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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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hatte, war der kommandierende Maat. Jetzt schien der Maat langsam zu begreifen, was er angerichtet hatte, und winselte.
    »Befreit unsere Leute unten in der Kammer, und schafft mir diese Versager aus den Augen. Sie werden auf der Freedom verschlossen, bis ihnen morgen die neunschwänzige Katze das Fell gerbt«, befahl Sven und konnte sich vor Wut kaum beherrschen.
     
     
    In aller Morgenfrühe war ein leichter Ostwind aufgekommen. Die Schiffe hatten Segel gesetzt. Die Mannschaften hatten gefrühstückt und den Routinedienst aufgenommen. Sven hatte sich die beiden Delinquenten von der Ketsch vorführen lassen und ihnen vorgehalten, dass sie durch ihr Wachvergehen das Leben ihrer Kameraden und die Sicherheit der Prise gefährdet hätten.
    Die beiden gaben zu, dass sie Rum aus den Fässern gestohlen und getrunken hätten. Mehr wüssten sie nicht.
    »Der Maat Snowden wird degradiert. Er und der Matrose Hilper erhalten je vierundzwanzig Hiebe. Die Strafe wird gleich vollstreckt.«
    Die beiden erbleichten, und der ehemalige Maat fluchte, bis ihm der Posten auf den Mund schlug.
    Die Mannschaft und die gefangenen Maate traten an. Der Bootsmannsmaat holte die Peitsche heraus. Sven gab die Strafe und den Grund noch einmal bekannt. Dann begann der Bootsmannsmaat mit dem Maat Snowden.
    Neun Schläge hielt dieser aus und biss die Zähne zusammen. Dann schrie er bei jedem Schlag wie ein Tier. Die neunschwänzige Katze war ebenso wie die Schürzen des Maats und seines Gehilfen blutverschmiert.
    Snowden war bewusstlos, wurde losgeschnitten und unter Deck geschleift. Dann war Hilper dran. Sven war noch keine Bestrafung so schrecklich vorgekommen wie diese, die er selbst verhängt hatte. Aber sie war gerechtfertigt. Auch die Mannschaft murmelte zustimmend,dass die Strolche es verdient hätten, denen ihr Suff wichtiger war als das Leben der Kameraden.
    Die gefangene Frau hatte mit dem Jungen das Geschrei aus der Kajüte gehört und fragte Sven, wie solche Unmenschlichkeit auf seinem Schiff geschehen konnte.
    »Es ist nur geschehen, was auf allen Schiffen dieser Welt vollstreckt wird, wenn Wachhabende leichtfertig ihre Pflicht versäumen und das Leben anderer gefährden, Madame«, antwortete Sven reserviert und ging.
    Sie liefen am Abend in die Mündung des Delaware ein, ankerten zur Nacht vor der Mündung des Maurice River und segelten im Morgengrauen flussaufwärts nach Philadelphia. An Bord aller Schiffe war die Stimmung der Amerikaner fröhlich und erwartungsvoll. Sven sah vor Gloucester das Haus seiner Familie und war glücklich, dass er mit so reichen Prisen gesund heimkehrte.
    Dann trat ihr Sanitäter zu ihm.
    »Mr Larsson«, meldete er. »Die beiden Delinquenten von gestern fiebern leicht, sie müssen ihre Verbände noch behalten, denn die Wunden sind natürlich noch nicht abgeheilt.«
    »Ich will die Kerle nicht mehr an Bord haben. Schafft sie und ihre Sachen nach dem Anlegen ins Lagerhaus der Reederei. Sie können auch dort noch nach ihnen sehen.« Er drehte sich ab und war bemüht, diesen Schatten, der auf seine Freude gefallen war, schnell zu vergessen.
     
     
    Sven erfüllte der Wunsch, Sabrina in seine Arme zu schließen, so sehr, dass er die vielen Pflichten, die dem im Wege standen, eher schematisch wahrnahm. Er musste dafür sorgen, dass die britischen Seeleute in den Gewahrsam von Milizen gebracht wurden, dass seine Mannschaften bis auf die Prisenwachen auf die Freedom zurückkehrten, dass die Unterlagen für das Prisengericht der Reederei übergeben wurden und dass die Frau, die Sabrina so ähnelte, ein Quartier dicht beim Gefangenenlager ihres Mannes erhielt.
    Seinen Bericht beim Reeder hielt er so kurz wie möglich. Aber Mr Bradwick war sehr erfreut und sparte nicht mit Lob.
    »Ich hatte den richtigen Riecher, als ich auf Sie setzte, Mr Larsson. In zehn Tagen laufen Sie wieder aus. Diesmal in die Karibik. Aber nun entlasse ich Sie erst einmal zu Ihrer jungen Frau.«
    Sven wurde diesmal nicht nur von Joshua begleitet. Auch der Junge aus Gloucester, Billy, saß bei ihnen im Boot. Sven wollte erst klären, was dort im Elternhaus für Verhältnisse herrschten. Er war in den wenigen Tagen mit dem Jungen sehr zufrieden gewesen.
    Und dann sah er sein Haus. Der Diener öffnete und sperrte Mund und Nase auf. Sven sagte nur kurz, er möge für Joshua und Billy sorgen, und eilte dann in das Zimmer seiner Frau.
    Sabrina starrte ihn erst an, als sei er ein Geist. Dann stieß sie einen Freudenschrei aus und eilte in seine

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