Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
kommt die Sabrina hier an Bord?«, rief jemand neben Sven. Auch Karl hatte sich täuschen lassen.
    »Das ist nicht Sabrina. Die Frau sieht ihr nur verblüffend ähnlich«, sagte Sven zu Karl und wandte sich zu der fremden Frau: »Ich bin Sven Larsson, Kapitän dieses Schiffes. Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Sie haben keine Ehre, Sie Pirat. Bringen Sie mich augenblicklich an Bord meines Schiffes zurück. Ich will nicht unter Rebellenpack sein.«
    »Madam, wenn Sie sich nicht wie eine Dame benehmen, werden wir Sie auch nicht so behandeln«, antwortete Sven ruhig, aber entschieden. »Ich kann Sie auch fesseln und knebeln und in den Laderaum werfen lassen, wenn Sie es unbedingt wollen.«
    Einige Matrosen in der Nähe hatten die Auseinandersetzung mitgekriegt. »Soll er sie mir doch mal für ein Stündchen überlassen. Dann ist die ganz kusch«, murmelte einer zu seinem Kameraden.
    »Angeber! Wenn die dich nur ansieht, springt sie schon über Bord.« Der erste Matrose wollte ihm einen Hieb versetzen, aber ein Maat scheuchte sie barsch an die Arbeit.
    Die Frau hatte es sich inzwischen überlegt. »Nun gut, mein Herr. Weisen Sie mir bitte mein Quartier zu.«
    Sven ließ sie in seine Tageskajüte führen und entschuldigte sich, dass er erst später für ihre Bequemlichkeit sorgen könne. Er müsse sich um die Schiffe kümmern.
    Es dauerte zwei Stunden, bis alles überprüft und die Schiffe so repariert waren, dass sie Kurs auf Philadelphia nehmen konnten. Die Freedom hatte nur noch knapp dreißig Mann an Bord, und da waren schon sechs Neue von den drei Prisen dabei. Aber die Stimmung seiner Männer war gut. Da auch die Bark vollgestopft mit Waffen und Pulver war, da die Schiffe nicht schwer beschädigt wurden, würde man gute Preise erzielen.
    Mr Selberg, Karl und Adam waren Kommandanten der drei großen Prisen. Sven hatte nur noch einen Steuermannsgehilfen, der ihm bei der Navigation helfen konnte. Nun musste er sich um die Frau und die Maate der Prisen kümmern.
     
     
    Die Frau saß in seinem Sessel und grübelte. Als Sven eintrat, sah sie auf und redete ihn an.
    »Ich war wie erschlagen, als ich mein Bild dort sah.« Sie zeigte zur Wand. »Aber dann überlegte ich mir, dass das nur eine frappierende Ähnlichkeit sein konnte. Und ich erinnerte mich, dass einer ihrer Männer an Deck etwas von einer Sabrina gesagt hatte.«
    »Das ist das Bild meiner Frau Sabrina. Sie sehen ihr sehr ähnlich.«
    »Eine Laune der Natur«, fügte die Frau hinzu und wechselte das Thema. »Warum kann ich nicht mit meinem Mann zusammen sein?«
    »Wir bringen gefangene Ehepaare nie gemeinsam unter. Es sind ja nur wenige Tage. Ihr Mann wird wesentlich schärfer bewacht als Sie. Ich lasse meine Sachen aus der Kajüte holen. Sie können meinem Burschen dann sagen, was Sie brauchen. Sie werden auch hier speisen. Selbstverständlich kann Ihr Gatte Sie täglich an Deck sehen, wenn Wetter und Umstände es zulassen.«
    Sven gab dem Burschen Anweisung, welche Sachen er holen und in die Kartenkammer bringen sollte.
    »Viel zum Schlafen werde ich doch nicht kommen, wo ich niemanden habe, der Wache gehen kann«, sagte er. »Ist der Junge anstellig?«
    »Der ist in Ordnung. Er war auf seinem Schiff auch Bursche und kennt sich aus. Wenn es recht ist, wird er Sie versorgen, denn ich habe die fremden Maate und die Frau«, antwortete Martin.
    Sven nickte.
     
     
    Die Freedom segelte windwärts von den drei großen Prisen. Hinter ihr lief die Ketsch. Die Kanonen auf der Freedom waren feuerbereit, aber an jeder Kanone hockte nur ein Mann. Er müsste im Notfall zielen und feuern. Sven wusste, dass das nicht sehr effektiv war. Aber bei dem Mangel an Mannschaften war es nicht anders möglich. Die drei oder vier Tage müsste es reichen.
    Er selbst konnte immer nur kurz an Deck schlafen. Er musste ständig erreichbar sein. Er musste navigieren und die Stellung der Segel bestimmen. Sein »Nachbarjunge« versorgte ihn gut. Er brachte ihm heißen Kaffee und frisch geröstetes Brot. Zum Abend hatte er auch Wasser und eine Schüssel gebracht, dass er sich den Mund ausspülen konnte. Ein Glück, dass sie stetigen Wind und ruhige See hatten.
    Gerade hatte er zehn Minuten geschlafen, da wurde Sven im Morgengrauen unsanft geweckt. Ein kleiner Schoner, der nur schemenhaft in der Dämmerung zu erkennen war, hatte auf sie geschossen.
    »Warum hat der Ausguck nichts gemeldet?«, rief Sven.
    »Er wurde gerade erst gesichtet und hat wohl auch auf die Bark gezielt«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher