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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Chefredakteurin von Panache , unterbrach Lisas Träumerei.
    ... Es gibt ein Gerücht, dass Vivienne Westwood sich für ihre nächste Kollektion davon inspirieren ließ. Alle Models sollen wie Brandopfer geschminkt werden.
    Mit diesen Fantasien und getröstet von Gedanken an ihren Klatschspalten-Tod schlief Lisa endlich ein.

11
    Die Woche verging. Lisa bewegte sich durch ihre graugeränderten Tage wie eine Schlafwandler in. Allerdings wie eine perfekt angezogene, ein strenges Regiment führende Schlafwandlerin.
    Am Freitag hörte der Regen auf und die Sonne kam raus, was unter den Mitarbeitern für große Aufregung sorgte - sie waren wie Kinder am Weihnachtsmorgen. Als sie zur Arbeit eintrudelten, machte jeder eine Bemerkung.
    »Was für ein herrlicher Tag!«
    »Haben wir es nicht gut mit dem Wetter?«
    »Wunderschöner Morgen!«
    Bloß, weil es aufgehört hatte zu regnen, dachte Lisa voller Ingrimm.
    »Erinnerst du dich noch an letzten Sommer?«, rief Kelvin quer durch das Großraumbüro zu Ashling hinüber, während seine Augen hinter der schwarzgerahmten überflüssigen Brille fröhlich blitzten.
    »Und ob«, sagte Ashling. »Das war doch an einem Mittwoch, oder?«
    Alle lachten. Alle, außer Lisa.
    Später am Vormittag trippelte Mai anmutig in die Redaktion, bedachte alle mit einem mokanten süßen Lächeln und fragte: »Ist Jack da?«
    Ein Prickeln der Erregung durchfuhr Lisa. Offensichtlich war dies Jacks Freundin, und was für eine Überraschung! Lisa hatte ein blasses, sommersprossiges irisches Mädchen erwartet, nicht diese kaffeebraune exotische Schönheit.
    Ashling, die am Fotokopierer stand und eine Million Pressemitteilungen zur Verteilung an alle Modedesigner und Kosmetikhersteller in der ganzen Welt kopierte, sah ebenfalls auf. Es war die Fingerbeißerin, die mit ihrem kirschroten Mund aussah, als könnte sie kein Wässerchen trüben.
    »Haben Sie einen Termin?« Mrs. Morley erhob sich zu ihrer vollen Größe von ein Meter siebenundvierzig und streckte ihre einschüchternde Oberweite vor.
    »Sagen Sie ihm, Mai möchte ihn sprechen.«
    Nach einem langen, harten Blick trollte Mrs. Morley sich. Während Mai wartete, zwirbelte sie ihr schweres Haar um einen schlanken Finger und sah von oben bis unten aus wie das Objekt aller erotischen Träume. Dann kam Mrs. Morley wieder. »Sie können reingehen«, sagte sie mit unverhohlener Enttäuschung.
    In zitronenduftiger Stille ging Mai durch den Raum, doch kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, als ein kollektives Ausatmen zu hören war und alle auf einmal zu reden anfingen.
    »Das ist Jacks Freundin«, informierte Kelvin die Neuen - Ashling, Lisa und Mercedes. »Nichts als Ärger, wenn Sie mich fragen«, sagte Mrs. Morley grimmig.
    »Da bin ich mir nicht so sicher, Mrs. Morley«, sagte Kelvin lüstern. Mit einem angewiderten Schniefen wandte sich Mrs. Morley ab.
    »Sie ist halb irisch und halb vietnamesisch«, ließ der wortkarge Gerry sich vernehmen.
    »Die beiden sind wie Hund und Katze«, sagte Trix erregt. »Sie ist richtig gewalttätig.«
    »Das ist aber nicht ihre vietnamesische Seite«, sagte Dervla O‘Donneil entschieden und freute sich, Hibernian Bride einen Moment lang beiseite schieben zu können. »Die Vietnamesen sind sehr sanfte und gastfreundliche Menschen. Als ich durch das Land gereist -«
    »Oh, nein«, stöhnte Trix, »die Ex-Hippiebraut schwelgt in Erinnerungen. Ich sterbe vor Langeweile.«
    Ashling stand immer noch am Kopierer und war mit den Pressemitteilungen beschäftigt, als das Gerät aufstöhnte, ein paarmal Klick machte und vollends verstummte. Auf dem Display erschien eine Mitteilung. »PQ03«, sagte Ashling. »Was soll das bedeuten?«
    »PQ03?« Die älteren Mitarbeiter sahen sich an. »Keine Ahnung!«
    »Das hatten wir noch nicht.«
    »Aber freu dich, normalerweise gibt er nach zwei Kopien auf.«
    »Was soll ich jetzt tun?«, fragte Ashling. »Die Pressemitteilungen müssen heute Abend mit der Post raus.«
    Sie warf einen Blick zu Lisa hinüber und hoffte auf ein erlösendes Wort von ihr. Aber Lisas Gesichtsausdruck blieb glatt und verschlossen. Am Ende der ersten Woche hatte Ashling erkannt, dass Lisa eine Sklaventreiberin war und eine großartige Vision für die neue Zeitschrift verfolgte. Das war in vielerlei Hinsicht fantastisch, für Ashling jedoch weniger, weil auf ihr die Verantwortung lag, jede einzelne von Lisas Ideen im Alleingang umzusetzen.
    »Hat keinen Zweck, einen von denen hier zu bitten, ihn zu

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