Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
Freedom:
     
    Sven Larsson, Kapitän
William Selberg, Obersteuermann
Karl Bauer, Untersteuermann
Adam Borg, Bootsmann
Martin, Svens Bursche
Joshua Petrus, Maat
Paul Bird, Maat
Jonathan Walsch, Maat und Sanitäter
Will Crowton, Matrose
Bob Milber, Matrose
Billy Walton, Schiffsjunge
Ingmar Borgsson, Schiffsjunge
     
    Norman Gordon, Passagier

Der weite Weg zur See
(September 1763–März 1770)
    Eine Frau trat aus der Tür des Blockhauses und sah sich um. Sie sog die Luft ein, und ein tiefes Glücksgefühl erfüllte sie. Alles war so schön, so friedlich. Vor der Hütte mühte sich ein kleines Mädchen ab, Zinnteller auf dem Tisch zu ordnen, den ihr Kopf kaum überragte. Die Kleine spürte den Blick der Mutter und lächelte sie an.
    Es war gleich Mittagszeit. Die Sonne stand hoch über dem Tal, an dessen Rändern dunkle Wälder aufragten. Hügel begrenzten den Blick, und an einer Seite ragte in der Ferne ein hoher, spitzer Berg auf.
    Ein breiter Bach murmelte durch das Tal. Der Junge, der an seinem Ufer einen Holzzuber mit Wasser gefüllt hatte, winkte der Frau in der Tür zu und ging zum Haus zurück.
    Neben dem Blockhaus mit den dicken, grob behauenen Stämmen stand ein aus Brettern gebauter Stall. Ein Pferd weidete in einer Koppel. Hühner pickten vor dem Stall.
    Plötzlich hörten alle den Knall aus der Richtung des spitzen Berges. »Was war das, Mutti?«, fragte die Kleine.
    »Vielleicht hat Vati was für uns geschossen«, antwortete die Frau beruhigend. Aber sie blickte forschend umher, zu dem Jungen, der jetzt schneller ging, zu den Waldrändern, die nur einige hundert Meter entferntdas Tal einengten, und zu den Vögeln, die dort über dem Waldrand flatterten.
    »Mutti!«, rief der Junge und stellte den Holzzuber ab. »Da kommt Dad angeritten wie der Teufel!« Er zeigte in die Richtung des spitzen Berges.
    Ein Waldstück versperrte der Frau den Blick. Aber bevor sie ein paar Schritte vortreten konnte, preschte der Reiter um den Waldzipfel. Er winkte und schrie. »Indianer, Indianer!« Und »Fliehen!« hörte die Frau.
    Sie zögerte keine Sekunde. »Sven, hol das Pferd! Ingrid, zieh schnell deine Schuhe an!« Und schon verschwand sie im Haus.
    Der Junge, ein etwa zehnjähriger Blondschopf, rannte zur Koppel, rief nach dem Pferd und zerrte es am Strick hinter sich her zum Haus. Dort nahm er einen leichten Sattel vom Haken, warf ihn dem Pferd über und schnallte den Gurt fest. Zwischendurch blickte er kurz zu dem Reiter, konnte aber noch keine Verfolger sehen.
    »Komm!«, sagte die Frau, die eben mit einem Gewehr und zwei Beuteln aus der Tür trat. »Hol schnell noch Vatis Fluchtbeutel und nimm deine Tasche.« Sie warf dem Pferd die Beutel über, sodass an jeder Seite einer herabhing, dann rief sie das Mädchen, setzte es vorn auf den Sattel, schwang sich selbst dahinter aufs Pferd und war bereit, als der Vater mit seinem Pferd vor dem Blockhaus anhielt.
    »Zwei Dutzend Indianer auf dem Kriegspfad! Ohne Lucky hätten sie mich überrascht.« Er blickte kurz auf den Schäferhund, der hechelnd neben dem Pferd stand. »Wir müssen zu den Quäkern am See. Wir können nicht im Haus bleiben. Es sind zu viele. Sven, sitz auf! Los, wir reiten!«
    Die Frau sah ihn an, und er wandte den Blick ab. Er war ja selbst verzweifelt und ängstlich. Wie würden sie ihr Haus, ihre Habe wiedersehen? Was würde aus der Kuh und den Schweinen werden? Er seufzte, rief dem Jungen zu, er solle sich festhalten, und gab dem Pferd die Sporen.
    »Sie kommen!«, rief der Junge, der sich hinter ihm im Sattel an seinem Körper festhielt. Der Vater wandte kurz den Blick zurück undsah den Trupp Indianer in schnellem Lauf auf sie zueilen. Sie schrien triumphierend.
    »Ihr kriegt uns nicht!«, knurrte der Vater und ritt hinter seiner Frau her, die gerade im gegenüberliegenden Wald verschwand.
     
     
    Der Weg, dem sie folgten, schlängelte sich an den dichten Baumgruppen vorbei und war breit genug, dass auch ein Wagen auf ihm fahren konnte. Hin und wieder sah man auch Radspuren, wenn der Boden weicher war.
    Nach einer halben Stunde rief der Mann: »Halt mal kurz an, Astrid! Dein Sattelgurt ist nicht richtig fest!«
    Seine Frau zügelte das Pferd und fragte. »Meinst du, dass wir genug Vorsprung haben, Einar?«
    »Für den Augenblick schon. Aber du weißt, wie ausdauernd und schnell diese roten Teufel laufen können.«
    Sie sah ihn groß an. »Die Lenape, die wir kennen, sind keine Teufel. Von welchem Stamm sind diese denn?«
    »Das konnte ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher