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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Leben überwältigten Mann« dar. Der Typ, der mal eben in den Supermarkt geht, um ein Stück Butter zu holen, und ins Trudeln gerät, weil er sich nicht entscheiden kann zwischen streichfähiger Butter, Butter mit ungesättigten Fettsäuren, Butter mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, gesalzener Butter, ungesalzener Butter, Butter aus Magermilch, Butter aus entrahmter Milch, und Butter, die gar keine ist und nur so tut.
    Er war charmant und nett, auf seine sommersprossige Art und Weise. Verwirrt und verletzbar. Und er hatte einen attraktiven Körper. Ashling registrierte all dies mit Unbehagen.
    Hastig zählte sie sich all die Gründe auf, aus denen Marcus Valentine nicht in Frage kam. Erstens: seine Begeisterung. Strahlende Augen und Mangel an Zynismus waren nicht sexy. Traurig, aber wahr. Zweitens: seine Sommersprossen. Drittens: sein Interesse an ihr. Viertens: sein dummer Name.
    Aber als sie zu ihm hochsah, wie er da stand mit seinen langen Beinen und der breiten Brust, merkte sie, dass sie in großer Gefahr war, gegen die Regel »Verliebe dich nie in den Mann auf der Bühne« zu verstoßen. Dazu kam die Tatsache, dass er gesagt hatte, er würde sie anrufen. Das war eine tödliche Kombination. Ich werde nicht schwach , sagte sie zu sich selbst, ich werde nicht schwach ... So ähnlich, als würde man sich die Finger in die Ohren stecken und laut »Lalala, ich kann dich nicht hören« rufen.
    »Schneeflocken!«, rief Marcus in den Raum; seine großen unschuldigen Augen glitten über die Köpfe. »Man sagt, es gibt keine zwei gleichen.«
    Er ließ eine Pause entstehen, dann schnaubte er: »Aber woher will man das wissen?«
    Die Leute brüllten vor Lachen, und er fragte verwirrt: »Hat man sie alle miteinander verglichen? Hat man das überprüft?«
    Er ging zum nächsten Thema über.
    »Es gab da eine junge Dame, mit der ich mich gern verabredet hätte«, erzählte Marcus den Zuhörern, die an seinen Lippen hingen.
    Ob er mich meint? fragte Ashling sich.
    Er ging über die Bühne und schien tief in Gedanken versunken. Das Licht der Scheinwerfer fiel auf seine straffen Oberschenkel.
    »Aber das letzte Mal, als ich eine junge Dame nach ihrer Telefonnummer gefragt habe, sagte sie: ›Die steht im Telefonbuch. Nur wusste ich ihren Namen nicht, und als ich sie danach fragte, sagte sie:...« Er machte eine Pause und fuhr dann mit perfektem Zeitgefühl fort: »... ›Oh, der steht auch im Telefonbuch.«
    Lautes Lachen brach aus, ein verständnisvolles Lachen, das ausdrückte: Zum Glück geht es mir nicht allein so.
    »Deswegen beschloss ich, mich ganz cool zu geben.« Er zeigte ein unbeholfenes Grinsen, und alle schmolzen dahin. »Ich dachte, ich mache es so wie Austin Powers und bitte die junge Dame, mich anzurufen. Also schrieb ich meinen Namen und meine Telefonnummer auf einen Zettel und überlegte, was Austin Powers wohl sagen würde.« Er schloss die Augen und legte die Fingerspitzen an die Schläfen, um zu zeigen, dass er mit Austin Powers Kontakt aufnahm.
    »Und plötzlich wusste ich es. Bellez-moi!«, rief Marcus. »Genial, geschliffen, geistreich. Welche Frau würde widerstehen können? Bellez-moi!«
    Ich bin berühmt. Am liebsten wäre Ashling aufgesprungen und hätte das allen zugerufen.
    »Und was soll ich Ihnen sagen?« Marcus machte ein süßes, naives Gesicht und ließ den Blick über die Menge gleiten. Die Zuhörer standen in seinem Bann, sie streckten sich ihm entgegen, voller Zuneigung, während er die Stille ausdehnte und die Menschen fest im Griff seiner sommersprossigen Hand hielt. »Sie hat nicht angerufen!«
    Kein Zweifel, Marcus hatte Starqualität als Verlierer-Typ.
    Kaum war er von der Bühne gegangen, sprang Lisa von ihrem Platz auf. Er hatte eine Einladung zum Lunch ausgeschlagen, als Trix seinen Agenten angerufen hatte, aber Lisa hoffte, dass exzessives Schmeicheln und ihre höchsteigene Person etwas ausrichten konnten. Ashling sah, wie sie ihn am Bühnenrand abfing, und überlegte, ob sie ihr folgen sollte. Sie wollte nicht zu nah kommen, falls er sie sah. Falls er dachte ...
    Aber Ted wurde von seinen Fans belagert und Joy hatte gerade den Halb-Mann-halb-... hatte Mick im Gespräch mit einer anderen Frau gesehen und musste der Sache auf den Grund gehen. Nachdem Ashling noch eine Weile allein sitzen geblieben war, stand sie auf.
    Neugierig beobachtete sie Marcus, der Lisa dabei beobachtete, wie sie ihre Show abzog. Er hatte den Kopf auf die Seite gelegt, und seine Art, die Mundwinkel

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