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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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behandeln.«
    »Das sind Scharfmacher, Astrid, die es immer auf allen Seiten gibt. Das wird niemand realisieren, denn die Briten geben auch Kaperlizenzen aus und erwarten, dass ihre Leute nicht als Piraten behandelt werden. Und Sven würde nie ohne Lizenz segeln, das hat er uns geschrieben. Und wir kennen ihn so, dass wir sicher sein können, er würde auch nie unmenschlich handeln.«
     
     
    Offiziere und Mannschaften der Freedom standen in der Dunkelheit kampfbereit an Deck und erwarteten die Dämmerung und hoffentlich auch die Meldung, dass Martinique in Sicht sei. Sven fröstelte. Es war nicht wirklich kalt, aber nach der Hitze der letzten Tage ließ ihn die Abkühlung des frühen Morgens ein wenig schaudern.
    Die Tage seit ihrem Auslaufen in San Juan hatten sich endlos gedehnt. Keine Prise und immer wieder Hitze, gegen die auch die Sonnensegel kaum Schutz boten. Die Matrosen sehnten den Hafen mit seinen Abwechslungen herbei.
    »Warum wir hier noch an den Kanonen hocken, wo wir doch dicht vor Martinique sind, hat mir auch keiner gesagt«, flüsterte ein Matrose am Buggeschütz zum anderen.
    Joshua Petrus, Richtkanonier und Geschützführer, hatte es gehört.
    »Weil die Briten vor Martinique patrouillieren und uns hier nocheher im Morgengrauen überraschen können als auf hoher See, das kapiert doch jeder«, sagte er dem Matrosen.
    Die Dämmerung wurde lichter. Man konnte schon 200 Meter weit sehen. Sven gab dem wachhabenden Karl Bauer ein Zeichen, und der schickte den Ausguck auf den Mast. Sie warteten nur auf die Meldung, dass Land in Sicht sei, und den Befehl zum Frühstücken.
    Aber dann rief der Ausguck: »Segel! Eine Meile steuerbord querab!«
    Alle rissen die Köpfe herum. Sven erkannte einen Kutter und zweifelte keine Sekunde, dass es ein britischer war. Er ahnte seit Tagen, dass irgendetwas vor ihrer Landung in Martinique passieren würde.
    »Der ist britisch, Mr Larsson, und will uns den Weg nach Saint Pierre abschneiden«, meldete Mr Selberg aufgeregt neben ihm.
    Sven setzte sein Teleskop ab. »Ich sehe es, Mr Selberg. Wir steuern jetzt Ost-Süd-Ost, feuern bei der Annäherung mit dem Buggeschütz, beharken ihn mit den Backbordkanonen, halsen und laufen Saint Pierre an. Der Kutter hat mehr Geschütze, aber wahrscheinlich nur Sechspfünder. Lassen Sie Backbord doppelt laden, Mr Selberg.«
    Die Freedom nahm einen Kurs, der sie direkt auf den Kutter führte. Die Briten zögerten kurz, ob sie zur See oder zum Land hin ausweichen sollten. Dann wählten sie die Landseite, hissten die britische Flagge und rannten ihre Steuerbordkanonen aus.
    Joshua feuerte seinen langen Achtpfünder am Bug auf eine Entfernung von vierhundert Metern ab, nachdem Sven den Befehl gegeben hatte. Die Kugel schlug zwanzig Meter vor dem Kutter aufs Meer, prallte ab und donnerte in den Rumpf.
    »Hätte mich auch gewundert, wenn der nicht trifft«, murmelte sein Freund Adam und scheuchte zwei Seeleute auf, dass sie die Segel nachbrassen sollten.
    Ihre Bugkanone feuerte erneut. Diesmal traf sie den Kutter an der Rah des Toppsegels. Die splitterte. Das Toppsegel flatterte lose.
    »Wunderbar!«, lobte Sven vor sich hin. »Das hemmt ihre Manövrierfähigkeit.«
    Als alle sich schon wunderten, warum der Brite nicht schoss, stieg drüben eine Rauchwolke auf. Sie duckten sich noch tiefer. Knapp neben ihnen riss die Kugel eine Säule aus dem Wasser.
    Jetzt segelten sie auf zweihundert Meter heran. Joshua jagte noch eine Kugel hinaus. Diesmal traf sie den Bug am Ansatz des Bugspriets. Die vorderen Schratsegel flogen zerrissen in den Wind. Der Kutter konnte seinen Kurs nicht halten.
    Sven sah, wie auf dem Kutter ein Mann in der Uniform eines Leutnants hin und her rannte und die Leute antrieb. So leicht bin ich mit meinem einfachen blauen Rock aber nicht zu erkennen, dachte er und schaute zu seinen Scharfschützen. Dann rief er zum Rudergänger: »Zwei Strich backbord!«
    Jetzt hatten sie das Heck des Schoners vor ihrer Breitseite.
    »Schießt!«, brüllte Sven.
    Nacheinander feuerten die drei Kanonen ihre doppelte Kugelladung in das Heck des Kutters.
    Sven sah, wie der Leutnant unter Deck geschleppt wurde. Der Kutter blieb auf seinem Kurs, der ihn von der Freedom wegführte.
    »Jetzt können wir ihn fertig machen!«, rief Mr Selberg neben ihm.
    »Nein«, antwortete ihm Sven. »Wir sollen Mr Gordon nach Saint Pierre bringen und Prisen kapern, aber keine Kämpfe mit britischen Kriegsschiffen ausfechten, Mr Selberg. Und der Kutter ist noch längst

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