Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)
überlegen lief Christian los und stieß Radik weg, als auch schon der Pfeil herangeschossen kam.
Radik fand sich unsanft auf dem Boden wieder. Schnell stieß er den vermeintlichen Angreifer fort und war überrascht, Christian zu erblicken, dem ein Pfeil in der Schulter steckte.
"Pass auf! Dort!", schrie der Sachse mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Schon hatte Radik bemerkt, wo die Gefahr lauerte und wer der wirkliche Angreifer war.
"Du?"
"Damit hast du nicht gerechnet!", triumphierte Nipud, "Du Verräter! Hast uns feige den Dänen ausgeliefert! Doch jetzt wirst du dafür bezahlen!"
Mit gezogenem Schwert stürmte er auf Radik zu, dem bewusst wurde, dass er nur ein Messer bei sich trug, da er die Dänen nicht hatte mit Waffen provozieren wollen. Schnell griff er Christian an den Bund und zog dessen Schwert aus der Scheide, gerade noch rechtzeitig, um den ersten Schlag zu parieren.
Radik bemerkte trotz der Dämmerung, wie erbärmlich Nipud aussah, das Gesicht blassgrau und verschwitzt wie im Fieberwahn, die Kleidung voll von verkrustetem Blut. Er wunderte sich, welche Kraft sein Gegner dennoch aufbrachte. Nipud führte die Schläge mit solcher Wucht, dass Radik zunächst nichts übrig blieb, als langsam zurückzuweichen. Doch schon wurde das Atmen des Angreifers schwerer, seine Attacken erfolgten nun blindlings, ohne auf die Deckung zu achten. Schließlich fiel er über eine Baumwurzel und blieb regungslos liegen. Radik trat das Schwert mit dem Fuß weg und setzte Nipud seine Klinge an die Kehle. Als er überzeugt war, keine Gegenwehr mehr erwarten zu müssen, lief er in die Hütte, die zu seiner Verwunderung leer war.
"Was werdet ihr mit dem Kerl machen?", fragte Radik Christian, der hinzugetreten war.
"Kopf ab!", stöhnte Christian.
"Vielleicht erledigt sich die Sache auch von selbst", sagte Radik, "Mir hat der Kerl vor Jahren übrigens auch mal einen Pfeil in die Schulter geschossen. Wie du siehst, habe ich es überlebt!"
Wenig später fuhr ein Ochsenkarren vor. Rusawa stieg hinunter, mit der schlafenden Laja im Arm.
"Wir waren im Dorf. Ich musste doch berichten, was hier geschehen ist und dass es uns gut geht. Dort hat sich ja seit Tagen niemand vor die Tür gewagt. Leider ist es nun etwas spät geworden."
"Welch ein Glück!", sagte Radik und schloss sie in die Arme, "Welch ein Glück!"
Laurits Tuxen (1853 - 1927): Bischof Absalon stürzt Svantevit
Historischer Epilog
Einige Tage nach der Tempelburg Arkona ergab sich auch die Fürstenburg Garz. Sämtliche Krieger stellten sich mit gesenkten Lanzen auf und bildeten den Dänen ein Spalier, welche angesichts der Anzahl der Männer, Chronisten berichten von sechstausend, ein mulmiges Gefühl beschlich. Doch die Ranen hielten Wort und ergaben sich kampflos.
Sämtliche Götzenbilder wurden von den Siegern zu Brennholz zerhackt. Bischof Absalon von Roskilde ließ sofort mit dem Bau von Kirchen beginnen und nahm persönlich erste Taufen vor.
Die Dänen schenkten dem Fürsten Jaromar ihr Vertrauen. Fürst Tetzlaff wurde mit einigen Ländereien abgefunden und verlor seine Stellung.
Der Streit zwischen König Waldemar und Heinrich dem Löwen um die Vorherrschaft über Rügen war hiermit keineswegs beendet, sondern nun erst richtig entfacht. Waldemar weigerte sich, den versprochenen Anteil an der Beute an den Herzog zu herauszugeben und machte sich damit einen mächtigen Mann zum Feind.
Nachwort des Autors
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Die hier erzählte Geschichte um Radik ist dem eBook
"Svantevit - historischer Roman"
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