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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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reparieren«, sagte Trix und nickte spöttisch in Richtung Gerry, Bernard und Kelvin. »Die machen alles nur noch schlimmer. Jack kann ganz gut mit Maschinen umgehen. - Allerdings würde ich ihn im Moment nicht stören«, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
    »Dann mache ich mit was anderem weiter«, sagte Ashling und ging zu ihrem Schreibtisch. Einen Moment lang war sie wie gelähmt von der sich dort türmenden Arbeit. Dann beschloss sie, mit der Aufstellung der Liste der hundert interessantesten und talentiertesten und attraktivsten Menschen in Irland weiterzumachen. Jeder hatte eine Chance, auf die Liste zu kommen, ob DJ, Friseur, Schauspieler oder Journalist. Und kaum hatte Ashling die Namen notiert, arrangierte Trix ein Frühstück, Mittagessen oder Abendessen mit ihnen für Lisa, denn Lisa machte einen Schnellkurs darin, wie man den inneren Kreis der irischen Gesellschaft, wo die Macht lag und die Dinge bewegt wurden, infiltriert.
    »Bei so vielen Essenseinladungen bist du hinterher eine richtige Tonne.« Trix lachte.
    Lisa lächelte spöttisch. Bloß weil man etwas bestellt hatte, musste man es noch lange nicht essen.
    Im Büro summte es vor Geschäftigkeit, als sich Jacks Büro öffnete und Mai es mit raschen Schritten verließ. Alle rissen erwartungsvoll die Köpfe hoch, und sie wurden nicht enttäuscht. Mai machte einen Versuch, die Ausgangstür hinter sich zuzuschlagen, was ihr jedoch nicht gelang, weil ein Keil die Tür offenhielt, also musste sie sich damit zufriedengeben, ihr einen heftigen Tritt zu versetzen.
    Sekunden später kam Jack heraus, auch er eiligen Schrittes. Sein Blick war finster, sein Gesicht umwölkt, und mit seinen langen Beinen war er im Begriff, Mai einzuholen. Aber auf halbem Weg durch die Redaktion schien er sich zu besinnen und blieb stehen. »Ach, Scheiße«, sagte er und schlug mit der Faust auf den Fotokopierer. Der gab ein Sirren von sich, machte Klick und begann, Seite um Seite auszuspucken. Er funktionierte wieder!
    »Wir haben die Technologie! Jack Devine ist unsere Rettung«, sagte Ashling und fing an zu klatschen. Die anderen stimmten ein. Jack sah sich böse um, als alle ihm applaudierten, und dann, welch freudige Überraschung, fing er an zu lachen. Auf der Stelle war er wie verwandelt und sah jünger und netter aus.
    »Es ist der Wahnsinn«, murmelte er.
    Ashling war ganz seiner Meinung.
    Jack war verunsichert. Sollte er Mai hinterhergehen oder... Da sah er auf Ashlings Schreibtisch eine Schachtel Zigaretten, aus der eine Zigarette herausstak. Offiziell war es ein Nichtraucherbüro, aber es herrschte das allgemeine Einverständnis, dass geraucht werden durfte. Nur der langweilige Bernard rauchte nicht. Er hatte sogar Schilder um sich herum aufgestellt mit der Aufschrift: »Bitte nicht rauchen. Danke!« Und er hatte einen kleinen Ventilator.
    Mit einem Hochziehen der Augenbrauen fragte Jack wortlos: »Darf ich?« und zog die Zigarette mit den Lippen heraus. Er strich ein Streichholz an, zündete die Zigarette an, löschte das Streichholz mit einer kräftigen Handbewegung und nahm einen tiefen Zug.
    Ashling verfolgte jede seiner Bewegungen. Sie empfand Widerwillen, konnte jedoch den Blick nicht abwenden.
    »Anscheinend bin ich mit der falschen Frau zusammen, wenn ich mit dem Rauchen aufhören will«, sagte er und ging wieder in sein Büro.
    »Ich brauche eure Hilfe, Mädels«, verkündete Dervla O‘Donnell mit dröhnender Stimme und schreckte die anderen hoch. Sie stand von der Modestrecke für die Herbstausgabe von Hibernian Bride auf, wobei ihr dreiteiliger Übergrößen-Seidenstrickanzug raschelte, und fing an, auf und ab zu gehen. »Was trägt der gutangezogene Hochzeitsgast im Herbst 2000? Was ist das Neueste, was ist im Kommen, was ist aktuell?«
    »Also, wie ich sehe, liegt das Doppelkinn entschieden im Trend, meine Gute«, sagte Lisa spitz und deutete mit dem Kopf auf Dervlas Mehrfachkinn.
    Ein schockiertes Einatmen ging nahtlos in Gelächter über, was Lisa freute. Sie war stolz auf ihre spitze Zunge und die Macht, die sie damit ausübte.
    Dervla war starr vor Staunen, doch da ihre Kollegen lachten, versuchte auch sie, ein gutmütiges Lächeln zustande zu bringen.
    »So geht‘s uns doch gut, oder?« Mit gespielter Munterkeit hob Jack sein Glas zu Kelvin und Gerry. »Ohne Frauen, die uns das Leben schwermachen können.«
    Kelvin ließ den Blick durch den Pub schweifen. Unter den Freitagabendgästen waren nicht wenige Frauen.
    »Aber keine sitzt bei uns und geht uns

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