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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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seinem Onkel und wusste nicht, was er sagen sollte. Erst als er hatte nach Hause reiten wollen, wobei er heute besonders spät aufbrach, war ihm der Verlust der Stute wieder eingefallen. Womar hatte ihm eines seiner Tiere angeboten und insgeheim hatte Radik natürlich gehofft, die Stute sei zur Burg zurückgekehrt. Selbst dumme Schafe wissen, wo ihr Stall ist, aber dieses verdammte Pferd blieb natürlich verschwunden. Sein Onkel muss wohl schon geahnt haben, dass die Sache nicht gut geht. Ein Stallbursche hatte ihm gesagt, ein großer blonder Junge sei mit der Stute weg geritten und Ugov wusste nur zu gut, dass dieser große blonde Junge bald mächtigen Ärger bekommen würde – zuerst mit der Stute und dann mit ihm. So hatte er am Burgtor mit grimmiger Miene auf Radik gewartet.
    "Bis auf weiteres brauchst du mich nicht mehr um ein Pferd zu bitten. In die Ställe sollte dich künftig dein Weg nur noch führen, wenn du dich mit Kuro beschäftigen willst. Du hast dich ohnehin in letzter Zeit viel zu wenig um dein junges Pferd gekümmert!"
    "Aber ich könnte doch in den Dörfern nach der Stute fragen! Irgendjemand muss sie doch gesehen haben!" meinte Radik verzweifelt mit leiser Stimme.
    "Gut, natürlich, wenn du bereit bist, dies zu Fuß zu erledigen. Von mir bekommst du jedenfalls kein Pferd mehr – ohne Ausnahme. Aber wie ich sehe, bist du in dieser Hinsicht ohnehin versorgt!"
    Ugov deutete auf das Pferd des Alten, welches Radik am Zügel hielt.
    "Ich wollte dieses Tier eigentlich heute Nacht bei dir im Stall unterstellen", sagte Radik verlegen.
    "Was heißt ´wollte´ und ´eigentlich´? Dieses Pferd kann ja nichts für deine Dummheiten und im Stall ist nun ohnehin ein Platz frei!"
    Ugov nahm Radik die Zügel aus der Hand und entfernte sich mit dem Tier ohne ein weiteres Wort.
     
    In der Nacht konnte Radik nicht schlafen. Alles könnte jetzt, da Kaila ihm endlich nicht mehr aus dem Wege ging, so wunderbar sein, wenn bloß der Ärger mit Ugov nicht wäre. Diese verdammte Stute. Natürlich sah er ein, dass letztlich er die Schuld trug, denn schließlich hatte ihn Ugov oft genug vor diesem Tier gewarnt.
    Es musste doch irgendwie in Erfahrung zu bringen sein, wo dieses störrische Tier abgeblieben war. So ein Pferd fällt doch auf. Ob jemand eine Ziege oder ein Schaf mehr oder weniger in seinem Stall zu stehen hat, bemerkt niemand. Aber ein Pferd, vor allem, wenn es einem als Reit– oder Zugtier von Nutzen sein soll, kann man nicht verstecken. Darum würde er sich morgen kümmern müssen, obwohl er lieber wieder mit Kaila nach den Bienen schauen wollte.
    Mit den Gedanken bei Kaila schlief Radik schließlich ein und die sich hieraus entspinnenden Träume waren dann doch noch sehr angenehm.
     
    "Ich werde mich in dieser Sache auf jeden Fall mal umhören", sicherte Womar zu, nachdem Radik ihm am nächsten Tag von der Reaktion seines Onkels berichtet hatte.
    Er merkte deutlich, wie sehr dies seinen jungen Freund mitgenommen hatte.
    "Und wenn du dich selbst auf die Suche machen möchtest, borge ich dir gerne eines meiner Tiere."
    "Am besten werde ich mich sofort auf den Weg machen. Leider kenne ich mich hier in der Gegend nicht so gut aus und weiß nicht, wo überall kleinere Dörfer oder einzelne Gehöfte liegen."
    "Ich würde dir dabei helfen, wenn du magst."
    Kaila sprang vom Tisch auf, nachdem sie der Schilderung Radiks interessiert zugehört hatte.
    "Denk daran, dass mein anderes Pferd im Moment nicht ausreiten kann!", sagte Womar zu ihr. 
    Er wandte sich an Radik.
    "Es ist im Wald auf ein spitzes Holzstück getreten. Ich habe diesen Fremdkörper zwar sofort entfernt, aber anscheinend leidet das Pferd unter Schmerzen und es tritt nicht mehr richtig auf. Zunächst habe ich den Huf mit einem Kräuterumschlag umwickelt und hoffe nun auf baldige Besserung. Falls es nicht hilft, werde ich die Wunde vom Schmied ausbrennen lassen müssen."
    "Ich denke wir haben beide auch auf einem Pferd Platz – was meinst du?", und als Radik zögerte fügte Kaila hinzu, "Du darfst auch vorne sitzen und das Pferd an den Zügeln führen."
    "Meinetwegen", meinte Radik knapp und hoffte, man sah ihm seine Verlegenheit nicht an.
    In dieser Gegend gab es viele entlegene Gehöfte, die sie nach und nach abritten. Zunächst tat Radik bei der Befragung der Bauern immer sehr wichtig und wies darauf hin, dass er im Auftrag der Tempelgarde der Burg Arkona nach einem Pferd suche, welches ein sehr wertvolles Tier sei, das einem sehr bedeutendem
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