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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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noch gegen alle Gepflogenheiten ein Boot aus. Der Kommandant begab sich auf das kleinere Schiff.
    Sven ließ seinen Trommler und seinen Pfeifer holen und erwartete den holländischen Kapitän an der Reling.
    »Ich bin Kapitän Heermans von der Fregatte ›Princess Caroline‹. Ich dachte, ich komme besser zu Ihnen, um jeden Verdacht zu zerstreuen, wir könnten unter falscher Flagge segeln.«
    Sven bedankte sich für die Rücksichtnahme, stellte seine Offiziere und Mr Gordon vor und bat den Kapitän dann in seine Kajüte.
    Und dort fragte Kapitän Heermans, ob Sven ihm aus der Bordapotheke mit Laudanum aushelfen könne, und erzählte eine schier unglaubliche Geschichte.
    »Zwei Tage, bevor wir absegelten«, berichtete er mit kehligem Englisch, in das er deutsche und holländische Wörter einstreute, »hatte unser Arzt eine Blinddarmentzündung und wurde im Hospital operiert. Wir erhielten einen anderen Arzt, der sich bald als schlimmer Saufbold entpuppte und in seiner Trunksucht mit dem Sanitätsmaat konkurrierte. Vor zwei Tagen hatten wir einen Unfall in der Takelage. Bei einer Bö stürzte ein Matrose ab und brach sich das Bein. Es war ein komplizierter Bruch. Die Saufköppe schienten ihn und wollten mit der Operation bis zur Ankunft in St. Eustatius warten.
    Gestern Abend saßen sie in der Kabine des Schiffsarztes wieder beisammen und becherten. Was sie dabei angestellt haben, ob sie Spiritus verdünnten oder was auch immer, weiß ich nicht. Jedenfalls gab es eine furchtbare Explosion und einen Brand. Die beiden sind umgekommen, was keiner bedauert. Aber dabei ist auch das Laudanum vernichtet worden, und der verletzte Matrose ist genau das Gegenteil der beiden Säufer. Er verträgt keinen Alkohol, erbricht ihn sofort undschreit nun dauernd vor Schmerz. Ich wäre Ihnen dankbar, Herr Kapitän, wenn Sie uns für die restlichen zwei oder drei Tage mit Laudanum aushelfen könnten.«
    Sven rief nach seinem Sanitätsmann und bat ihn, eine Ration dieses Opiumgemischs abzufüllen. Dann unterhielten sich die beiden Kapitäne noch etwas. Heermans berichtete, dass er den Übergriffen der britischen Patrouillenschiffe entgegenwirken solle, die amerikanische Schiffe manchmal bis in die Hafeneinfahrt verfolgten.
    »Sie haben etwas gegen unseren Handel, Mr Larsson, der unseren Kaufleuten guten Gewinn und Ihren Soldaten Waffen einbringt«, sagte er lächelnd.
    Kapitän Heermans schien kein Britenfreund zu sein. Er gab sich als Vetter des Gouverneurs de Graaf zu erkennen und äußerte die Hoffnung, dass Sven mit seinem Schiff bald einmal St. Eustatius anlaufen werde, damit er sich für die Hilfe erkenntlich zeigen könne. Sven kündigte den Aufenthalt auf der Rückreise an.
     
     
    Astrid Wilbur, Svens Mutter, empfing ihren Mann, der von einem Patientenbesuch in ihr Heim in Toronto zurückkehrte, mit einem Lächeln und bot ihm den Mund zum Kuss.
    Sie wies auf die Zeitung, die sie gerade las. »Sie schreiben, dass der Kolonistengeneral Arnold jetzt bei Crown Point am östlichen Ende des Lake Champlain eine Flotte baut und schon vier oder fünf Schoner einsatzbereit hat. Ist das derselbe Arnold, der im letzten Winter Quebec belagerte?«
    »Ja, Benedict Arnold, anscheinend ein fähiger und einfallsreicher Truppenführer. Gott sei Dank sind diese kriegerischen Aktivitäten weit genug von uns entfernt.«
    »Warum bauen sie eine Flotte auf dem Lake Champlain, Edgar?«
    »Dieser lang gestreckte See und der Hudson River sind eine gerade und gute Verbindung zwischen dem Herzen Kanadas um Montreal und Quebec einerseits und New York andererseits. Im letzten Winter haben die Kolonisten versucht, das Herz Kanadas zu erobern. Jetzt wollen die Königstreuen über den Lake Champlain und den Hudson dieKolonien in zwei Teile zerschneiden, um den Norden vom Süden zu isolieren. Das will der Arnold verhindern.«
    Astrid seufzte. »Nun, wir werden von diesen Kämpfen erst erfahren, wenn sie lange vorbei sind. Hoffentlich sind unsere Kinder auch in Sicherheit. Sabrina schreibt so glücklich und erfüllt von ihrer jungen Ehe. Sie erwartet ein Kind. Wir werden Großeltern!«
    Dr. Wilbur lächelte glücklich und drückte ihre Hand. »Es ist eine wunderbare Fügung, dass nicht nur wir ein spätes Glück gefunden haben, sondern dass auch unsere Kinder so harmonisch in Liebe vereint sind.«
    Astrid hob die Hand. »Aber Sven ist mit einem Kaperschiff auf See, und in der Zeitung schrieben sie, dass Wortführer der Royalisten fordern, Kaper wie Piraten zu

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