern um ihre Wohnung. So gern, dass sie nicht nur einen Satz Bettwäsche ihr eigen nannte, sondern zwei (einen im modischen JeansLook und einen blitzend weißen mit einem Waffelmuster-Überwurf). Erst kürzlich hatte sie vierzig Pfund für einen Spiegel ausgegeben, den sie eigentlich gar nicht brauchte und einfach nur hübsch fand. Zugegeben, sie hatte den Kauf in der prämenstruellen Phase getätigt, als sie nicht ganz klar im Kopf gewesen war, aber dennoch. Und dass sie eine Grenze überschritten hatte, war in dem Moment klar, als sie dreihundert Pfund für einen Staubsauger ausgegeben hatte.
    Es klopfte an der Tür. Joy, weiß wie ein Gespenst, kam herein.
    »Entschuldigung, ich habe es etwas übertrieben mit dem Saubermachen«, sagte Ashling. »Habe ich dich geweckt?«
    »Das macht nichts. Ich muss sowieso nach Howth rausfahren und meine Mammy besuchen.« Joy machte ein bekümmertes Gesicht. »Ich kann nicht schon wieder absagen. Ich habe mich schon an den letzten vier Sonntagen gedrückt. Aber wie soll ich es überleben? Sie tischt bestimmt einen riesigen Sonntagsbraten auf und besteht darauf, dass ich ihn esse, und dann wird sie mich den ganzen Nachmittag lang ausfragen und versuchen rauszukriegen, ob ich glücklich bin. Du weißt ja, wie Mütter so sind.«
    Ja und nein, dachte Ashling. Mit der Frage: »Bist du glücklich?« war sie vertraut, nur dass Ashling es war, die damit den Glückspegel ihrer Mutter herauszukriegen versuchte, und nicht umgekehrt.
    »Wenn sie das Sonntagsessen nur zu einer zivilisierten Zeit servieren würde«, klagte

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