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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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den zwei Kajüten für die Mannschaft war niemand. Dann schauten sie in den Laderäumen nach.
    Adam wunderte sich. Vorn war nur noch die Kammer für Segel und Taue. »Ist da niemand?«, fragte er.
    Da pochte es vorn gegen die Kammerwand.
    »Drei Schritt zurück! Leuchtet die Tür an. Du brichst sie auf. Aber gleich zurück!«
    Die Tür brach auf.
    »Hände hoch und einzeln raus!«, rief Adam.
    Aber niemand kam.
    »Leuchte hinein!«, befahl Adam.
    Und dann sahen sie, dass fünf Mann übereinander lagen. Sie waren gefesselt und geknebelt. Sie zogen den obersten raus und entfernten seinen Knebel. Er atmete nur tief, keuchte und konnte noch nichts sagen.
    »Was ist denn hier los?«, wollte Adam wissen.
    »Piraten haben unsere Ankerwache überfallen, als wir in der Bucht lagen. Die anderen haben sie im Schlaf überwältigt. Aber nun holt sie doch raus, und nehmt uns die Fesseln ab! Wer seid ihr denn?«
    »Wir sind vom Schoner Freedom aus Philadelphia. Wir nehmen euch jetzt Knebel und Fesseln ab. Aber wenn ihr eine Bewegung macht, die uns nicht gefällt, knallen wir euch ab. Ihr seid Gefangene, bis der Kapitän entscheidet. Woher kommt ihr?«
    »Von den Bahamas.«
    Als die Befreiten an Deck gebracht wurden und die drei Piraten sahen, wollten sie sich vor Wut auf sie stürzen. Aber Adam schlug den Ersten mit der flachen Klinge nieder und hielt dem Zweiten die Pistole unter die Nase.
    »Ruhe! Verdammt noch mal! Ihr setzt euch hier am Bug hin. Zwei Mann mit Gewehr bewachen euch und schießen, sobald sich einer erhebt. Der Kapitän kommt zu mir!«
    Der Kapitän der Ketsch wurde bald auf die Freedom gebracht. Adams Vertreter erstattete Bericht. »Die Ketsch ist voll mit Rumfässern. Nur einige Säcke Mais haben sie noch. Die drei Saufköppe sind wohl mit einem kleinen Boot von Somerset Island gekommen. Es ist noch an der Ketsch festgemacht.«
    Sven wandte sich an den Kapitän, nannte seinen Namen, erklärte, dass die Freedom einen Kaperbrief des Staates Pennsylvania besitze und seine Ketsch als Prise nehme.
    »Sagen Sie mir bitte Ihren Namen, Ihren Heimathafen und Ihr Ziel.«
    Der Kapitän der Ketsch stieß hervor: »Ich protestiere gegen diese Piraterie! Ich erkenne keinen Staat Pennsylvania an. Ich bin Bürger der Stadt Nassau auf den Bahamas und handele mit den Bermudas. Ich verlange die sofortige Freilassung!«
    »Sie haben gar nichts zu verlangen. Das Prisengericht wird die Kaperung bestätigen. Sie können dort in Philadelphia Ihren Standpunkt vertreten. Im Übrigen weiß ich genauso gut wie Sie, dass Sie Schmuggler sind und hier in der Bucht von Piraten überfallen wurden, als Sie auf den Hehler warteten, der den Rum in der Dunkelheit an Land schaffen sollte.«
    Ein Melder unterbrach ihn. »Entschuldigung, Sir. Ein größeres Boot kommt um die Landzunge backbord voraus.«
    Sven griff zum Nachtglas. »Das ist der Leichter, der den Rum entladen soll. Abraham, nehmen Sie sich den Kutter und fünf Mann, und bringen Sie den Leichter hierher. Bill, führe den Kapitän hier in die Kabine für Gefangene und schließ ab.« Und zum Kapitän gewandt fuhr er fort: »Ich werde Ihre Sachen holen lassen. Ihre Besatzung wird hier an Land gebracht. Sie bleiben an Bord. Ich will jetzt schnell aus der Bucht.«
    Der Kapitän wollte Einwände erheben, aber der Matrose Bill zog ihn am Arm mit sich fort.
     
     
    Der Leichter konnte viel Fracht laden, hatte aber nur vier Ruder und ein Lateinersegel. Er konnte nur bei ruhiger See in Küstengewässern operieren. So sollte er hier auch eingesetzt werden.
    Als er sich im Schlepp des Kutters der Freedom näherte, hörte Sven schon Gezeter und Gejammer. Ein dicker Mann mittleren Alters stöhnte, dass man ihn ruiniere. Man solle ihn ziehen lassen. Er tue nichts Unrechtes und wollte nur fragen, ob hier ein Geschäft auf ihn warte.
    Als der Mann an Bord der Freedom gebracht worden war, hatte Sven schon alles gehört, was der Mann jetzt noch einmal vortragen wollte.
    »Ersparen Sie uns Ihre weinerlichen Lügen. Der Kapitän der Ketsch hat schon zugegeben, dass Sie ihm den Rum abnehmen, den er von Kuba aus geschmuggelt hat. Leider sind Ihnen hier ein paar verrückte Piraten dazwischengekommen, die die Ketsch in der Bucht überfallen haben.«
    Der Dicke hörte sofort mit seinem Theater auf und sprach ruhig und entschieden. »Der Kapitän ist ein Dummkopf. Ich habe das Geschäft mit ihm noch nicht abgeschlossen. Wenn er sich überfallen lässt, hat er keine Verhandlungsgrundlage mehr. Ich bin friedlicher

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