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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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das alles nicht Grund genug, um ärgerlich zu sein, Adam?«
    »Der Commander war schon ein Schnösel. Aber mit der Tat der Kapitänsfrau bist du zu kleinlich. Wir können gar nicht ermessen, was der Kerl ihr angetan hat. Und wenn sie ihn erstochen hätte, während er sie schändete, würde kein Richter sie verurteilen. Und ich glaube, dass sie das alles wieder und wieder erleidet. Nach ihrer Rache redete sie jedenfalls nur wirr vor sich hin.«
    Sven war nachdenklich geworden. »Vielleicht war ich zu oberflächlichund voreilig. Nun, ab jetzt kehren wir wieder zum Alltag zurück. Lass Kanonendrill ausrufen!«
    »Da werden sich die Leute aber freuen!«, meinte Adam sarkastisch.
     
     
    Die Freedom segelte bei strahlendem Sonnenschein zwischen Florida und Grand Bahama Island. Mr Gordon ging mit Sven an Deck spazieren.
    »Es ist eine Freude, Mr Larsson, bei diesem wunderbaren Wetter einfach nur durch die blaue See zu segeln. Sie würden sicher gern eine Prise aufbringen, aber mir war es vor Süd-Karolina schon ein wenig zu unruhig.«
    »Es kann bei der Kaperung von Prisen auch weniger spektakulär zugehen als bei der Mary Lee, Mr Gordon. Und unser Schoner ist vor allem auf See, um Prisen zu erbeuten. Dass wir Sie jetzt nach Martinique bringen sollen, ist eine patriotische und für uns angenehme Nebenaufgabe.«
    »Ich sehe das ja ein, aber ein wenig Pause können Sie doch auch machen, Mr Larsson.«
    Sven wies auf die Matrosen hin, die in der Takelage übten. »Unsere Matrosen empfinden das gar nicht als Pause.«
     
     
    Sie liefen Havanna auf der spanischen Insel Kuba an, wo sie die private und die dienstliche Post aufgaben, Frischfleisch und frisches Gemüse und Obst sowie Wasser luden und nach 24 Stunden wieder ausliefen. Für sie hatte der Agent noch keine Post aus der Heimat. Er warnte Sven, dass St. Eustatius von britischen Schiffen bewacht werde, da es der Hauptumschlagplatz für den Waffennachschub der Kolonien sei.
    »Aber die meisten unserer Schiffe kommen nach wie vor durch«, fügte er hinzu.
    »Hoffentlich kann ich dafür sorgen, dass die französischen Antillen ein ähnlich wichtiger Nachschubplatz für uns werden«, betonte Mr Gordon auf Svens Bericht hin.
    »Der Weg dorthin ist länger, aber die Seeleute werden lieber aufMartinique Landurlaub haben als auf dem winzigen ›Goldenen Fels‹«, antwortete Sven.
    »Ja, eine goldene Nase verdienen sich die Holländer wirklich auf ihrem Felsen dort. Wissen Sie, Mr Larsson, dass sie das Schießpulver auf St. Eustatius fünf- bis sechsmal so teuer verkaufen, wie sie es in Holland einkaufen?«
    »Donnerwetter«, sagte Sven. »Warum bin ich nicht Kaufmann geworden? Für die Holländer als Bürger eines neutralen Staates ist es doch kein Risiko, das Pulver von Holland nach St. Eustatius zu bringen.«
     
     
    Die Freedom lief Schiffen davon, die sie für britische Fregatten hielt, jagte selbst Handelsschiffe, die sich als spanische oder amerikanische erwiesen, und hatte eine schnelle und von keinem Sturm unterbrochene Reise.
    Sven entschloss sich, in San Juan auf Puerto Rico Station zu machen und erst auf dem Rückweg St. Eustatius anzulaufen. Der Agent in Havanna hatte ihm gesagt, dass er dort die Waren, die er an Bord hatte, günstig verkaufen könne. Der Mannschaft war es recht. San Juan war ein lebendiger Hafen mit schönen Kneipen und Bordellen. Die erfahrenen Seeleute erzählten ihren Kameraden, dass die Huren dort preiswerter seien als auf »Statia«, wie sie die holländische Insel nannten.
    Einen Tag vor ihrer errechneten Ankunft in San Juan sichteten sie ein Segel auf einem Kurs, der ihren kreuzen würde. Sven sah keine besondere Gefahr, denn sie hatten den Windvorteil. Als sie näher herankamen, konnten sie eine große Fregatte erkennen, und Sven befahl eine Kursänderung. Aber dann meldete der Ausguck, dass die Fregatte eine holländische Flagge setze.
    »Entern Sie doch bitte mit dem Teleskop auf, Mr Bauer«, bat Sven seinen Freund. »Vielleicht gibt Ihnen die Bauart noch einige Hinweise.«
    Als Untersteuermann Bauer wieder abenterte, berichtete er, dass die Fregatte auch der Bauart nach holländisch sei. »Sie wissen, Sir, dieser flache und breite Stil.«
    »Dann können wir uns die Herrschaften ja einmal näher ansehen«, bemerkte Sven.
     
     
    Bei der Annäherung verstärkte sich ihr Eindruck, dass sich kein feindliches Schiff nähere. Die Kanonen waren festgezurrt. Die Mannschaft verrichtete Alltagsdienst. Und dann setzte das größere Schiff auch

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