Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
habe mir das auch schon überlegt, Mr Larsson, und mit Mr Borg besprochen. Auf See kann man ihn nicht über Bord geworfen haben. Wir segeln im Moment dicht an der Küste. Was auf See über Bord geworfen wird, treibt der Golfstrom stärker von der Küste weg nach Norden. Der Körper müsste aus dem St. Marys River herausgespült sein.«
    Sven nickte und vergegenwärtigte sich die Karte. Der Fluss trennte Georgia vom spanischen Florida. Die Insel Cumberland vor der KüsteGeorgias bildete eine Bucht an der Flussmündung. Dort konnten sich Schiffe verbergen. Das wäre eine Erklärung.
    Er winkte dem Matrosen Will Crowton. »Weißt du, welche Route die Mary Lee meist segelt?«
    »Früher nach Jamaika, Sir, mit Trockenfisch und Mais hin, mit Rum und Melasse zurück. Aber den Großteil hat sie immer auf Kuba übernommen. Jetzt wohl alles. Sie wissen ja, wie das ist, Sir.«
    Sven nickte. Ja, das wusste er.
    »Mr Selberg«, sagte er. »Nehmen Sie bitte Kurs auf die Mündung des St. Mary River. Wir schauen nur mal kurz in die Bucht.«
    Dann wandte er sich zu Will Crowton. »Sag du dem Segelmacher Bescheid. Er muss die Leiche einnähen. Der Mann soll eine christliche Seebestattung erhalten.«
     
     
    Mr Gordon war schon neugierig, aber Sven konnte ihm nur kurz erklären, was es mit den Fahrten der Mary Lee und ihren Vermutungen auf sich hatte. Wie sollte man einem Landmann auch mit wenigen Worten die Seitenwege des Rumschmuggels erklären?
    Sven hatte mehr zu tun, die näher kommende Küstenlinie zu studieren und gute Ausgucke in die Masten zu schicken. Warum war auf der Mary Lee gekämpft worden? Eine Meuterei? Aber Schlitzohr-Jack war doch nur Maat. Warum ihn erschlagen? Oder war das Schiff gekapert worden? Aber warum segelte man es dann nicht gleich weg von den amerikanischen Kolonien? Sven wusste keine Lösung. Sie würden kurz in die Bucht schauen und dann wieder ihrem Kurs folgen.
     
     
    Untersteuermann Karl Bauer kommandierte das Boot, das Sven in die Mündung hinter der Cumberland-Insel geschickt hatte. Warum sollte er die Freedom in dem unbekannten Wasser in Gefahr bringen? Für das Boot war es eine halbe Stunde.
    Karl schaute voraus. Bäume und Gestrüpp am nahen Ufer und immer wieder Buchten. Da konnte man sich verstecken. Aber wer wäre noch weiter in die Bucht gesegelt, wo er hier schon vor Spähern vonder See her geschützt wäre. Karl wollte schon den Befehl zum Umkehren geben, da schwamm gut fünfzig Meter vor ihnen ein Mann aus dem Dickicht am Ufer heraus. Jetzt hörten sie zwei Schüsse. Karl sah keinen Kopf mehr im Wasser.
    »Mr Bauer, ich habe es genau gesehen«, meldete aufgeregt der Bootssteuerer neben Karl. »Der Schwimmer ist vor den Schüssen getaucht. Den haben die nicht getroffen. Der kann hier vorn rauskommen.«
    »Oder da hinten«, meinte Karl skeptisch. »Auf jeden Fall liegt da ein Schiff.« Er gab den Befehl, langsamer zu rudern und sich dichter am Ufer zu halten.
    Sie spähten voraus. Dort über den Baumwipfeln sah man zwei Maststengen. Und dann hob sich zwanzig Meter vor ihnen eine Hand aus dem Wasser. Das musste der Flüchtling sein.
    »Vorsicht!«, befahl Karl, als sie ihn ins Boot hoben. Es war ein junger, schmaler Mann.
    »Wer seid ihr?«, fragte er seine Retter ängstlich.
    »Schoner Freedom aus Philadelphia«, antwortete Karl. »Und wer bist du?«
    »Matrose Henry Walter von der Mary Lee aus Wilmington. Eine britische Brigg hat uns gekapert und hier versteckt. Sie wollen bei Nacht zu den Bahamas segeln.«
    Karl ließ sofort drehen und zur Freedom zurückrudern. Der Entflohene würde ihnen mehr berichten, als sie jetzt erkunden könnten.
     
     
    »Warum bist du ins Wasser gesprungen und geflohen? Es gibt hier doch Alligatoren«, befragte Sven den Geretteten.
    »Sie haben uns gequält und die Frau des Kapitäns vergewaltigt. Ich habe den ganzen Tag die Ufer beobachtet und keinen Alligator gesehen. Als sie mir die Fußfesseln lösten, damit ich dem alten Virginier Schnaps hole, habe ich meine Chance genutzt. Die Handfesseln hatte ich schon gelockert. Und der Posten mit seiner Muskete hat doch nur gedöst.«
    »Was redest du vom Virginier? Ich denke, Briten haben euch gekapert.«
    »Es war ein britischer Kaper. Aber unter den sechs Mann Prisenbesatzung waren drei Virginier. Das waren Königstreue, die aus dem Land geflohen sind und auf dem Kaper auf den Bahamas angeheuert haben. Die waren richtig gemein, Sir. Die Briten haben mehr gepennt.«
    Sven dachte sich seinen Teil. Mr Gordon, der

Weitere Kostenlose Bücher